Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

Bild:
<< vorherige Seite
Der Oden
Eilt/ laufft/ ihr trüben Tage/
Eilt/ laufft/ vorbey.
Eilt macht mich frey
von aller meiner Plage.
Eilt/ kommt ihr hellen Stunden ihr/
die mich gewehren aller Zier.


XXXJV.
EJN getreues Hertze wissen/
hat deß höchsten Schatzes Preiß.
Der ist seelig zu begrüssen/
der ein treues Hertze weiß.
Mir ist wol bey höchstem Schmertze/
denn ich weiß ein treues Hertze.
Läufft das Glücke gleich zu zeiten
anders als man will und meynt/
ein getreues Hertz' hilfft streiten/
wieder alles/ was ist feind.
Mir ist wol bey höchstem Schmertze/
denn ich weiß ein treues Hertze.
Sein vergnügen steht alleine
in deß andern Redligkeit.
Hält deß andern Noth für seine.
Weicht nicht auch bey böser Zeit.
Mir ist wol bey höchstem Schmertze/
denn ich weiß ein treues Hertze.
Gunst die kehrt sich nach dem Glücke.
Geld und Reichthum das zersteubt.
Schönheit läst uns bald zu rücke.
Ein getreues Hertze bleibt.
Mir ist wol bey höchstem Schmertze/
denn ich weiß ein treues Hertze.
Eins
Der Oden
Eilt/ laufft/ ihr truͤben Tage/
Eilt/ laufft/ vorbey.
Eilt macht mich frey
von aller meiner Plage.
Eilt/ kom̃t ihr hellen Stunden ihr/
die mich gewehren aller Zier.


XXXJV.
EJN getreues Hertze wiſſen/
hat deß hoͤchſten Schatzes Preiß.
Der iſt ſeelig zu begruͤſſen/
der ein treues Hertze weiß.
Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/
denn ich weiß ein treues Hertze.
Laͤufft das Gluͤcke gleich zu zeiten
anders als man will und meynt/
ein getreues Hertz’ hilfft ſtreiten/
wieder alles/ was iſt feind.
Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/
denn ich weiß ein treues Hertze.
Sein vergnuͤgen ſteht alleine
in deß andern Redligkeit.
Haͤlt deß andern Noth fuͤr ſeine.
Weicht nicht auch bey boͤſer Zeit.
Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/
denn ich weiß ein treues Hertze.
Gunſt die kehrt ſich nach dem Gluͤcke.
Geld und Reichthum das zerſteubt.
Schoͤnheit laͤſt uns bald zu ruͤcke.
Ein getreues Hertze bleibt.
Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/
denn ich weiß ein treues Hertze.
Eins
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0552" n="532"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Oden</hi> </fw><lb/>
          <lg n="6">
            <l> <hi rendition="#fr">Eilt/ laufft/ ihr tru&#x0364;ben Tage/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Eilt/ laufft/ vorbey.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Eilt macht mich frey</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">von aller meiner Plage.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Eilt/ kom&#x0303;t ihr hellen Stunden ihr/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">die mich gewehren aller Zier.</hi> </l>
          </lg>
        </lg><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <lg type="poem">
          <head> <hi rendition="#b">XXXJV.</hi> </head><lb/>
          <lg n="1">
            <l> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">E</hi>JN getreues Hertze wi&#x017F;&#x017F;en/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#in">hat deß ho&#x0364;ch&#x017F;ten Schatzes Preiß.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#in">Der i&#x017F;t &#x017F;eelig zu begru&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#in">der ein treues Hertze weiß.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#in">Mir i&#x017F;t wol bey ho&#x0364;ch&#x017F;tem Schmertze/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#in">denn ich weiß ein treues Hertze.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <l> <hi rendition="#fr">La&#x0364;ufft das Glu&#x0364;cke gleich zu zeiten</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">anders als man will und meynt/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">ein getreues Hertz&#x2019; hilfft &#x017F;treiten/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">wieder alles/ was i&#x017F;t feind.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Mir i&#x017F;t wol bey ho&#x0364;ch&#x017F;tem Schmertze/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">denn ich weiß ein treues Hertze.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <l> <hi rendition="#fr">Sein vergnu&#x0364;gen &#x017F;teht alleine</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">in deß andern Redligkeit.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Ha&#x0364;lt deß andern Noth fu&#x0364;r &#x017F;eine.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Weicht nicht auch bey bo&#x0364;&#x017F;er Zeit.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Mir i&#x017F;t wol bey ho&#x0364;ch&#x017F;tem Schmertze/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">denn ich weiß ein treues Hertze.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="4">
            <l> <hi rendition="#fr">Gun&#x017F;t die kehrt &#x017F;ich nach dem Glu&#x0364;cke.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Geld und Reichthum das zer&#x017F;teubt.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Scho&#x0364;nheit la&#x0364;&#x017F;t uns bald zu ru&#x0364;cke.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Ein getreues Hertze bleibt.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Mir i&#x017F;t wol bey ho&#x0364;ch&#x017F;tem Schmertze/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">denn ich weiß ein treues Hertze.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Eins</hi> </fw><lb/>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[532/0552] Der Oden Eilt/ laufft/ ihr truͤben Tage/ Eilt/ laufft/ vorbey. Eilt macht mich frey von aller meiner Plage. Eilt/ kom̃t ihr hellen Stunden ihr/ die mich gewehren aller Zier. XXXJV. EJN getreues Hertze wiſſen/ hat deß hoͤchſten Schatzes Preiß. Der iſt ſeelig zu begruͤſſen/ der ein treues Hertze weiß. Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/ denn ich weiß ein treues Hertze. Laͤufft das Gluͤcke gleich zu zeiten anders als man will und meynt/ ein getreues Hertz’ hilfft ſtreiten/ wieder alles/ was iſt feind. Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/ denn ich weiß ein treues Hertze. Sein vergnuͤgen ſteht alleine in deß andern Redligkeit. Haͤlt deß andern Noth fuͤr ſeine. Weicht nicht auch bey boͤſer Zeit. Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/ denn ich weiß ein treues Hertze. Gunſt die kehrt ſich nach dem Gluͤcke. Geld und Reichthum das zerſteubt. Schoͤnheit laͤſt uns bald zu ruͤcke. Ein getreues Hertze bleibt. Mir iſt wol bey hoͤchſtem Schmertze/ denn ich weiß ein treues Hertze. Eins

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/552
Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 532. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/552>, abgerufen am 22.11.2024.