Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].Anderes Buch. eines ieden Alters Plagen/güntzlich überstanden hast. Kleine Tochter sey nun seelig/ und zeuch uns auch stets allmählig nach dir auff und Himmel an. Daß auch wir der Zahl der Frommen in die du bist auffgenommen/ balde werden zu gethan. Diesen Korb voll Anemonen/ der der Frost stets soll verschonen/ streuen wir auff deine Grufft. Schlaffe ruhsam in dem kühlen. ümm dich her soll ewig spielen die gesunde Meyen-Lufft. X. An H. Martin Christenien/ über Ableben dessen Vatern/ Mutter und Schwester. LJebster nach dem Liebsten du/ O du meiner Freunde Seele/ Gieb doch/ Bruder/ gieb doch zu/ daß ich mich mit dir auch quäle/ Der du in viel Todten stirbst/ und in keinem doch verdirbst. Ach! was ist das Leben doch/ in dem nichts als sterben lebet. ärger ist es/ ärger noch/ als der Todt der vor uns schwebet/ Der/ X jv
Anderes Buch. eines ieden Alters Plagen/guͤntzlich uͤberſtanden haſt. Kleine Tochter ſey nun ſeelig/ und zeuch uns auch ſtets allmaͤhlig nach dir auff und Himmel an. Daß auch wir der Zahl der Frommen in die du biſt auffgenommen/ balde werden zu gethan. Dieſen Korb voll Anemonen/ der der Froſt ſtets ſoll verſchonen/ ſtreuen wir auff deine Grufft. Schlaffe ruhſam in dem kuͤhlen. uͤmm dich her ſoll ewig ſpielen die geſunde Meyen-Lufft. X. An H. Martin Chriſtenien/ uͤber Ableben deſſen Vatern/ Mutter und Schweſter. LJebſter nach dem Liebſten du/ O du meiner Freunde Seele/ Gieb doch/ Bruder/ gieb doch zu/ daß ich mich mit dir auch quaͤle/ Der du in viel Todten ſtirbſt/ und in keinem doch verdirbſt. Ach! was iſt das Leben doch/ in dem nichts als ſterben lebet. aͤrger iſt es/ aͤrger noch/ als der Todt der vor uns ſchwebet/ Der/ X jv
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Anderes Buch.
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Kleine Tochter ſey nun ſeelig/
und zeuch uns auch ſtets allmaͤhlig
nach dir auff und Himmel an.
Daß auch wir der Zahl der Frommen
in die du biſt auffgenommen/
balde werden zu gethan.
Dieſen Korb voll Anemonen/
der der Froſt ſtets ſoll verſchonen/
ſtreuen wir auff deine Grufft.
Schlaffe ruhſam in dem kuͤhlen.
uͤmm dich her ſoll ewig ſpielen
die geſunde Meyen-Lufft.
X.
An H. Martin Chriſtenien/
uͤber Ableben deſſen Vatern/ Mutter
und Schweſter.
LJebſter nach dem Liebſten du/
O du meiner Freunde Seele/
Gieb doch/ Bruder/ gieb doch zu/
daß ich mich mit dir auch quaͤle/
Der du in viel Todten ſtirbſt/
und in keinem doch verdirbſt.
Ach! was iſt das Leben doch/
in dem nichts als ſterben lebet.
aͤrger iſt es/ aͤrger noch/
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Der/
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