Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 2: Das Oderland. Berlin, 1863.Steinhoefel. Es gab ihm das Geleite 'ne Ehrenkumpanei, Scherenberg. Bei Fürstenwalde haben wir die Spree nach Norden hin passirt Steinhöfel gehörte mehrere Jahrhunderte lang dem Güter- *) Tempelberg, oder doch wenigstens die Tempelberger-Kirche,
weist mehr Erinnerungen an die Wulffen'sche Zeit auf, als Stein- hoefel. Außer einem Epitaphium zu Seiten des Altars, befinden sich noch 6 Wulffensche Grabsteine in der Kirche, die im Mittelschiff liegen und fast den halben Raum desselben einnehmen. Näheres über diese Grabsteine und ihre Inschriften siehe in den Anmerkungen. Einer derselben zeichnet sich durch eine ganz besondre Sinnigkeit aus. Luisa Lucretia von Wulffen aus dem Hause Steinhöfel, war an einen von Wulffen in Tempelberg vermählt und starb 1720, wahrscheinlich im Kindbett. Am Ober-Ende des Grabsteins bemerkt man zwei Bäume, die ihre Wipfel, wie in Zärtlichkeit, Steinhoefel. Es gab ihm das Geleite ’ne Ehrenkumpanei, Scherenberg. Bei Fürſtenwalde haben wir die Spree nach Norden hin paſſirt Steinhöfel gehörte mehrere Jahrhunderte lang dem Güter- *) Tempelberg, oder doch wenigſtens die Tempelberger-Kirche,
weiſt mehr Erinnerungen an die Wulffen’ſche Zeit auf, als Stein- hoefel. Außer einem Epitaphium zu Seiten des Altars, befinden ſich noch 6 Wulffenſche Grabſteine in der Kirche, die im Mittelſchiff liegen und faſt den halben Raum deſſelben einnehmen. Näheres über dieſe Grabſteine und ihre Inſchriften ſiehe in den Anmerkungen. Einer derſelben zeichnet ſich durch eine ganz beſondre Sinnigkeit aus. Luiſa Lucretia von Wulffen aus dem Hauſe Steinhöfel, war an einen von Wulffen in Tempelberg vermählt und ſtarb 1720, wahrſcheinlich im Kindbett. Am Ober-Ende des Grabſteins bemerkt man zwei Bäume, die ihre Wipfel, wie in Zärtlichkeit, <TEI> <text> <body> <pb facs="#f0169" n="[157]"/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Steinhoefel.</hi> </head><lb/> <cit rendition="#et"> <quote> Es gab ihm das Geleite ’ne Ehrenkumpanei,<lb/> Die Britten-Degen ſprachen: „nun General,<lb/><hi rendition="#aq">good bye,</hi>“<lb/> Da ſprach er: „Kameraden, grüßt Wellington<lb/> mir ſchön,<lb/> Wer weiß, in Jahr und Tage wir uns mal wie-<lb/> derſehn.“</quote><lb/> <bibl> <hi rendition="#b">Scherenberg.</hi> </bibl> </cit><lb/> <p><hi rendition="#in">B</hi>ei Fürſtenwalde haben wir die Spree nach Norden hin paſſirt<lb/> und auf unſrem Wege dem Oderbruch und ſeinen alten und neuen<lb/> Dörfern zu, erreichen wir zunächſt, eine Meile nordöſtlich von<lb/> Fürſtenwalde, das Maſſowſche Gut Steinhöfel.</p><lb/> <p>Steinhöfel gehörte mehrere Jahrhunderte lang dem Güter-<lb/> complexe an, den die Familie von Wulffen (die ſich in eine <hi rendition="#g">Tem-<lb/> pelbergſche</hi> und eine <hi rendition="#g">Steinhöfelſche</hi> Linie theilte) hier im<lb/> Herzen des alten Landes Lebus beſaß. Tempelberg,<note xml:id="note-0169" next="#note-0170" place="foot" n="*)"><hi rendition="#g">Tempelberg</hi>, oder doch wenigſtens die Tempelberger-Kirche,<lb/> weiſt mehr Erinnerungen an die <hi rendition="#g">Wulffen</hi>’ſche Zeit auf, als Stein-<lb/> hoefel. Außer einem Epitaphium zu Seiten des Altars, befinden ſich noch<lb/> 6 Wulffenſche Grabſteine in der Kirche, die im Mittelſchiff liegen und faſt<lb/> den halben Raum deſſelben einnehmen. Näheres über dieſe Grabſteine und<lb/> ihre Inſchriften ſiehe in den Anmerkungen. Einer derſelben zeichnet ſich<lb/> durch eine ganz beſondre Sinnigkeit aus. Luiſa Lucretia von Wulffen<lb/> aus dem Hauſe Steinhöfel, war an einen von Wulffen in Tempelberg<lb/> vermählt und ſtarb 1720, wahrſcheinlich im Kindbett. Am Ober-Ende des<lb/> Grabſteins bemerkt man zwei Bäume, die ihre Wipfel, wie in Zärtlichkeit,</note> jetzt dem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[157]/0169]
Steinhoefel.
Es gab ihm das Geleite ’ne Ehrenkumpanei,
Die Britten-Degen ſprachen: „nun General,
good bye,“
Da ſprach er: „Kameraden, grüßt Wellington
mir ſchön,
Wer weiß, in Jahr und Tage wir uns mal wie-
derſehn.“
Scherenberg.
Bei Fürſtenwalde haben wir die Spree nach Norden hin paſſirt
und auf unſrem Wege dem Oderbruch und ſeinen alten und neuen
Dörfern zu, erreichen wir zunächſt, eine Meile nordöſtlich von
Fürſtenwalde, das Maſſowſche Gut Steinhöfel.
Steinhöfel gehörte mehrere Jahrhunderte lang dem Güter-
complexe an, den die Familie von Wulffen (die ſich in eine Tem-
pelbergſche und eine Steinhöfelſche Linie theilte) hier im
Herzen des alten Landes Lebus beſaß. Tempelberg, *) jetzt dem
*) Tempelberg, oder doch wenigſtens die Tempelberger-Kirche,
weiſt mehr Erinnerungen an die Wulffen’ſche Zeit auf, als Stein-
hoefel. Außer einem Epitaphium zu Seiten des Altars, befinden ſich noch
6 Wulffenſche Grabſteine in der Kirche, die im Mittelſchiff liegen und faſt
den halben Raum deſſelben einnehmen. Näheres über dieſe Grabſteine und
ihre Inſchriften ſiehe in den Anmerkungen. Einer derſelben zeichnet ſich
durch eine ganz beſondre Sinnigkeit aus. Luiſa Lucretia von Wulffen
aus dem Hauſe Steinhöfel, war an einen von Wulffen in Tempelberg
vermählt und ſtarb 1720, wahrſcheinlich im Kindbett. Am Ober-Ende des
Grabſteins bemerkt man zwei Bäume, die ihre Wipfel, wie in Zärtlichkeit,
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