In nächster Nähe von Kienbaum, am Liebenberger See, liegt das alte Dorf Kagel (früher, wie Kienbaum, dem Kloster zu Zinna zugehö- rig), das in neuerer Zeit zu einer interessanten Controverse Veranlassung gegeben hat. Nach Ansicht der Einen wäre es dies alte Dorf Kagel, in dem sich das allererste märkische Kloster befunden hätte und zwar ein sogenanntes "Feldkloster", das im Jahre 1160, so meinen sie, durch den zum Christenthume übergetretenen Wendenfürsten Jaczko gegründet und mit Cistercienser-Mönchen besetzt wurde. Die Mönche dieses Feldklosters in Kagel waren es dann, die 11 Jahre später (1171) das neugegründete, grö- ßere und besser dotirte Kloster in Zinna besetzten. v. d. Hagen und Berg- haus theilen diese Ansicht; Fidicin hingegen will von der Priorität eines "Klosters Kagel" nichts wissen und meint, daß die betreffende Stelle im Zinnaer Erbregister von v. d. Hagen falsch ausgelegt worden sei.
Druck: Kislingsche Buchdruckerei in Osnabrück.
Kienbaum.
(Dorf und Kloſter Kagel.)
In nächſter Nähe von Kienbaum, am Liebenberger See, liegt das alte Dorf Kagel (früher, wie Kienbaum, dem Kloſter zu Zinna zugehö- rig), das in neuerer Zeit zu einer intereſſanten Controverſe Veranlaſſung gegeben hat. Nach Anſicht der Einen wäre es dies alte Dorf Kagel, in dem ſich das allererſte märkiſche Kloſter befunden hätte und zwar ein ſogenanntes „Feldkloſter“, das im Jahre 1160, ſo meinen ſie, durch den zum Chriſtenthume übergetretenen Wendenfürſten Jaczko gegründet und mit Ciſtercienſer-Mönchen beſetzt wurde. Die Mönche dieſes Feldkloſters in Kagel waren es dann, die 11 Jahre ſpäter (1171) das neugegründete, grö- ßere und beſſer dotirte Kloſter in Zinna beſetzten. v. d. Hagen und Berg- haus theilen dieſe Anſicht; Fidicin hingegen will von der Priorität eines „Kloſters Kagel“ nichts wiſſen und meint, daß die betreffende Stelle im Zinnaer Erbregiſter von v. d. Hagen falſch ausgelegt worden ſei.
Druck: Kislingſche Buchdruckerei in Osnabrück.
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Kienbaum.
(Dorf und Kloſter Kagel.)
In nächſter Nähe von Kienbaum, am Liebenberger See, liegt das
alte Dorf Kagel (früher, wie Kienbaum, dem Kloſter zu Zinna zugehö-
rig), das in neuerer Zeit zu einer intereſſanten Controverſe Veranlaſſung
gegeben hat. Nach Anſicht der Einen wäre es dies alte Dorf Kagel, in
dem ſich das allererſte märkiſche Kloſter befunden hätte und zwar ein
ſogenanntes „Feldkloſter“, das im Jahre 1160, ſo meinen ſie, durch den
zum Chriſtenthume übergetretenen Wendenfürſten Jaczko gegründet und
mit Ciſtercienſer-Mönchen beſetzt wurde. Die Mönche dieſes Feldkloſters in
Kagel waren es dann, die 11 Jahre ſpäter (1171) das neugegründete, grö-
ßere und beſſer dotirte Kloſter in Zinna beſetzten. v. d. Hagen und Berg-
haus theilen dieſe Anſicht; Fidicin hingegen will von der Priorität
eines „Kloſters Kagel“ nichts wiſſen und meint, daß die betreffende
Stelle im Zinnaer Erbregiſter von v. d. Hagen falſch ausgelegt worden ſei.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr]
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Fortsetzungen in der Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung 1859 bzw. im Morgenblatt für gebildete Leser (zwischen 1860 und 1864). Als Buchausgabe erschien der zweite Band "Das Oderland, Barnim, Lebus" 1863 bei W. Hertz in Berlin. In der Folge wurde der Text von Fontane mehrfach überarbeitet und erweitert. Für das DTA wurde die erste Auflage der Buchausgabe digitalisiert.
Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 2: Das Oderland. Berlin, 1863, S. 548. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg02_1863/560>, abgerufen am 03.12.2024.
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