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Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896.

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Effi Briest
aber auf einem Umwege, und dann auf der Chaussee
zurück. Und auf der Station essen wir oder noch
besser bei Golchowski, in dem Gasthofe "Zum Fürsten
Bismarck", dran wir, wenn Du Dich vielleicht er¬
innerst, am Tage unserer Ankunft vorüber kamen.
Solch Vorsprechen wirkt immer gut, und ich habe
dann mit dem Starosten von Effi's Gnaden ein
Wahlgespräch, und wenn er auch persönlich nicht viel
taugt, seine Wirtschaft hält er in Ordnung und seine
Küche noch besser. Auf Essen und Trinken verstehen
sich die Leute hier."

Es war gegen elf, daß sie dies Gespräch führten.
Um zwölf hielt Kruse mit dem Schlitten vor der
Thür, und Effi stieg ein. Johanna wollte Fußsack
und Pelze bringen, aber Effi hatte nach allem, was
noch auf ihr lag, so sehr das Bedürfnis nach frischer
Luft, daß sie alles zurückwies und nur eine doppelte
Decke nahm. Innstetten aber sagte zu Kruse: "Kruse,
wir wollen nun also nach dem Bahnhof, wo wir
zwei beide heute früh schon 'mal waren. Die Leute
werden sich wundern, aber es schadet nichts. Ich
denke, wir fahren hier an der Plantage lang und
dann links auf den Kroschentiner Kirchturm zu.
Lassen Sie die Pferde laufen. Um eins müssen wir
am Bahnhof sein."

Und so ging die Fahrt. Über den weißen

Effi Brieſt
aber auf einem Umwege, und dann auf der Chauſſee
zurück. Und auf der Station eſſen wir oder noch
beſſer bei Golchowski, in dem Gaſthofe „Zum Fürſten
Bismarck“, dran wir, wenn Du Dich vielleicht er¬
innerſt, am Tage unſerer Ankunft vorüber kamen.
Solch Vorſprechen wirkt immer gut, und ich habe
dann mit dem Staroſten von Effi's Gnaden ein
Wahlgeſpräch, und wenn er auch perſönlich nicht viel
taugt, ſeine Wirtſchaft hält er in Ordnung und ſeine
Küche noch beſſer. Auf Eſſen und Trinken verſtehen
ſich die Leute hier.“

Es war gegen elf, daß ſie dies Geſpräch führten.
Um zwölf hielt Kruſe mit dem Schlitten vor der
Thür, und Effi ſtieg ein. Johanna wollte Fußſack
und Pelze bringen, aber Effi hatte nach allem, was
noch auf ihr lag, ſo ſehr das Bedürfnis nach friſcher
Luft, daß ſie alles zurückwies und nur eine doppelte
Decke nahm. Innſtetten aber ſagte zu Kruſe: „Kruſe,
wir wollen nun alſo nach dem Bahnhof, wo wir
zwei beide heute früh ſchon 'mal waren. Die Leute
werden ſich wundern, aber es ſchadet nichts. Ich
denke, wir fahren hier an der Plantage lang und
dann links auf den Kroſchentiner Kirchturm zu.
Laſſen Sie die Pferde laufen. Um eins müſſen wir
am Bahnhof ſein.“

Und ſo ging die Fahrt. Über den weißen

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[138/0147] Effi Brieſt aber auf einem Umwege, und dann auf der Chauſſee zurück. Und auf der Station eſſen wir oder noch beſſer bei Golchowski, in dem Gaſthofe „Zum Fürſten Bismarck“, dran wir, wenn Du Dich vielleicht er¬ innerſt, am Tage unſerer Ankunft vorüber kamen. Solch Vorſprechen wirkt immer gut, und ich habe dann mit dem Staroſten von Effi's Gnaden ein Wahlgeſpräch, und wenn er auch perſönlich nicht viel taugt, ſeine Wirtſchaft hält er in Ordnung und ſeine Küche noch beſſer. Auf Eſſen und Trinken verſtehen ſich die Leute hier.“ Es war gegen elf, daß ſie dies Geſpräch führten. Um zwölf hielt Kruſe mit dem Schlitten vor der Thür, und Effi ſtieg ein. Johanna wollte Fußſack und Pelze bringen, aber Effi hatte nach allem, was noch auf ihr lag, ſo ſehr das Bedürfnis nach friſcher Luft, daß ſie alles zurückwies und nur eine doppelte Decke nahm. Innſtetten aber ſagte zu Kruſe: „Kruſe, wir wollen nun alſo nach dem Bahnhof, wo wir zwei beide heute früh ſchon 'mal waren. Die Leute werden ſich wundern, aber es ſchadet nichts. Ich denke, wir fahren hier an der Plantage lang und dann links auf den Kroſchentiner Kirchturm zu. Laſſen Sie die Pferde laufen. Um eins müſſen wir am Bahnhof ſein.“ Und ſo ging die Fahrt. Über den weißen

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896, S. 138. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_briest_1896/147>, abgerufen am 27.12.2024.