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Fontane, Theodor: Der Stechlin. Berlin, 1899.

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Siebentes Kapitel.

Alle setzten sich denn auch wieder in Trab, mit ihnen
Fritz, der dabei näher an die voraufreitenden Herren
herankam. Das Gespräch schwieg ganz, weil jeder in
Erwartung der kommenden Dinge war.

Die Chaussee lief hier, auf eine gute Strecke, zwischen
Pappeln hin, als man aber bis in unmittelbare Nähe
von Kloster Wutz gekommen war, hörten diese Pappeln
auf, und der sich mehr und mehr verschmälernde Weg
wurde zu beiden Seiten von Feldsteinmauern eingefaßt,
über die man alsbald in die verschiedensten Gartenanlagen
mit allerhand Küchen- und Blumenbeeten und mit vielen
Obstbäumen dazwischen hineinsah. Alle drei ließen jetzt
die Pferde wieder in Schritt fallen.

"Der Garten hier links," sagte Woldemar, "ist der
Garten der Domina, meiner Tante Adelheid; etwas pri¬
mitiv, aber wundervolles Obst. Und hier gleich rechts,
da bauen die Stiftsdamen ihren Dill und ihren Meiran.
Es sind aber nur ihrer vier, und wenn welche gestorben
sind -- aber sie sterben selten -- so sind es noch weniger."

Unter diesen orientierenden Mitteilungen des hier
aus seinen Knabenjahren her Weg und Steg kennenden
Woldemar waren alle durch eine Maueröffnung in einen
großen Wirtschaftshof eingeritten, der baulich so ziemlich
jegliches enthielt, was hier, bis in die Tage des Dreißig¬
jährigen Krieges hinein, der dann freilich alles zerstörte,

Fontane, Der Stechlin. 7
Siebentes Kapitel.

Alle ſetzten ſich denn auch wieder in Trab, mit ihnen
Fritz, der dabei näher an die voraufreitenden Herren
herankam. Das Geſpräch ſchwieg ganz, weil jeder in
Erwartung der kommenden Dinge war.

Die Chauſſee lief hier, auf eine gute Strecke, zwiſchen
Pappeln hin, als man aber bis in unmittelbare Nähe
von Kloſter Wutz gekommen war, hörten dieſe Pappeln
auf, und der ſich mehr und mehr verſchmälernde Weg
wurde zu beiden Seiten von Feldſteinmauern eingefaßt,
über die man alsbald in die verſchiedenſten Gartenanlagen
mit allerhand Küchen- und Blumenbeeten und mit vielen
Obſtbäumen dazwiſchen hineinſah. Alle drei ließen jetzt
die Pferde wieder in Schritt fallen.

„Der Garten hier links,“ ſagte Woldemar, „iſt der
Garten der Domina, meiner Tante Adelheid; etwas pri¬
mitiv, aber wundervolles Obſt. Und hier gleich rechts,
da bauen die Stiftsdamen ihren Dill und ihren Meiran.
Es ſind aber nur ihrer vier, und wenn welche geſtorben
ſind — aber ſie ſterben ſelten — ſo ſind es noch weniger.“

Unter dieſen orientierenden Mitteilungen des hier
aus ſeinen Knabenjahren her Weg und Steg kennenden
Woldemar waren alle durch eine Maueröffnung in einen
großen Wirtſchaftshof eingeritten, der baulich ſo ziemlich
jegliches enthielt, was hier, bis in die Tage des Dreißig¬
jährigen Krieges hinein, der dann freilich alles zerſtörte,

Fontane, Der Stechlin. 7
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[[97]/0104] Siebentes Kapitel. Alle ſetzten ſich denn auch wieder in Trab, mit ihnen Fritz, der dabei näher an die voraufreitenden Herren herankam. Das Geſpräch ſchwieg ganz, weil jeder in Erwartung der kommenden Dinge war. Die Chauſſee lief hier, auf eine gute Strecke, zwiſchen Pappeln hin, als man aber bis in unmittelbare Nähe von Kloſter Wutz gekommen war, hörten dieſe Pappeln auf, und der ſich mehr und mehr verſchmälernde Weg wurde zu beiden Seiten von Feldſteinmauern eingefaßt, über die man alsbald in die verſchiedenſten Gartenanlagen mit allerhand Küchen- und Blumenbeeten und mit vielen Obſtbäumen dazwiſchen hineinſah. Alle drei ließen jetzt die Pferde wieder in Schritt fallen. „Der Garten hier links,“ ſagte Woldemar, „iſt der Garten der Domina, meiner Tante Adelheid; etwas pri¬ mitiv, aber wundervolles Obſt. Und hier gleich rechts, da bauen die Stiftsdamen ihren Dill und ihren Meiran. Es ſind aber nur ihrer vier, und wenn welche geſtorben ſind — aber ſie ſterben ſelten — ſo ſind es noch weniger.“ Unter dieſen orientierenden Mitteilungen des hier aus ſeinen Knabenjahren her Weg und Steg kennenden Woldemar waren alle durch eine Maueröffnung in einen großen Wirtſchaftshof eingeritten, der baulich ſo ziemlich jegliches enthielt, was hier, bis in die Tage des Dreißig¬ jährigen Krieges hinein, der dann freilich alles zerſtörte, Fontane, Der Stechlin. 7

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Der Stechlin. Berlin, 1899, S. [97]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_stechlin_1899/104>, abgerufen am 23.11.2024.