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Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896.

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Siebenundzwanzigstes Kapitel.

Innstetten und Annie saßen sich eine Weile
stumm gegenüber; endlich als ihm die Stille peinlich
wurde, that er ein paar Fragen über die Schul¬
vorsteherin und welche Lehrerin sie eigentlich am
liebsten habe. Annie antwortete auch, aber ohne
rechte Lust, weil sie fühlte, daß Innstetten wenig bei
der Sache war. Es wurde erst besser, als Johanna,
nach dem zweiten Gericht, ihrem Anniechen zuflüsterte,
es gäbe noch 'was. Und wirklich, die gute Ros¬
witha, die dem Liebling an diesem Unglückstage 'was
schuldig zu sein glaubte, hatte noch ein übriges ge¬
than und sich zu einer Omelette mit Apfelschnitten
aufgeschwungen.

Annie wurde bei diesem Anblicke denn auch
etwas redseliger, und ebenso zeigte sich Innstetten's
Stimmung gebessert, als es gleich danach klingelte
und Geheimrat Rummschüttel eintrat. Ganz zufällig.
Er sprach nur vor, ohne jede Ahnung, daß man
nach ihm geschickt und um seinen Besuch gebeten

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Siebenundzwanzigſtes Kapitel.

Innſtetten und Annie ſaßen ſich eine Weile
ſtumm gegenüber; endlich als ihm die Stille peinlich
wurde, that er ein paar Fragen über die Schul¬
vorſteherin und welche Lehrerin ſie eigentlich am
liebſten habe. Annie antwortete auch, aber ohne
rechte Luſt, weil ſie fühlte, daß Innſtetten wenig bei
der Sache war. Es wurde erſt beſſer, als Johanna,
nach dem zweiten Gericht, ihrem Anniechen zuflüſterte,
es gäbe noch 'was. Und wirklich, die gute Ros¬
witha, die dem Liebling an dieſem Unglückstage 'was
ſchuldig zu ſein glaubte, hatte noch ein übriges ge¬
than und ſich zu einer Omelette mit Apfelſchnitten
aufgeſchwungen.

Annie wurde bei dieſem Anblicke denn auch
etwas redſeliger, und ebenſo zeigte ſich Innſtetten's
Stimmung gebeſſert, als es gleich danach klingelte
und Geheimrat Rummſchüttel eintrat. Ganz zufällig.
Er ſprach nur vor, ohne jede Ahnung, daß man
nach ihm geſchickt und um ſeinen Beſuch gebeten

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[[403]/0412] Siebenundzwanzigſtes Kapitel. Innſtetten und Annie ſaßen ſich eine Weile ſtumm gegenüber; endlich als ihm die Stille peinlich wurde, that er ein paar Fragen über die Schul¬ vorſteherin und welche Lehrerin ſie eigentlich am liebſten habe. Annie antwortete auch, aber ohne rechte Luſt, weil ſie fühlte, daß Innſtetten wenig bei der Sache war. Es wurde erſt beſſer, als Johanna, nach dem zweiten Gericht, ihrem Anniechen zuflüſterte, es gäbe noch 'was. Und wirklich, die gute Ros¬ witha, die dem Liebling an dieſem Unglückstage 'was ſchuldig zu ſein glaubte, hatte noch ein übriges ge¬ than und ſich zu einer Omelette mit Apfelſchnitten aufgeſchwungen. Annie wurde bei dieſem Anblicke denn auch etwas redſeliger, und ebenſo zeigte ſich Innſtetten's Stimmung gebeſſert, als es gleich danach klingelte und Geheimrat Rummſchüttel eintrat. Ganz zufällig. Er ſprach nur vor, ohne jede Ahnung, daß man nach ihm geſchickt und um ſeinen Beſuch gebeten 26 *

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896, S. [403]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_briest_1896/412>, abgerufen am 22.11.2024.