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Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888.

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Zehntes Kapitel.

Es dunkelte schon, als man wieder vor der
Wohnung der Frau Nimptsch war und Botho, der
seine Heiterkeit und gute Laune rasch zurück ge¬
wonnen hatte, wollte nur einen Augenblick noch mit
hineinsehn und sich gleich danach verabschieden. Als
ihn Lene jedoch an allerlei Versprechungen und
Frau Dörr mit Betonung und Augenspiel an das
noch ausstehende Vielliebchen erinnerte, gab er nach
und entschloß sich, den Abend über zu bleiben.

"Das is recht," sagte die Dörr. "Und ich bleibe
nun auch. Das heißt, wenn ich bleiben darf und
bei dem Vielliebchen nicht störe. Denn man kann
doch nie wissen. Und ich will blos noch den Hut
nach Hause bringen und den Umhang. Und denn
komm ich wieder."

"Gewiß müssen Sie wieder kommen," sagte
Botho, während er ihr die Hand gab. "So jung
kommen wir nicht wieder zusammen."

Zehntes Kapitel.

Es dunkelte ſchon, als man wieder vor der
Wohnung der Frau Nimptſch war und Botho, der
ſeine Heiterkeit und gute Laune raſch zurück ge¬
wonnen hatte, wollte nur einen Augenblick noch mit
hineinſehn und ſich gleich danach verabſchieden. Als
ihn Lene jedoch an allerlei Verſprechungen und
Frau Dörr mit Betonung und Augenſpiel an das
noch ausſtehende Vielliebchen erinnerte, gab er nach
und entſchloß ſich, den Abend über zu bleiben.

„Das is recht,“ ſagte die Dörr. „Und ich bleibe
nun auch. Das heißt, wenn ich bleiben darf und
bei dem Vielliebchen nicht ſtöre. Denn man kann
doch nie wiſſen. Und ich will blos noch den Hut
nach Hauſe bringen und den Umhang. Und denn
komm ich wieder.“

„Gewiß müſſen Sie wieder kommen,“ ſagte
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[[91]/0101] Zehntes Kapitel. Es dunkelte ſchon, als man wieder vor der Wohnung der Frau Nimptſch war und Botho, der ſeine Heiterkeit und gute Laune raſch zurück ge¬ wonnen hatte, wollte nur einen Augenblick noch mit hineinſehn und ſich gleich danach verabſchieden. Als ihn Lene jedoch an allerlei Verſprechungen und Frau Dörr mit Betonung und Augenſpiel an das noch ausſtehende Vielliebchen erinnerte, gab er nach und entſchloß ſich, den Abend über zu bleiben. „Das is recht,“ ſagte die Dörr. „Und ich bleibe nun auch. Das heißt, wenn ich bleiben darf und bei dem Vielliebchen nicht ſtöre. Denn man kann doch nie wiſſen. Und ich will blos noch den Hut nach Hauſe bringen und den Umhang. Und denn komm ich wieder.“ „Gewiß müſſen Sie wieder kommen,“ ſagte Botho, während er ihr die Hand gab. „So jung kommen wir nicht wieder zuſammen.“

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888, S. [91]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_irrungen_1888/101>, abgerufen am 26.11.2024.