Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862.

Bild:
<< vorherige Seite

nommen, wie viel Sie zu der Rückkehr der antiken Denkmale,
Handschriften und anderer kostbaren Gegenstände beigetragen haben,
verpflichtet, Ihnen in eigener Person Unsern Dank zu erkennen zu
geben. Rom hatte sicherlich Ursache, Sie nicht zu vergessen, der
Sie sich, während Ihres Aufenthaltes daselbst, so viel Liebe und
Achtung erworben, es wird aber fortan noch einen andern gewich-
tigen Grund haben, Ihrer als des wohlverdienten Freundes des
Sitzes der schönen Künste zu gedenken."

"Wir werden Ihnen ein dankbares Andenken für dasjenige
bewahren, was Sie in dieser bedeutenden Angelegenheit gewirkt
haben, wie Wir Ihnen ein Gleiches für alles dasjenige bewahren,
welches Sie zu Unserm Frommen in Wien gethan, wie der Car-
dinal Consalvi Uns berichtet hat."

"Wir werden mit der größten Freude jede Gelegenheit er-
greifen, um Ihnen Unser besonderes Wohlwollen und Unsere Ach-
tung zu bezeugen, und werden den Höchsten bitten, daß es ihm
gefallen möge, über Sie seine Gaben und seine himmlische Er-
leuchtung in Fülle auszugießen und Ihnen die vollkommenste Glück-
seligkeit zu bescheren."

"Gegeben zu Castel Gandolfo den 26. October 1815, im
16ten Jahre Unseres Pontificats.

Pius. P. P. VII."



Ich fahre nun fort in der Aufzählung der in Tegel vorhan-
denen Originalwerke der Sculptur sowohl wie der Malerei.

Zunächst von Thorwaldsen. Die Statue der "Hoffnung"
im Styl der altgriechischen Kunst, mit der Lotosblume in der
Rechten. Eine Copie dieser Statue, von Friedrich Tieck herrührend,
krönt die Säule auf dem mehrgenannten Begräbnißplatz der Fa-
milie. -- Die Marmorbüste der Frau von Humboldt. -- Die
Marmorbüste Wilhelms von Humboldt. -- Zwei Kreidezeichnungen:
Maria mit dem Kinde und dem kleinen Johannes, und Maria
und das Christuskind, welche sich liebkosen. Die erste Zeichnung

nommen, wie viel Sie zu der Rückkehr der antiken Denkmale,
Handſchriften und anderer koſtbaren Gegenſtände beigetragen haben,
verpflichtet, Ihnen in eigener Perſon Unſern Dank zu erkennen zu
geben. Rom hatte ſicherlich Urſache, Sie nicht zu vergeſſen, der
Sie ſich, während Ihres Aufenthaltes daſelbſt, ſo viel Liebe und
Achtung erworben, es wird aber fortan noch einen andern gewich-
tigen Grund haben, Ihrer als des wohlverdienten Freundes des
Sitzes der ſchönen Künſte zu gedenken.“

„Wir werden Ihnen ein dankbares Andenken für dasjenige
bewahren, was Sie in dieſer bedeutenden Angelegenheit gewirkt
haben, wie Wir Ihnen ein Gleiches für alles dasjenige bewahren,
welches Sie zu Unſerm Frommen in Wien gethan, wie der Car-
dinal Conſalvi Uns berichtet hat.“

„Wir werden mit der größten Freude jede Gelegenheit er-
greifen, um Ihnen Unſer beſonderes Wohlwollen und Unſere Ach-
tung zu bezeugen, und werden den Höchſten bitten, daß es ihm
gefallen möge, über Sie ſeine Gaben und ſeine himmliſche Er-
leuchtung in Fülle auszugießen und Ihnen die vollkommenſte Glück-
ſeligkeit zu beſcheren.“

„Gegeben zu Caſtel Gandolfo den 26. October 1815, im
16ten Jahre Unſeres Pontificats.

Pius. P. P. VII.



Ich fahre nun fort in der Aufzählung der in Tegel vorhan-
denen Originalwerke der Sculptur ſowohl wie der Malerei.

Zunächſt von Thorwaldſen. Die Statue der „Hoffnung“
im Styl der altgriechiſchen Kunſt, mit der Lotosblume in der
Rechten. Eine Copie dieſer Statue, von Friedrich Tieck herrührend,
krönt die Säule auf dem mehrgenannten Begräbnißplatz der Fa-
milie. — Die Marmorbüſte der Frau von Humboldt. — Die
Marmorbüſte Wilhelms von Humboldt. — Zwei Kreidezeichnungen:
Maria mit dem Kinde und dem kleinen Johannes, und Maria
und das Chriſtuskind, welche ſich liebkoſen. Die erſte Zeichnung

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0218" n="200"/>
nommen, wie viel Sie zu der Rückkehr der antiken Denkmale,<lb/>
Hand&#x017F;chriften und anderer ko&#x017F;tbaren Gegen&#x017F;tände beigetragen haben,<lb/>
verpflichtet, Ihnen in eigener Per&#x017F;on Un&#x017F;ern Dank zu erkennen zu<lb/>
geben. Rom hatte &#x017F;icherlich Ur&#x017F;ache, Sie nicht zu verge&#x017F;&#x017F;en, der<lb/>
Sie &#x017F;ich, während Ihres Aufenthaltes da&#x017F;elb&#x017F;t, &#x017F;o viel Liebe und<lb/>
Achtung erworben, es wird aber fortan noch einen andern gewich-<lb/>
tigen Grund haben, Ihrer als des wohlverdienten Freundes des<lb/>
Sitzes der &#x017F;chönen Kün&#x017F;te zu gedenken.&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Wir werden Ihnen ein dankbares Andenken für dasjenige<lb/>
bewahren, was Sie in die&#x017F;er bedeutenden Angelegenheit gewirkt<lb/>
haben, wie Wir Ihnen ein Gleiches für alles dasjenige bewahren,<lb/>
welches Sie zu Un&#x017F;erm Frommen in Wien gethan, wie der Car-<lb/>
dinal Con&#x017F;alvi Uns berichtet hat.&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Wir werden mit der größten Freude jede Gelegenheit er-<lb/>
greifen, um Ihnen Un&#x017F;er be&#x017F;onderes Wohlwollen und Un&#x017F;ere Ach-<lb/>
tung zu bezeugen, und werden den Höch&#x017F;ten bitten, daß es ihm<lb/>
gefallen möge, über Sie &#x017F;eine Gaben und &#x017F;eine himmli&#x017F;che Er-<lb/>
leuchtung in Fülle auszugießen und Ihnen die vollkommen&#x017F;te Glück-<lb/>
&#x017F;eligkeit zu be&#x017F;cheren.&#x201C;</p><lb/>
          <p>&#x201E;Gegeben zu Ca&#x017F;tel Gandolfo den 26. October 1815, im<lb/>
16ten Jahre Un&#x017F;eres Pontificats.</p><lb/>
          <p> <hi rendition="#et">Pius. <hi rendition="#aq">P. P. VII.</hi>&#x201C;</hi> </p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
          <p>Ich fahre nun fort in der Aufzählung der in Tegel vorhan-<lb/>
denen Originalwerke der Sculptur &#x017F;owohl wie der Malerei.</p><lb/>
          <p>Zunäch&#x017F;t von <hi rendition="#g">Thorwald&#x017F;en</hi>. Die Statue der &#x201E;Hoffnung&#x201C;<lb/>
im Styl der altgriechi&#x017F;chen Kun&#x017F;t, mit der Lotosblume in der<lb/>
Rechten. Eine Copie die&#x017F;er Statue, von Friedrich Tieck herrührend,<lb/>
krönt die Säule auf dem mehrgenannten Begräbnißplatz der Fa-<lb/>
milie. &#x2014; Die Marmorbü&#x017F;te der Frau von Humboldt. &#x2014; Die<lb/>
Marmorbü&#x017F;te Wilhelms von Humboldt. &#x2014; Zwei Kreidezeichnungen:<lb/>
Maria mit dem Kinde und dem kleinen Johannes, und Maria<lb/>
und das Chri&#x017F;tuskind, welche &#x017F;ich liebko&#x017F;en. Die er&#x017F;te Zeichnung<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[200/0218] nommen, wie viel Sie zu der Rückkehr der antiken Denkmale, Handſchriften und anderer koſtbaren Gegenſtände beigetragen haben, verpflichtet, Ihnen in eigener Perſon Unſern Dank zu erkennen zu geben. Rom hatte ſicherlich Urſache, Sie nicht zu vergeſſen, der Sie ſich, während Ihres Aufenthaltes daſelbſt, ſo viel Liebe und Achtung erworben, es wird aber fortan noch einen andern gewich- tigen Grund haben, Ihrer als des wohlverdienten Freundes des Sitzes der ſchönen Künſte zu gedenken.“ „Wir werden Ihnen ein dankbares Andenken für dasjenige bewahren, was Sie in dieſer bedeutenden Angelegenheit gewirkt haben, wie Wir Ihnen ein Gleiches für alles dasjenige bewahren, welches Sie zu Unſerm Frommen in Wien gethan, wie der Car- dinal Conſalvi Uns berichtet hat.“ „Wir werden mit der größten Freude jede Gelegenheit er- greifen, um Ihnen Unſer beſonderes Wohlwollen und Unſere Ach- tung zu bezeugen, und werden den Höchſten bitten, daß es ihm gefallen möge, über Sie ſeine Gaben und ſeine himmliſche Er- leuchtung in Fülle auszugießen und Ihnen die vollkommenſte Glück- ſeligkeit zu beſcheren.“ „Gegeben zu Caſtel Gandolfo den 26. October 1815, im 16ten Jahre Unſeres Pontificats. Pius. P. P. VII.“ Ich fahre nun fort in der Aufzählung der in Tegel vorhan- denen Originalwerke der Sculptur ſowohl wie der Malerei. Zunächſt von Thorwaldſen. Die Statue der „Hoffnung“ im Styl der altgriechiſchen Kunſt, mit der Lotosblume in der Rechten. Eine Copie dieſer Statue, von Friedrich Tieck herrührend, krönt die Säule auf dem mehrgenannten Begräbnißplatz der Fa- milie. — Die Marmorbüſte der Frau von Humboldt. — Die Marmorbüſte Wilhelms von Humboldt. — Zwei Kreidezeichnungen: Maria mit dem Kinde und dem kleinen Johannes, und Maria und das Chriſtuskind, welche ſich liebkoſen. Die erſte Zeichnung

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg01_1862
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg01_1862/218
Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg01_1862/218>, abgerufen am 17.05.2024.