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Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888.

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Dreizehntes Kapitel.

Beide waren früh auf und die Sonne kämpfte
noch mit dem Morgennebel, als sie schon die Stiege
herabkamen, um unten ihr Frühstück zu nehmen.
Ein leiser Wind ging, eine Frühbrise, die die Schiffer
nicht gern ungenutzt lassen, und so glitt denn auch,
als unser junges Paar eben ins Freie trat, eine
ganze Flottille von Spreekähnen an ihnen vorüber.

Lene war noch in ihrem Morgenanzuge. Sie
nahm Botho's Arm und schlenderte mit ihm am
Ufer entlang an einer Stelle hin, die hoch in Schilf
und Binsen stand. Er sah sie zärtlich an. "Lene,
Du siehst ja aus, wie ich Dich noch gar nicht ge¬
sehen habe. Ja, wie sag' ich nur? Ich finde kein
anderes Wort, Du siehst so glücklich aus."

Und so war es. Ja, sie war glücklich, ganz
glücklich und sah die Welt in einem rosigen Lichte.
Sie hatte den besten, den liebsten Mann am Arm

Dreizehntes Kapitel.

Beide waren früh auf und die Sonne kämpfte
noch mit dem Morgennebel, als ſie ſchon die Stiege
herabkamen, um unten ihr Frühſtück zu nehmen.
Ein leiſer Wind ging, eine Frühbriſe, die die Schiffer
nicht gern ungenutzt laſſen, und ſo glitt denn auch,
als unſer junges Paar eben ins Freie trat, eine
ganze Flottille von Spreekähnen an ihnen vorüber.

Lene war noch in ihrem Morgenanzuge. Sie
nahm Botho's Arm und ſchlenderte mit ihm am
Ufer entlang an einer Stelle hin, die hoch in Schilf
und Binſen ſtand. Er ſah ſie zärtlich an. „Lene,
Du ſiehſt ja aus, wie ich Dich noch gar nicht ge¬
ſehen habe. Ja, wie ſag' ich nur? Ich finde kein
anderes Wort, Du ſiehſt ſo glücklich aus.“

Und ſo war es. Ja, ſie war glücklich, ganz
glücklich und ſah die Welt in einem roſigen Lichte.
Sie hatte den beſten, den liebſten Mann am Arm

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[[125]/0135] Dreizehntes Kapitel. Beide waren früh auf und die Sonne kämpfte noch mit dem Morgennebel, als ſie ſchon die Stiege herabkamen, um unten ihr Frühſtück zu nehmen. Ein leiſer Wind ging, eine Frühbriſe, die die Schiffer nicht gern ungenutzt laſſen, und ſo glitt denn auch, als unſer junges Paar eben ins Freie trat, eine ganze Flottille von Spreekähnen an ihnen vorüber. Lene war noch in ihrem Morgenanzuge. Sie nahm Botho's Arm und ſchlenderte mit ihm am Ufer entlang an einer Stelle hin, die hoch in Schilf und Binſen ſtand. Er ſah ſie zärtlich an. „Lene, Du ſiehſt ja aus, wie ich Dich noch gar nicht ge¬ ſehen habe. Ja, wie ſag' ich nur? Ich finde kein anderes Wort, Du ſiehſt ſo glücklich aus.“ Und ſo war es. Ja, ſie war glücklich, ganz glücklich und ſah die Welt in einem roſigen Lichte. Sie hatte den beſten, den liebſten Mann am Arm

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888, S. [125]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_irrungen_1888/135>, abgerufen am 22.11.2024.