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Fontane, Theodor: Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Berlin, 1860.

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drin jahraus jahrein das Feuer prasselt, als gäb' es keinen Sommer hier, wie thut das Alles wohl, und es hätte kaum noch "des Einzugs der Prinzessin Friedrich Wilhelm in Berlin" bedurft, der (den Illustrated London News entlehnt) in Buntfarbendruck an den Wänden hing, um uns, unter dem Vortheil des Contrastes, den kurzen Aufenthalt in Dalwhinnie-Inn zum Glanzpunkt des Tages zu machen. Es hat einen Sinn, wenn sich auf den Schottischen Hochlandskarten die Hütten und Weiler dieses Plateau's mit einer größeren Gewissenhaftigkeit verzeichnet finden, als die Städte und Dörfer südlicher Districte. Denn im Süden können wir eines Dorfes, einer Stadt entbehren; die allernächste schon läßt uns den Verlust kaum noch als solchen empfinden; aber das einsame Haus an unwirthbarer Küste, in der Einöde des Gebirges, läßt uns erkennen, was es mit einer Menschenwohnung auf sich hat.

Halben Wegs zwischen Dalnacardoch-Inn und Dalwhinnie-Inn, ziemlich genau da, wo man aus Perthshire in die Grafschaft Inverneß eintritt (ein Wechsel, den man nur an den verschieden gefärbten Wegweisern wahrnimmt) befindet sich auch die Wasserscheide der Grampians, und an die Stelle des Garry, den wir stromaufwärts verfolgten, tritt nun der Spey-Fluß, der seinen Abfluß nach Norden hat und uns fast bis an die Thore von Inverneß begleitet. Von Dalwhinnie-Inn bis Inverneß ist noch zehn bis zwölf deutsche Meilen. Je mehr wir uns Inverneß nähern, oder mit andern Worten, je mehr

drin jahraus jahrein das Feuer prasselt, als gäb’ es keinen Sommer hier, wie thut das Alles wohl, und es hätte kaum noch „des Einzugs der Prinzessin Friedrich Wilhelm in Berlin“ bedurft, der (den Illustrated London News entlehnt) in Buntfarbendruck an den Wänden hing, um uns, unter dem Vortheil des Contrastes, den kurzen Aufenthalt in Dalwhinnie-Inn zum Glanzpunkt des Tages zu machen. Es hat einen Sinn, wenn sich auf den Schottischen Hochlandskarten die Hütten und Weiler dieses Plateau’s mit einer größeren Gewissenhaftigkeit verzeichnet finden, als die Städte und Dörfer südlicher Districte. Denn im Süden können wir eines Dorfes, einer Stadt entbehren; die allernächste schon läßt uns den Verlust kaum noch als solchen empfinden; aber das einsame Haus an unwirthbarer Küste, in der Einöde des Gebirges, läßt uns erkennen, was es mit einer Menschenwohnung auf sich hat.

Halben Wegs zwischen Dalnacardoch-Inn und Dalwhinnie-Inn, ziemlich genau da, wo man aus Perthshire in die Grafschaft Inverneß eintritt (ein Wechsel, den man nur an den verschieden gefärbten Wegweisern wahrnimmt) befindet sich auch die Wasserscheide der Grampians, und an die Stelle des Garry, den wir stromaufwärts verfolgten, tritt nun der Spey-Fluß, der seinen Abfluß nach Norden hat und uns fast bis an die Thore von Inverneß begleitet. Von Dalwhinnie-Inn bis Inverneß ist noch zehn bis zwölf deutsche Meilen. Je mehr wir uns Inverneß nähern, oder mit andern Worten, je mehr

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[223/0237] drin jahraus jahrein das Feuer prasselt, als gäb’ es keinen Sommer hier, wie thut das Alles wohl, und es hätte kaum noch „des Einzugs der Prinzessin Friedrich Wilhelm in Berlin“ bedurft, der (den Illustrated London News entlehnt) in Buntfarbendruck an den Wänden hing, um uns, unter dem Vortheil des Contrastes, den kurzen Aufenthalt in Dalwhinnie-Inn zum Glanzpunkt des Tages zu machen. Es hat einen Sinn, wenn sich auf den Schottischen Hochlandskarten die Hütten und Weiler dieses Plateau’s mit einer größeren Gewissenhaftigkeit verzeichnet finden, als die Städte und Dörfer südlicher Districte. Denn im Süden können wir eines Dorfes, einer Stadt entbehren; die allernächste schon läßt uns den Verlust kaum noch als solchen empfinden; aber das einsame Haus an unwirthbarer Küste, in der Einöde des Gebirges, läßt uns erkennen, was es mit einer Menschenwohnung auf sich hat. Halben Wegs zwischen Dalnacardoch-Inn und Dalwhinnie-Inn, ziemlich genau da, wo man aus Perthshire in die Grafschaft Inverneß eintritt (ein Wechsel, den man nur an den verschieden gefärbten Wegweisern wahrnimmt) befindet sich auch die Wasserscheide der Grampians, und an die Stelle des Garry, den wir stromaufwärts verfolgten, tritt nun der Spey-Fluß, der seinen Abfluß nach Norden hat und uns fast bis an die Thore von Inverneß begleitet. Von Dalwhinnie-Inn bis Inverneß ist noch zehn bis zwölf deutsche Meilen. Je mehr wir uns Inverneß nähern, oder mit andern Worten, je mehr

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T15:22:45Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Alexandra Priesterath, Christian Thomas, Linda Martin: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T15:22:45Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Hrsg. von Maren Ermisch. Berlin 2017 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das reiseliterarische Werk, Bd. 2]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Der Text der Ausgabe wird hier ergänzt um das Kapitel „Lochleven-Castle“, das aus verlagstechnischen Gründen in der Erstausgabe fehlte (vgl. dazu die entsprechenden Informationen auf der Seite der Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen). Die dazugehörigen Faksimiles, 0331 bis 0333, wurden von Seiten der Österreichischen Nationalbibliothek übernommen.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

  • Bogensignaturen: nicht übernommen;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • i/j in Fraktur: keine Angabe;
  • I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
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  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: aufgelöst;
  • u/v bzw. U/V: keine Angabe;
  • Vokale mit übergest. e: keine Angabe;
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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Berlin, 1860, S. 223. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_tweed_1860/237>, abgerufen am 24.11.2024.