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Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 2: Das Oderland. Berlin, 1863.

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Vortheil, als die Bruchbewohner selbst. Es fand noch die alte
Verordnung ihre Anwendung, daß die Escadrons-Chefs selber für
die Unterhaltung der Pferde Sorge tragen mußten. Daher bestrebten
sich die in den Nachbarstädten, auch in der Residenz selbst garni-
sonirenden Rittmeister resp. Obristwachtmeister, ihre Pferde in den
Bruchdörfern auf Grasung zu geben. Zu dem Ende wurden die-
selben auf Flößen und zusammengebundenen Kähnen dorthin ge-
schafft. Hauptsächlich waren es drei Regimenter, welche die übrigen
ganz von dieser Quelle abgeschnitten hatten, nämlich das spätre
Göckingsche Husaren-Regiment, sowie die Gensdarmes und die
späteren Pfalzbaiern-Dragoner. Zuweilen lag in einem Dorfe eine
ganze Escadron. Doch hatten die Dorfbewohner, wie schon ange-
deutet, wenig Vortheil von solcher Einquartierung, da monatlich
(wenigstens in der Regel) nur ein Thaler Futtergeld pro Pferd
gezahlt wurde.



Vortheil, als die Bruchbewohner ſelbſt. Es fand noch die alte
Verordnung ihre Anwendung, daß die Escadrons-Chefs ſelber für
die Unterhaltung der Pferde Sorge tragen mußten. Daher beſtrebten
ſich die in den Nachbarſtädten, auch in der Reſidenz ſelbſt garni-
ſonirenden Rittmeiſter reſp. Obriſtwachtmeiſter, ihre Pferde in den
Bruchdörfern auf Graſung zu geben. Zu dem Ende wurden die-
ſelben auf Flößen und zuſammengebundenen Kähnen dorthin ge-
ſchafft. Hauptſächlich waren es drei Regimenter, welche die übrigen
ganz von dieſer Quelle abgeſchnitten hatten, nämlich das ſpätre
Göckingſche Huſaren-Regiment, ſowie die Gensdarmes und die
ſpäteren Pfalzbaiern-Dragoner. Zuweilen lag in einem Dorfe eine
ganze Escadron. Doch hatten die Dorfbewohner, wie ſchon ange-
deutet, wenig Vortheil von ſolcher Einquartierung, da monatlich
(wenigſtens in der Regel) nur ein Thaler Futtergeld pro Pferd
gezahlt wurde.



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[196/0208] Vortheil, als die Bruchbewohner ſelbſt. Es fand noch die alte Verordnung ihre Anwendung, daß die Escadrons-Chefs ſelber für die Unterhaltung der Pferde Sorge tragen mußten. Daher beſtrebten ſich die in den Nachbarſtädten, auch in der Reſidenz ſelbſt garni- ſonirenden Rittmeiſter reſp. Obriſtwachtmeiſter, ihre Pferde in den Bruchdörfern auf Graſung zu geben. Zu dem Ende wurden die- ſelben auf Flößen und zuſammengebundenen Kähnen dorthin ge- ſchafft. Hauptſächlich waren es drei Regimenter, welche die übrigen ganz von dieſer Quelle abgeſchnitten hatten, nämlich das ſpätre Göckingſche Huſaren-Regiment, ſowie die Gensdarmes und die ſpäteren Pfalzbaiern-Dragoner. Zuweilen lag in einem Dorfe eine ganze Escadron. Doch hatten die Dorfbewohner, wie ſchon ange- deutet, wenig Vortheil von ſolcher Einquartierung, da monatlich (wenigſtens in der Regel) nur ein Thaler Futtergeld pro Pferd gezahlt wurde.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 2: Das Oderland. Berlin, 1863, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg02_1863/208>, abgerufen am 24.11.2024.