Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Vierdtes Buch. Der mehr nichts will auff aller Welt/als daß sich Treue bey ihm hält. An ihr vergnüget sich mein Muth/ mein alles das ist sie. Sie einig ist mein höchstes Gut/ die hertzgeliebte die. Wenn Liebe Gegen-liebe weiß/ das hat für allen Schätzen preiß. Und muß ich noch einmahl so weit durch wilde See und Land. Mein Sinn ist bey ihr allezeit/ und ihrer ist mein Pfand. Doch/ daß ihr Mund mich nicht lacht an/ das macht/ daß ich nicht froh seyn kan. Bleib' ewig so/ als wie du bist. Jch endre nichts an mir. Es ist ümm eine kurtze frist/ So bin ich stets bey dir. Mein Todt/ O Leben/ wird allein bey dir mir Zucker-süße seyn. Aus diesem Becher schenck' ich dir/ mein Hertze. Trinck' es Schatz. Dich einig setz' ich allen für/ du hast der liebsten platz. Und diß Wort laß den Bürgen seyn. Biß ich mich einsten selbst stell' ein. Auff F f v
Vierdtes Buch. Der mehr nichts will auff aller Welt/als daß ſich Treue bey ihm haͤlt. An ihr vergnuͤget ſich mein Muth/ mein alles das iſt ſie. Sie einig iſt mein hoͤchſtes Gut/ die hertzgeliebte die. Wenn Liebe Gegen-liebe weiß/ das hat fuͤr allen Schaͤtzen preiß. Und muß ich noch einmahl ſo weit durch wilde See und Land. Mein Sinn iſt bey ihr allezeit/ und ihrer iſt mein Pfand. Doch/ daß ihr Mund mich nicht lacht an/ das macht/ daß ich nicht froh ſeyn kan. Bleib’ ewig ſo/ als wie du biſt. Jch endre nichts an mir. Es iſt uͤmm eine kurtze friſt/ So bin ich ſtets bey dir. Mein Todt/ O Leben/ wird allein bey dir mir Zucker-ſuͤße ſeyn. Aus dieſem Becher ſchenck’ ich dir/ mein Hertze. Trinck’ es Schatz. Dich einig ſetz’ ich allen fuͤr/ du haſt der liebſten platz. Und diß Wort laß den Buͤrgen ſeyn. Biß ich mich einſten ſelbſt ſtell’ ein. Auff F f v
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <lg type="poem"> <lg n="2"> <pb facs="#f0493" n="473"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Vierdtes Buch.</hi> </fw><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Der mehr nichts will auff aller Welt/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">als daß ſich Treue bey ihm haͤlt.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="3"> <l> <hi rendition="#fr">An ihr vergnuͤget ſich mein Muth/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">mein alles das iſt ſie.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Sie einig iſt mein hoͤchſtes Gut/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">die hertzgeliebte die.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Wenn Liebe Gegen-liebe weiß/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">das hat fuͤr allen Schaͤtzen preiß.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="4"> <l> <hi rendition="#fr">Und muß ich noch einmahl ſo weit</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">durch wilde See und Land.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Mein Sinn iſt bey ihr allezeit/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">und ihrer iſt mein Pfand.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Doch/ daß ihr Mund mich nicht lacht an/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">das macht/ daß ich nicht froh ſeyn kan.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="5"> <l> <hi rendition="#fr">Bleib’ ewig ſo/ als wie du biſt.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Jch endre nichts an mir.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Es iſt uͤmm eine kurtze friſt/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">So bin ich ſtets bey dir.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Mein Todt/ O Leben/ wird allein</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">bey dir mir Zucker-ſuͤße ſeyn.</hi> </l> </lg><lb/> <lg n="6"> <l> <hi rendition="#fr">Aus dieſem Becher ſchenck’ ich dir/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">mein Hertze. Trinck’ es Schatz.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Dich einig ſetz’ ich allen fuͤr/</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">du haſt der liebſten platz.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Und diß Wort laß den Buͤrgen ſeyn.</hi> </l><lb/> <l> <hi rendition="#fr">Biß ich mich einſten ſelbſt ſtell’ ein.</hi> </l> </lg> </lg><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <fw place="bottom" type="sig">F f v</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Auff</hi> </fw><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [473/0493]
Vierdtes Buch.
Der mehr nichts will auff aller Welt/
als daß ſich Treue bey ihm haͤlt.
An ihr vergnuͤget ſich mein Muth/
mein alles das iſt ſie.
Sie einig iſt mein hoͤchſtes Gut/
die hertzgeliebte die.
Wenn Liebe Gegen-liebe weiß/
das hat fuͤr allen Schaͤtzen preiß.
Und muß ich noch einmahl ſo weit
durch wilde See und Land.
Mein Sinn iſt bey ihr allezeit/
und ihrer iſt mein Pfand.
Doch/ daß ihr Mund mich nicht lacht an/
das macht/ daß ich nicht froh ſeyn kan.
Bleib’ ewig ſo/ als wie du biſt.
Jch endre nichts an mir.
Es iſt uͤmm eine kurtze friſt/
So bin ich ſtets bey dir.
Mein Todt/ O Leben/ wird allein
bey dir mir Zucker-ſuͤße ſeyn.
Aus dieſem Becher ſchenck’ ich dir/
mein Hertze. Trinck’ es Schatz.
Dich einig ſetz’ ich allen fuͤr/
du haſt der liebſten platz.
Und diß Wort laß den Buͤrgen ſeyn.
Biß ich mich einſten ſelbſt ſtell’ ein.
Auff
F f v
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |