Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.Dictionarium derer Weyde-Wörter [Spaltenumbruch]
Einkreißen, wird genennet, wann die Bau- ern oder Leuthe Wölffe in die Sträu- cher spühren, im Schnee aber nicht wie- der heraus, daß sie rings herumb ge- hen. Eißbein, wird ein halb Theil von dem Schlos- se eines Thiers genannt, wann aber beyde noch beysammen, so heisset es das Schloß. Ende, ist eine Spitze von eines Hirsches Ge- hörn. Ende, nennet man auch, eine Spitze von ei- nes Reh-Bocks Gehörn. Ende oder Sturtz, heisset man auch des Hir- sches Schwantz. Erheben und erniedrigen, wird von einem Bäre gesaget, welcher bald in die Höhe, bald auf die Erden siehet, umb etwas zu erfahren. Erlegen, heist, wann man etwas umbbringet, es sey durch stechen oder schiessen. Erschlagen sagt man, wann ein Bauer ei- nen Wolff oder Fuchs, welcher ins Netze fällt, mit einer Käule oder Art todt- schläget. Erwürgen und erbeissen, heist, wann man die Hunde auff ein Thier hetzet, daß die- selben solches umbbringen sollen. F. Fährde, ist eine Spuhr oder Tritt, da ein wild Thier in Erdboden eingetreten, daß man es erkennen kan. Fällen, sagt man, wann einer einen Baum umbhauet, oder ein Thier todt ma- chet. Fänge, sind die grösten Zähne eines Wolffs, Bären, Dachses, Fuchses und Hundes. Fahren, thut der Hase, wenn er auff dem Hintern rutzschet. Falle. Suche Fang. ge Fallen, sagt man, wann man einen Hirsch oder Wild todt liegend antrifft, in einer Hecken, so von einem Schuß oder Stich, oder Kranckheit und Hunger gestorben, und verfaulen muß. Fang, ist zu verstehen ein Stich, den man in ein wildes Thier thut. Fang oder Falle, nennet man, das von Holtz gemachet, umb einen Bären, oder Wolff zu fangen. Fangen, nennet man auch, wann ein Hund, Wolff oder Fuchs ein Thier nie- derziehet, nemlich sie, oder er hat das oder jenes gefangen. ein Fangen, heisset man, wann ein Raub- Thier oder Hund hat in das andere [Spaltenumbruch] gebissen; Man sagts auch, wann man wilde Thiere in einer Vermachung lauffen hat, und in Kasten thun will, man will sie einfangen. genück-Fang, ist der Stich im Genücke, welchen man mit einem spietzigen Stahl thut. Fang-Eysen, ist ein Schwein-Spieß. Fang-Stricklein, ist ein klein Leinchen, die Hunde damit zu führen. Feich-Blatt, oder Feigen-Blatt nennet man das weibliche Glied an einem Stück Wild, oder ander Thier. Feist, heisset man das Fett an den wilden Thieren Fehlen, heisset, wann Jemand schiesset/ und die Kugel wo anderst hinflieget und ge- het. Rehe-Fell, nennet man eines Rehes Hauth. Felßen, nennet man Stein-Gebürge. Fliehen, sagt man von einem Hirsche, wann er springet, nemlich er fliehet oder fleugt. Flüchtig, sagt man, wann ein Hirsch laufft, nehmlich der Hirsch oder das Thier ist flüchtig. Flügel, ist ein gehauener Weg, dergleichen durch ein Holtz gehet, werden mit Zie- fern gezeichnet. be Flügelter Wald, ist ein Ort, der mit denen zur Jagd dienenden gehauenen Flügeln versehen. Flügel-Horn, ist ein schlecht einfach altvä- terisch meßing Horn, welches der Flü- gel-Meister, zum rechten und lincken Flü- gel führet. kreutz-Flügel, heisset, wann nur zwey Flü- gel oder Stell-Wege in einem kleinen Wäldgen oder Höltzgen seyn, und so die- selben creutzweise übereinander lauffen, oder das werden auch Creutz-Flügel ge- nennet, die in der mitten durch einen grossen Wald, recht quer über einander lauffen, dieselben werden aber doch mit Zahlen bezeichnet. stell-Flügel, ist ein gehauener Weg, der nicht gar durch ein Holtz gehet, werden mit Buchstaben gezeichnet. Forckel, ist eine Stange, darauf die Tücher und anderer Jagd-Zeug auffgestellet wird, an theils Orten nennen sie es auch einen Stieffel. Forst-Gräntze, ist, wie weit eines Försters anbefohlene Revier herumb gräntzet, auch da derselbe Ausgang ringsher be- nennet sey. Forst-Hauß, wird darumb also genennet, weil ein Ober-Forst-Meister da wohnet; Es
