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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Fünfftes Buch.
Dort' ist Gefahr/ hier Angst. Doch/ daß nicht auch die Reue
zu diesem Kummer stösst/ so laß ichs ungewagt.
Jch habe Zuversicht in ihre starcke Treue.
Das spricht mich bey ihr loß/ was mich bey ihr verklagt.
Liecht/ wenn du dermahleins in meinen schönen Büchern
auch dieses lesen wirst/ so wirst du erstlich sehn/
Wie hoch du meines Sinns hast können dich versichern.
Was dich und mich itzt kränckt/ das muß aus Noht
geschehn.


Schäfferey.
SOfia/ Schäferin an Tugend/ Zier und Adel
und aller Trefligkeit erbohren ohne tadel/
Der Hirten schönster Preyß/ die ümm den grünen
Belth
Jhr wolgepflegtes Vieh hier treiben in das
Feldt.
Ob hier zwar vielerley von schönen Blumen stehet/
und manch gefärbtes Kraut mit dier spatziren gehet/
Aus dem dir mancher Krantz auff heute wird gemacht/
und in dein güldnes Haar mit jauchtzen wird gebracht;
So bringt Filemon doch/ der treflichste der Hirten
allein dir einen Strauß von Venus eignen Myrthen/
Filemon deine Lust und gantzer Auffenthalt/
dem niemand gleiche geht an Adel und Gestalt.
Heb unsre Bänder auff/ O Schwester/ neben seinen/
und laß dir diesen Tag zu voller Freude scheinen/
Der seinen Glantz streut aus in unverglichner Pracht/
und durch dein güldnes Liecht noch heller wird gemacht.
Jtzt ist die schöne Zeit. Sofia/ brauch der Freuden/
Laß Schaaff' und alles Vieh nur unbesorget weyden.
Wir
M v
Fuͤnfftes Buch.
Dort’ iſt Gefahr/ hier Angſt. Doch/ daß nicht auch die Reue
zu dieſem Kummer ſtoͤſſt/ ſo laß ichs ungewagt.
Jch habe Zuverſicht in ihre ſtarcke Treue.
Das ſpricht mich bey ihr loß/ was mich bey ihr verklagt.
Liecht/ wenn du dermahleins in meinen ſchoͤnen Buͤchern
auch dieſes leſen wirſt/ ſo wirſt du erſtlich ſehn/
Wie hoch du meines Sinns haſt koͤnnen dich verſichern.
Was dich und mich itzt kraͤnckt/ das muß aus Noht
geſchehn.


Schaͤfferey.
SOfia/ Schaͤferin an Tugend/ Zier und Adel
und aller Trefligkeit erbohren ohne tadel/
Der Hirten ſchoͤnſter Preyß/ die uͤm̃ den gruͤnen
Belth
Jhr wolgepflegtes Vieh hier treiben in das
Feldt.
Ob hier zwar vielerley von ſchoͤnen Blumen ſtehet/
und manch gefaͤrbtes Kraut mit dier ſpatziren gehet/
Aus dem dir mancher Krantz auff heute wird gemacht/
und in dein guͤldnes Haar mit jauchtzen wird gebracht;
So bringt Filemon doch/ der treflichſte der Hirten
allein dir einen Strauß von Venus eignen Myrthen/
Filemon deine Luſt und gantzer Auffenthalt/
dem niemand gleiche geht an Adel und Geſtalt.
Heb unſre Baͤnder auff/ O Schweſter/ neben ſeinen/
und laß dir dieſen Tag zu voller Freude ſcheinen/
Der ſeinen Glantz ſtreut aus in unverglichner Pracht/
und durch dein guͤldnes Liecht noch heller wird gemacht.
Jtzt iſt die ſchoͤne Zeit. Sofia/ brauch der Freuden/
Laß Schaaff’ und alles Vieh nur unbeſorget weyden.
Wir
M v
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[185/0205] Fuͤnfftes Buch. Dort’ iſt Gefahr/ hier Angſt. Doch/ daß nicht auch die Reue zu dieſem Kummer ſtoͤſſt/ ſo laß ichs ungewagt. Jch habe Zuverſicht in ihre ſtarcke Treue. Das ſpricht mich bey ihr loß/ was mich bey ihr verklagt. Liecht/ wenn du dermahleins in meinen ſchoͤnen Buͤchern auch dieſes leſen wirſt/ ſo wirſt du erſtlich ſehn/ Wie hoch du meines Sinns haſt koͤnnen dich verſichern. Was dich und mich itzt kraͤnckt/ das muß aus Noht geſchehn. Schaͤfferey. SOfia/ Schaͤferin an Tugend/ Zier und Adel und aller Trefligkeit erbohren ohne tadel/ Der Hirten ſchoͤnſter Preyß/ die uͤm̃ den gruͤnen Belth Jhr wolgepflegtes Vieh hier treiben in das Feldt. Ob hier zwar vielerley von ſchoͤnen Blumen ſtehet/ und manch gefaͤrbtes Kraut mit dier ſpatziren gehet/ Aus dem dir mancher Krantz auff heute wird gemacht/ und in dein guͤldnes Haar mit jauchtzen wird gebracht; So bringt Filemon doch/ der treflichſte der Hirten allein dir einen Strauß von Venus eignen Myrthen/ Filemon deine Luſt und gantzer Auffenthalt/ dem niemand gleiche geht an Adel und Geſtalt. Heb unſre Baͤnder auff/ O Schweſter/ neben ſeinen/ und laß dir dieſen Tag zu voller Freude ſcheinen/ Der ſeinen Glantz ſtreut aus in unverglichner Pracht/ und durch dein guͤldnes Liecht noch heller wird gemacht. Jtzt iſt die ſchoͤne Zeit. Sofia/ brauch der Freuden/ Laß Schaaff’ und alles Vieh nur unbeſorget weyden. Wir M v

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/205>, abgerufen am 22.11.2024.