Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883.dahin gekommen? Emeute, Krawall. Und das im "Und speziell uns wird man für diese Ge¬ "Ein Anblick für Götter," sagte Sander. "Das "Und nicht mit Unrecht," fuhr Bülow in jetzt dahin gekommen? Emeute, Krawall. Und das im „Und ſpeziell uns wird man für dieſe Ge¬ „Ein Anblick für Götter,“ ſagte Sander. „Das „Und nicht mit Unrecht,“ fuhr Bülow in jetzt <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0020" n="8"/> dahin gekommen? Emeute, Krawall. Und das im<lb/> Lande Preußen, unter den Augen Seiner Majeſtät.“</p><lb/> <p>„Und ſpeziell <hi rendition="#g">uns</hi> wird man für dieſe Ge¬<lb/> ſchehniſſe verantwortlich machen,“ unterbrach Alvensleben,<lb/> „ſpeziell <hi rendition="#g">uns</hi> von den Gensdarmes. Man weiß, daß<lb/> wir dieſe Liebedienerei gegen Frankreich mißbilligen,<lb/> von der wir ſchließlich nichts haben als geſtohlene<lb/> Provinzen. Alle Welt weiß, wie wir dazu ſtehen,<lb/> auch bei Hofe weiß mans, und man wird nicht<lb/> ſäumen, <hi rendition="#g">uns</hi> dieſe Zuſammenrottung in die Schuh zu<lb/> ſchieben.“</p><lb/> <p>„Ein Anblick für Götter,“ ſagte Sander. „Das<lb/> Regiment Gensdarmes unter Anklage von Hochver¬<lb/> rat und Krawall.“</p><lb/> <p>„Und nicht mit Unrecht,“ fuhr Bülow in jetzt<lb/> wirklicher Erregung dazwiſchen. „Nicht mit Unrecht,<lb/> ſag' ich. Und das witzeln Sie nicht fort, Sander.<lb/> Warum führen die Herren, die jeden Tag klüger ſein<lb/> wollen, als der König und ſeine Miniſter, warum<lb/> führen ſie dieſe Sprache? Warum politiſieren ſie?<lb/> Ob eine Truppe politiſieren darf, ſtehe dahin, aber<lb/><hi rendition="#g">wenn</hi> ſie politiſiert, ſo politiſiere ſie wenigſtens rich¬<lb/> tig. Endlich ſind wir jetzt auf dem rechten Weg,<lb/> endlich ſtehen wir da, wo wir von Anfang an hätten<lb/> ſtehen ſollen, endlich hat Seine Majeſtät den Vor¬<lb/> ſtellungen der Vernunft Gehör gegeben und was ge¬<lb/> ſchieht? Unſere Herren Offiziere, deren drittes Wort<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [8/0020]
dahin gekommen? Emeute, Krawall. Und das im
Lande Preußen, unter den Augen Seiner Majeſtät.“
„Und ſpeziell uns wird man für dieſe Ge¬
ſchehniſſe verantwortlich machen,“ unterbrach Alvensleben,
„ſpeziell uns von den Gensdarmes. Man weiß, daß
wir dieſe Liebedienerei gegen Frankreich mißbilligen,
von der wir ſchließlich nichts haben als geſtohlene
Provinzen. Alle Welt weiß, wie wir dazu ſtehen,
auch bei Hofe weiß mans, und man wird nicht
ſäumen, uns dieſe Zuſammenrottung in die Schuh zu
ſchieben.“
„Ein Anblick für Götter,“ ſagte Sander. „Das
Regiment Gensdarmes unter Anklage von Hochver¬
rat und Krawall.“
„Und nicht mit Unrecht,“ fuhr Bülow in jetzt
wirklicher Erregung dazwiſchen. „Nicht mit Unrecht,
ſag' ich. Und das witzeln Sie nicht fort, Sander.
Warum führen die Herren, die jeden Tag klüger ſein
wollen, als der König und ſeine Miniſter, warum
führen ſie dieſe Sprache? Warum politiſieren ſie?
Ob eine Truppe politiſieren darf, ſtehe dahin, aber
wenn ſie politiſiert, ſo politiſiere ſie wenigſtens rich¬
tig. Endlich ſind wir jetzt auf dem rechten Weg,
endlich ſtehen wir da, wo wir von Anfang an hätten
ſtehen ſollen, endlich hat Seine Majeſtät den Vor¬
ſtellungen der Vernunft Gehör gegeben und was ge¬
ſchieht? Unſere Herren Offiziere, deren drittes Wort
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