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Fontane, Theodor: Die Poggenpuhls. 6. Aufl. Berlin, 1902.

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mit jedem Tage mehr. Und warum, weil er dem goldenen Kalbe nachjagt."

"Ja," sagte Leo, "das thu' ich. Wenn es nur was hülfe."

"Wird schon," tröstete die sofort an Flora denkende Manon.

"Aber wozu das?" fuhr Leo fort. "Das liegt ja alles weitab. Vorläufig sind wir noch bei den Quitzows, bei den richtigen und den falschen. Die falschen sind abgelehnt, also ..."

"... die richtigen," ergänzte der General. "Die richtigen im Schauspielhause; da wollen wir hin. Und hinterher in ein Lokal, um da noch unsern kleinen Schwatz zu haben, und so gut es geht, festzustellen, was es denn eigentlich mit dem Stück auf sich hat. Es soll ein sehr gutes Stück sein, auch schon darin, daß es beiden Parteien gerecht wird, was doch immer eine schwere Sache bleibt. Aber, so viel hab' ich schon gehört, der Dietrich von Quitzow soll interessanter sein als der Kurfürst Friedrich. Natürlich; das ist immer so. Wer mit dem Eisenhandschuh auf den Tisch schlägt, ist immer interessanter als der, der bloß eine Nachmittagspredigt hält. Damit kommt man nicht weit. Jch denke mir den Dietrich so, wie etwa den Götz von Berlichingen, der vor dem Kaiser nicht erschrak und den Heilbronner

mit jedem Tage mehr. Und warum, weil er dem goldenen Kalbe nachjagt.“

„Ja,“ sagte Leo, „das thu’ ich. Wenn es nur was hülfe.“

„Wird schon,“ tröstete die sofort an Flora denkende Manon.

„Aber wozu das?“ fuhr Leo fort. „Das liegt ja alles weitab. Vorläufig sind wir noch bei den Quitzows, bei den richtigen und den falschen. Die falschen sind abgelehnt, also …“

„… die richtigen,“ ergänzte der General. „Die richtigen im Schauspielhause; da wollen wir hin. Und hinterher in ein Lokal, um da noch unsern kleinen Schwatz zu haben, und so gut es geht, festzustellen, was es denn eigentlich mit dem Stück auf sich hat. Es soll ein sehr gutes Stück sein, auch schon darin, daß es beiden Parteien gerecht wird, was doch immer eine schwere Sache bleibt. Aber, so viel hab’ ich schon gehört, der Dietrich von Quitzow soll interessanter sein als der Kurfürst Friedrich. Natürlich; das ist immer so. Wer mit dem Eisenhandschuh auf den Tisch schlägt, ist immer interessanter als der, der bloß eine Nachmittagspredigt hält. Damit kommt man nicht weit. Jch denke mir den Dietrich so, wie etwa den Götz von Berlichingen, der vor dem Kaiser nicht erschrak und den Heilbronner

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[62/0069] mit jedem Tage mehr. Und warum, weil er dem goldenen Kalbe nachjagt.“ „Ja,“ sagte Leo, „das thu’ ich. Wenn es nur was hülfe.“ „Wird schon,“ tröstete die sofort an Flora denkende Manon. „Aber wozu das?“ fuhr Leo fort. „Das liegt ja alles weitab. Vorläufig sind wir noch bei den Quitzows, bei den richtigen und den falschen. Die falschen sind abgelehnt, also …“ „… die richtigen,“ ergänzte der General. „Die richtigen im Schauspielhause; da wollen wir hin. Und hinterher in ein Lokal, um da noch unsern kleinen Schwatz zu haben, und so gut es geht, festzustellen, was es denn eigentlich mit dem Stück auf sich hat. Es soll ein sehr gutes Stück sein, auch schon darin, daß es beiden Parteien gerecht wird, was doch immer eine schwere Sache bleibt. Aber, so viel hab’ ich schon gehört, der Dietrich von Quitzow soll interessanter sein als der Kurfürst Friedrich. Natürlich; das ist immer so. Wer mit dem Eisenhandschuh auf den Tisch schlägt, ist immer interessanter als der, der bloß eine Nachmittagspredigt hält. Damit kommt man nicht weit. Jch denke mir den Dietrich so, wie etwa den Götz von Berlichingen, der vor dem Kaiser nicht erschrak und den Heilbronner

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Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T11:03:16Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Alexandra Priesterath, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T11:03:16Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Die Poggenpuhls. Hrsg. von Gabriele Radecke. Berlin 2006 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das erzählerische Werk, Bd. 16]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Anmerkungen zur Transkription:

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Die Poggenpuhls. 6. Aufl. Berlin, 1902, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_poggenpuhls_1897/69>, abgerufen am 29.11.2024.