Veranlassung, ihr von den Geistern abgeschiedener Kaiser und Kurfürsten zu erzählen, die der General von Bischofswerder an eben dieser Stelle habe erscheinen lassen, um den König Friedrich Wilhelm II. aus seinen lethargischen Zuständen oder was dasselbe gewesen, aus den Händen seiner Geliebten zu befreien und ihn auf den Pfad der Tugend zurückzuführen.
"Und hat es geholfen?" fragte Käthe.
"Nein."
"Schade. Dergleichen berührt mich immer tief schmerzlich. Und wenn ich mir dann denke, daß der unglückliche Fürst (denn unglücklich muß er gewesen sein) der Schwiegervater der Königin Luise war, so blutet mir das Herz. Wie muß sie gelitten haben! Ich kann mir immer in unserem Preußen solche Dinge gar nicht recht denken. Und Bischofs¬ werder, sagtest Du, hieß der General, der die Geister erscheinen ließ?"
"Ja. Bei Hofe hieß er der Laubfrosch."
"Weil er das Wetter machte?"
"Nein, weil er einen grünen Rock trug."
"Ach, das ist zu komisch . . . Der Laubfrosch."
Veranlaſſung, ihr von den Geiſtern abgeſchiedener Kaiſer und Kurfürſten zu erzählen, die der General von Biſchofswerder an eben dieſer Stelle habe erſcheinen laſſen, um den König Friedrich Wilhelm II. aus ſeinen lethargiſchen Zuſtänden oder was dasſelbe geweſen, aus den Händen ſeiner Geliebten zu befreien und ihn auf den Pfad der Tugend zurückzuführen.
„Und hat es geholfen?“ fragte Käthe.
„Nein.“
„Schade. Dergleichen berührt mich immer tief ſchmerzlich. Und wenn ich mir dann denke, daß der unglückliche Fürſt (denn unglücklich muß er geweſen ſein) der Schwiegervater der Königin Luiſe war, ſo blutet mir das Herz. Wie muß ſie gelitten haben! Ich kann mir immer in unſerem Preußen ſolche Dinge gar nicht recht denken. Und Biſchofs¬ werder, ſagteſt Du, hieß der General, der die Geiſter erſcheinen ließ?“
„Ja. Bei Hofe hieß er der Laubfroſch.“
„Weil er das Wetter machte?“
„Nein, weil er einen grünen Rock trug.“
„Ach, das iſt zu komiſch . . . Der Laubfroſch.“
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Veranlaſſung, ihr von den Geiſtern abgeſchiedener
Kaiſer und Kurfürſten zu erzählen, die der General
von Biſchofswerder an eben dieſer Stelle habe
erſcheinen laſſen, um den König Friedrich Wilhelm II.
aus ſeinen lethargiſchen Zuſtänden oder was
dasſelbe geweſen, aus den Händen ſeiner Geliebten
zu befreien und ihn auf den Pfad der Tugend
zurückzuführen.
„Und hat es geholfen?“ fragte Käthe.
„Nein.“
„Schade. Dergleichen berührt mich immer tief
ſchmerzlich. Und wenn ich mir dann denke, daß der
unglückliche Fürſt (denn unglücklich muß er geweſen
ſein) der Schwiegervater der Königin Luiſe war, ſo
blutet mir das Herz. Wie muß ſie gelitten
haben! Ich kann mir immer in unſerem Preußen
ſolche Dinge gar nicht recht denken. Und Biſchofs¬
werder, ſagteſt Du, hieß der General, der die
Geiſter erſcheinen ließ?“
„Ja. Bei Hofe hieß er der Laubfroſch.“
„Weil er das Wetter machte?“
„Nein, weil er einen grünen Rock trug.“
„Ach, das iſt zu komiſch . . . Der Laubfroſch.“
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Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888, S. 277. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_irrungen_1888/287>, abgerufen am 08.07.2024.
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