Nun König Edward flieh, Hier halt' ich fest die Feinde dein, Hier glückt es, oder nie. G. Hesekiel. Selig, wem Thatkraft und behaglichen Sinn leiht Gegenwart, Wer neu sich fühlt, Neues zu bilden bedacht ist. Platen.
Die Geschichte von Quilitz bis zum Jahre 1763 hin ist arm und dunkel. Der Besitz (wie es scheint immer ein getheilter) wech- selte vielfach, so daß wir einer Menge von Namen begegnen, ohne weiter etwas zu haben als diese Namen. Zu Anfang des 15. Jahr- hunderts, also zur Zeit als die Hohenzollern in's Land kamen, finden wir in Quilitz die Höndorps, Beerfeldes und Schapelows; gegen Ausgang desselben Jahrhunderts haben sich die Besitzver- hältnisse geändert und wir hören von den Eyckendorps, Pfuels und Barfus. Lauter Familien, die mit Ausnahme der beiden letz- tern, in Barnim und Lebus nicht länger existiren. Um 1685 kam Quilitz, und auch wohl das benachbarte Kloster Friedland, in Be- sitz der markgräflichen Linie des Hauses Brandenburg, und verblieb bei dieser Linie bis zum Tode des Markgrafen Carl von Schwedt, 1763.
Alles dies sind nur Namen und Zahlen und die üblichen Details über Besitzverhältnisse, Hufen-Zahl, Hebungen, Verpfän-
Quilitz oder Neu-Hardenberg.
Nun König Edward flieh, Hier halt’ ich feſt die Feinde dein, Hier glückt es, oder nie. G. Heſekiel. Selig, wem Thatkraft und behaglichen Sinn leiht Gegenwart, Wer neu ſich fühlt, Neues zu bilden bedacht iſt. Platen.
Die Geſchichte von Quilitz bis zum Jahre 1763 hin iſt arm und dunkel. Der Beſitz (wie es ſcheint immer ein getheilter) wech- ſelte vielfach, ſo daß wir einer Menge von Namen begegnen, ohne weiter etwas zu haben als dieſe Namen. Zu Anfang des 15. Jahr- hunderts, alſo zur Zeit als die Hohenzollern in’s Land kamen, finden wir in Quilitz die Höndorps, Beerfeldes und Schapelows; gegen Ausgang deſſelben Jahrhunderts haben ſich die Beſitzver- hältniſſe geändert und wir hören von den Eyckendorps, Pfuels und Barfus. Lauter Familien, die mit Ausnahme der beiden letz- tern, in Barnim und Lebus nicht länger exiſtiren. Um 1685 kam Quilitz, und auch wohl das benachbarte Kloſter Friedland, in Be- ſitz der markgräflichen Linie des Hauſes Brandenburg, und verblieb bei dieſer Linie bis zum Tode des Markgrafen Carl von Schwedt, 1763.
Alles dies ſind nur Namen und Zahlen und die üblichen Details über Beſitzverhältniſſe, Hufen-Zahl, Hebungen, Verpfän-
<TEI><text><body><pbfacs="#f0427"n="[415]"/><divn="1"><head><hirendition="#b">Quilitz oder Neu-Hardenberg.</hi></head><lb/><citrendition="#et"><quote> Nun König Edward flieh,<lb/>
Hier halt’ ich feſt die Feinde dein,<lb/>
Hier glückt es, oder nie.</quote><lb/><bibl><hirendition="#b">G. Heſekiel.</hi></bibl></cit><lb/><citrendition="#et"><quote> Selig, wem Thatkraft und behaglichen Sinn<lb/>
leiht Gegenwart,<lb/>
Wer neu ſich fühlt, Neues zu bilden bedacht iſt.</quote><lb/><bibl><hirendition="#b">Platen.</hi></bibl></cit><lb/><p><hirendition="#in">D</hi>ie Geſchichte von Quilitz bis zum Jahre 1763 hin iſt arm<lb/>
und dunkel. Der Beſitz (wie es ſcheint immer ein getheilter) wech-<lb/>ſelte vielfach, ſo daß wir einer Menge von Namen begegnen, ohne<lb/>
weiter etwas zu haben als dieſe Namen. Zu Anfang des 15. Jahr-<lb/>
hunderts, alſo zur Zeit als die Hohenzollern in’s Land kamen,<lb/>
finden wir in Quilitz die Höndorps, Beerfeldes und Schapelows;<lb/>
gegen Ausgang deſſelben Jahrhunderts haben ſich die Beſitzver-<lb/>
hältniſſe geändert und wir hören von den Eyckendorps, Pfuels<lb/>
und Barfus. Lauter Familien, die mit Ausnahme der beiden letz-<lb/>
tern, in Barnim und Lebus nicht länger exiſtiren. Um 1685 kam<lb/>
Quilitz, und auch wohl das benachbarte Kloſter Friedland, in Be-<lb/>ſitz der <hirendition="#g">markgräflichen</hi> Linie des Hauſes Brandenburg, und<lb/>
verblieb bei dieſer Linie bis zum Tode des Markgrafen Carl von<lb/>
Schwedt, 1763.</p><lb/><p>Alles dies ſind nur Namen und Zahlen und die üblichen<lb/>
Details über Beſitzverhältniſſe, Hufen-Zahl, Hebungen, Verpfän-<lb/></p></div></body></text></TEI>
[[415]/0427]
Quilitz oder Neu-Hardenberg.
Nun König Edward flieh,
Hier halt’ ich feſt die Feinde dein,
Hier glückt es, oder nie.
G. Heſekiel.
Selig, wem Thatkraft und behaglichen Sinn
leiht Gegenwart,
Wer neu ſich fühlt, Neues zu bilden bedacht iſt.
Platen.
Die Geſchichte von Quilitz bis zum Jahre 1763 hin iſt arm
und dunkel. Der Beſitz (wie es ſcheint immer ein getheilter) wech-
ſelte vielfach, ſo daß wir einer Menge von Namen begegnen, ohne
weiter etwas zu haben als dieſe Namen. Zu Anfang des 15. Jahr-
hunderts, alſo zur Zeit als die Hohenzollern in’s Land kamen,
finden wir in Quilitz die Höndorps, Beerfeldes und Schapelows;
gegen Ausgang deſſelben Jahrhunderts haben ſich die Beſitzver-
hältniſſe geändert und wir hören von den Eyckendorps, Pfuels
und Barfus. Lauter Familien, die mit Ausnahme der beiden letz-
tern, in Barnim und Lebus nicht länger exiſtiren. Um 1685 kam
Quilitz, und auch wohl das benachbarte Kloſter Friedland, in Be-
ſitz der markgräflichen Linie des Hauſes Brandenburg, und
verblieb bei dieſer Linie bis zum Tode des Markgrafen Carl von
Schwedt, 1763.
Alles dies ſind nur Namen und Zahlen und die üblichen
Details über Beſitzverhältniſſe, Hufen-Zahl, Hebungen, Verpfän-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr]
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Fortsetzungen in der Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung 1859 bzw. im Morgenblatt für gebildete Leser (zwischen 1860 und 1864). Als Buchausgabe erschien der zweite Band "Das Oderland, Barnim, Lebus" 1863 bei W. Hertz in Berlin. In der Folge wurde der Text von Fontane mehrfach überarbeitet und erweitert. Für das DTA wurde die erste Auflage der Buchausgabe digitalisiert.
Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 2: Das Oderland. Berlin, 1863, S. [415]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg02_1863/427>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.