Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

Bild:
<< vorherige Seite
Der Oden Vierdtes Buch.
Hier hat Gottes Grimm ein ende.
Förderhin gilt nichts als Gunst.
Samlet euch ihr hohen Stände/
heget eine neue Brunst/
eine Brunst/ so die noch schwachen
froh/ und warm/ und starck kan machen.
Diß Land/ das von neuem zagen
itzt erzittert weit und breit/
wird alsdenn erfreuet sagen:
Es ist überhin mein Leid.
Ach! daß dieser Trost der Frommen
doch noch heute solte kommen.
Gute Nacht/ Jhr Deutschen Felder/
du berühmtes ebnes Land.
Wasser/ Berge/ Wildniß/ Wälder
stoßen uns forthin zu Hand/
denckt/ daß eurer Ruhe wegen
wir der Mühe ziehn entgegen.
Gott der geb' euch besser Glücke/
und gewünschtern Sonnenschein;
Kommen wir/ will er zu rücke/
So soll alles Friede seyn.
Oder/ will es nicht gelingen;
So wolln wir euch einen bringen.


Der Oden Vierdtes Buch.
Hier hat Gottes Grimm ein ende.
Foͤrderhin gilt nichts als Gunſt.
Samlet euch ihr hohen Staͤnde/
heget eine neue Brunſt/
eine Brunſt/ ſo die noch ſchwachen
froh/ und warm/ und ſtarck kan machen.
Diß Land/ das von neuem zagen
itzt erzittert weit und breit/
wird alsdenn erfreuet ſagen:
Es iſt uͤberhin mein Leid.
Ach! daß dieſer Troſt der Frommen
doch noch heute ſolte kommen.
Gute Nacht/ Jhr Deutſchen Felder/
du beruͤhmtes ebnes Land.
Waſſer/ Berge/ Wildniß/ Waͤlder
ſtoßen uns forthin zu Hand/
denckt/ daß eurer Ruhe wegen
wir der Muͤhe ziehn entgegen.
Gott der geb’ euch beſſer Gluͤcke/
und gewuͤnſchtern Sonnenſchein;
Kommen wir/ will er zu ruͤcke/
So ſoll alles Friede ſeyn.
Oder/ will es nicht gelingen;
So wolln wir euch einen bringen.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <lg type="poem">
          <pb facs="#f0504" n="484"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Oden Vierdtes Buch.</hi> </fw><lb/>
          <lg n="13">
            <l> <hi rendition="#fr">Hier hat Gottes Grimm ein ende.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Fo&#x0364;rderhin gilt nichts als Gun&#x017F;t.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Samlet euch ihr hohen Sta&#x0364;nde/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">heget eine neue Brun&#x017F;t/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">eine Brun&#x017F;t/ &#x017F;o die noch &#x017F;chwachen</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">froh/ und warm/ und &#x017F;tarck kan machen.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="14">
            <l> <hi rendition="#fr">Diß Land/ das von neuem zagen</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">itzt erzittert weit und breit/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">wird alsdenn erfreuet &#x017F;agen:</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Es i&#x017F;t u&#x0364;berhin mein Leid.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Ach! daß die&#x017F;er Tro&#x017F;t der Frommen</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">doch noch heute &#x017F;olte kommen.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="15">
            <l> <hi rendition="#fr">Gute Nacht/ Jhr Deut&#x017F;chen Felder/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">du beru&#x0364;hmtes ebnes Land.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Wa&#x017F;&#x017F;er/ Berge/ Wildniß/ Wa&#x0364;lder</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">&#x017F;toßen uns forthin zu Hand/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">denckt/ daß eurer Ruhe wegen</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">wir der Mu&#x0364;he ziehn entgegen.</hi> </l>
          </lg><lb/>
          <lg n="16">
            <l> <hi rendition="#fr">Gott der geb&#x2019; euch be&#x017F;&#x017F;er Glu&#x0364;cke/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">und gewu&#x0364;n&#x017F;chtern Sonnen&#x017F;chein;</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Kommen wir/ will er zu ru&#x0364;cke/</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">So &#x017F;oll alles Friede &#x017F;eyn.</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">Oder/ will es nicht gelingen;</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr">So wolln wir euch einen bringen.</hi> </l>
          </lg>
        </lg>
      </div><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[484/0504] Der Oden Vierdtes Buch. Hier hat Gottes Grimm ein ende. Foͤrderhin gilt nichts als Gunſt. Samlet euch ihr hohen Staͤnde/ heget eine neue Brunſt/ eine Brunſt/ ſo die noch ſchwachen froh/ und warm/ und ſtarck kan machen. Diß Land/ das von neuem zagen itzt erzittert weit und breit/ wird alsdenn erfreuet ſagen: Es iſt uͤberhin mein Leid. Ach! daß dieſer Troſt der Frommen doch noch heute ſolte kommen. Gute Nacht/ Jhr Deutſchen Felder/ du beruͤhmtes ebnes Land. Waſſer/ Berge/ Wildniß/ Waͤlder ſtoßen uns forthin zu Hand/ denckt/ daß eurer Ruhe wegen wir der Muͤhe ziehn entgegen. Gott der geb’ euch beſſer Gluͤcke/ und gewuͤnſchtern Sonnenſchein; Kommen wir/ will er zu ruͤcke/ So ſoll alles Friede ſeyn. Oder/ will es nicht gelingen; So wolln wir euch einen bringen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/504
Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/504>, abgerufen am 23.11.2024.