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Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862.

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hat dienen müssen, die poetischen Tage alter königlicher Pracht neu
in seinen Mauern erblicken wird, um dann auch ihrerseits aus
ihrer Hülle herauszutreten und den neu einziehenden Glanz selbst
in altem Glanz zu begrüßen. Dies gilt namentlich von dem im
ersten Stockwerk gelegenen "Königssaal", der eine Fülle der schön-
sten Bilder- und Plafond-Ornamente hinter einer Ueberkleidung ver-
bergen soll.



Wir haben in dem Bestehn Schloß Coepenick's drei Perioden
unterschieden und in Erinnerung an die mannigfachen Bauten, die
hier standen, von einem alten, einem mittleren und einem neuen
Schloß Coepenick gesprochen. Aber auch dies neue Schloß Coepe-
nick, das wir eben in seiner Totalerscheinung zu beschreiben suchten,
theilt sein 200 jähriges Leben wieder in verschiedene Stadien, in
alte und neue Perioden ein, unter denen wir mit Umgehung gleich-
gültigerer Jahrzehnte, vier Hauptepochen unterscheiden.

Diese vier Hauptepochen des neuen Schloß Coepenick's sind
die folgenden: Erstens die Zeit des Kurprinzen Friedrich von
1682--1688; zweitens die Zeit Friedrich Wilhelms I., in-
sonderheit das Jahr 1730; drittens die Zeit Henriette Ma-
ria
's, gebornen Markgräfin von Brandenburg-Schwedt, von
1749--1782, und viertens die Zeit des Grafen von Schmet-
tau
, von 1804--1806. An eine Besprechung dieser 4 Haupt-
epochen wird sich schließlich noch eine kurze Darstellung der Schick-
sale zu knüpfen haben, die Schloß Coepenick seitdem erfuhr.

(Die Zeit des Kurprinzen Friedrich von 1682 bis
1688.) In welchem Jahre Kurprinz Friedrich seinen Einzug in
Schloß Coepenick hielt, ist nicht genau mehr festzustellen, wahr-
scheinlich um 1680. Der Schloßbau wurde zwar erst um 1681
beendet und das mehrerwähnte Sandsteinportal, durch das wir in
den Schloßhof eintraten, trägt sogar die Jahreszahl 1682, es ist
indeß nicht unwahrscheinlich, daß Kurprinz Friedrich die Vollen-
dung des ganzen Bau's nicht erst abwartete und sich, zwei Jahre

hat dienen müſſen, die poetiſchen Tage alter königlicher Pracht neu
in ſeinen Mauern erblicken wird, um dann auch ihrerſeits aus
ihrer Hülle herauszutreten und den neu einziehenden Glanz ſelbſt
in altem Glanz zu begrüßen. Dies gilt namentlich von dem im
erſten Stockwerk gelegenen „Königsſaal“, der eine Fülle der ſchön-
ſten Bilder- und Plafond-Ornamente hinter einer Ueberkleidung ver-
bergen ſoll.



Wir haben in dem Beſtehn Schloß Coepenick’s drei Perioden
unterſchieden und in Erinnerung an die mannigfachen Bauten, die
hier ſtanden, von einem alten, einem mittleren und einem neuen
Schloß Coepenick geſprochen. Aber auch dies neue Schloß Coepe-
nick, das wir eben in ſeiner Totalerſcheinung zu beſchreiben ſuchten,
theilt ſein 200 jähriges Leben wieder in verſchiedene Stadien, in
alte und neue Perioden ein, unter denen wir mit Umgehung gleich-
gültigerer Jahrzehnte, vier Hauptepochen unterſcheiden.

Dieſe vier Hauptepochen des neuen Schloß Coepenick’s ſind
die folgenden: Erſtens die Zeit des Kurprinzen Friedrich von
1682—1688; zweitens die Zeit Friedrich Wilhelms I., in-
ſonderheit das Jahr 1730; drittens die Zeit Henriette Ma-
ria
’s, gebornen Markgräfin von Brandenburg-Schwedt, von
1749—1782, und viertens die Zeit des Grafen von Schmet-
tau
, von 1804—1806. An eine Beſprechung dieſer 4 Haupt-
epochen wird ſich ſchließlich noch eine kurze Darſtellung der Schick-
ſale zu knüpfen haben, die Schloß Coepenick ſeitdem erfuhr.

(Die Zeit des Kurprinzen Friedrich von 1682 bis
1688.) In welchem Jahre Kurprinz Friedrich ſeinen Einzug in
Schloß Coepenick hielt, iſt nicht genau mehr feſtzuſtellen, wahr-
ſcheinlich um 1680. Der Schloßbau wurde zwar erſt um 1681
beendet und das mehrerwähnte Sandſteinportal, durch das wir in
den Schloßhof eintraten, trägt ſogar die Jahreszahl 1682, es iſt
indeß nicht unwahrſcheinlich, daß Kurprinz Friedrich die Vollen-
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[349/0367] hat dienen müſſen, die poetiſchen Tage alter königlicher Pracht neu in ſeinen Mauern erblicken wird, um dann auch ihrerſeits aus ihrer Hülle herauszutreten und den neu einziehenden Glanz ſelbſt in altem Glanz zu begrüßen. Dies gilt namentlich von dem im erſten Stockwerk gelegenen „Königsſaal“, der eine Fülle der ſchön- ſten Bilder- und Plafond-Ornamente hinter einer Ueberkleidung ver- bergen ſoll. Wir haben in dem Beſtehn Schloß Coepenick’s drei Perioden unterſchieden und in Erinnerung an die mannigfachen Bauten, die hier ſtanden, von einem alten, einem mittleren und einem neuen Schloß Coepenick geſprochen. Aber auch dies neue Schloß Coepe- nick, das wir eben in ſeiner Totalerſcheinung zu beſchreiben ſuchten, theilt ſein 200 jähriges Leben wieder in verſchiedene Stadien, in alte und neue Perioden ein, unter denen wir mit Umgehung gleich- gültigerer Jahrzehnte, vier Hauptepochen unterſcheiden. Dieſe vier Hauptepochen des neuen Schloß Coepenick’s ſind die folgenden: Erſtens die Zeit des Kurprinzen Friedrich von 1682—1688; zweitens die Zeit Friedrich Wilhelms I., in- ſonderheit das Jahr 1730; drittens die Zeit Henriette Ma- ria’s, gebornen Markgräfin von Brandenburg-Schwedt, von 1749—1782, und viertens die Zeit des Grafen von Schmet- tau, von 1804—1806. An eine Beſprechung dieſer 4 Haupt- epochen wird ſich ſchließlich noch eine kurze Darſtellung der Schick- ſale zu knüpfen haben, die Schloß Coepenick ſeitdem erfuhr. (Die Zeit des Kurprinzen Friedrich von 1682 bis 1688.) In welchem Jahre Kurprinz Friedrich ſeinen Einzug in Schloß Coepenick hielt, iſt nicht genau mehr feſtzuſtellen, wahr- ſcheinlich um 1680. Der Schloßbau wurde zwar erſt um 1681 beendet und das mehrerwähnte Sandſteinportal, durch das wir in den Schloßhof eintraten, trägt ſogar die Jahreszahl 1682, es iſt indeß nicht unwahrſcheinlich, daß Kurprinz Friedrich die Vollen- dung des ganzen Bau’s nicht erſt abwartete und ſich, zwei Jahre

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg01_1862/367>, abgerufen am 25.11.2024.