Dictionarium derer Weyde-Woͤrter [Spaltenumbruch]
Einkreißen, wird genennet, wann die Bau- ern oder Leuthe Woͤlffe in die Straͤu- cher ſpuͤhren, im Schnee aber nicht wie- der heraus, daß ſie rings herumb ge- hen. Eißbein, wird ein halb Theil von dem Schloſ- ſe eines Thiers genannt, wann aber beyde noch beyſammen, ſo heiſſet es das Schloß. Ende, iſt eine Spitze von eines Hirſches Ge- hoͤrn. Ende, nennet man auch, eine Spitze von ei- nes Reh-Bocks Gehoͤrn. Ende oder Sturtz, heiſſet man auch des Hir- ſches Schwantz. Erheben und erniedrigen, wird von einem Baͤre geſaget, welcher bald in die Hoͤhe, bald auf die Erden ſiehet, umb etwas zu erfahren. Erlegen, heiſt, wann man etwas umbbringet, es ſey durch ſtechen oder ſchieſſen. Erſchlagen ſagt man, wann ein Bauer ei- nen Wolff oder Fuchs, welcher ins Netze faͤllt, mit einer Kaͤule oder Art todt- ſchlaͤget. Erwuͤrgen und erbeiſſen, heiſt, wann man die Hunde auff ein Thier hetzet, daß die- ſelben ſolches umbbringen ſollen. F. Faͤhrde, iſt eine Spuhr oder Tritt, da ein wild Thier in Erdboden eingetreten, daß man es erkennen kan. Faͤllen, ſagt man, wann einer einen Baum umbhauet, oder ein Thier todt ma- chet. Faͤnge, ſind die groͤſten Zaͤhne eines Wolffs, Baͤren, Dachſes, Fuchſes und Hundes. Fahren, thut der Haſe, wenn er auff dem Hintern rutzſchet. Falle. Suche Fang. ge Fallen, ſagt man, wann man einen Hirſch oder Wild todt liegend antrifft, in einer Hecken, ſo von einem Schuß oder Stich, oder Kranckheit und Hunger geſtorben, und verfaulen muß. Fang, iſt zu verſtehen ein Stich, den man in ein wildes Thier thut. Fang oder Falle, nennet man, das von Holtz gemachet, umb einen Baͤren, oder Wolff zu fangen. Fangen, nennet man auch, wann ein Hund, Wolff oder Fuchs ein Thier nie- derziehet, nemlich ſie, oder er hat das oder jenes gefangen. ein Fangen, heiſſet man, wann ein Raub- Thier oder Hund hat in das andere [Spaltenumbruch] gebiſſen; Man ſagts auch, wann man wilde Thiere in einer Vermachung lauffen hat, und in Kaſten thun will, man will ſie einfangen. genuͤck-Fang, iſt der Stich im Genuͤcke, welchen man mit einem ſpietzigen Stahl thut. Fang-Eyſen, iſt ein Schwein-Spieß. Fang-Stricklein, iſt ein klein Leinchen, die Hunde damit zu fuͤhren. Feich-Blatt, oder Feigen-Blatt nennet man das weibliche Glied an einem Stuͤck Wild, oder ander Thier. Feiſt, heiſſet man das Fett an den wilden Thieren Fehlen, heiſſet, wann Jemand ſchieſſet/ und die Kugel wo anderſt hinflieget und ge- het. Rehe-Fell, nennet man eines Rehes Hauth. Felßen, nennet man Stein-Gebuͤrge. Fliehen, ſagt man von einem Hirſche, wann er ſpringet, nemlich er fliehet oder fleugt. Fluͤchtig, ſagt man, wann ein Hirſch laufft, nehmlich der Hirſch oder das Thier iſt fluͤchtig. Fluͤgel, iſt ein gehauener Weg, dergleichen durch ein Holtz gehet, werden mit Zie- fern gezeichnet. be Fluͤgelter Wald, iſt ein Ort, der mit denen zur Jagd dienenden gehauenen Fluͤgeln verſehen. Fluͤgel-Horn, iſt ein ſchlecht einfach altvaͤ- teriſch meßing Horn, welches der Fluͤ- gel-Meiſter, zum rechten und lincken Fluͤ- gel fuͤhret. kreutz-Fluͤgel, heiſſet, wann nur zwey Fluͤ- gel oder Stell-Wege in einem kleinen Waͤldgen oder Hoͤltzgen ſeyn, und ſo die- ſelben creutzweiſe uͤbereinander lauffen, oder das werden auch Creutz-Fluͤgel ge- nennet, die in der mitten durch einen groſſen Wald, recht quer uͤber einander lauffen, dieſelben werden aber doch mit Zahlen bezeichnet. ſtell-Fluͤgel, iſt ein gehauener Weg, der nicht gar durch ein Holtz gehet, werden mit Buchſtaben gezeichnet. Forckel, iſt eine Stange, darauf die Tuͤcher und anderer Jagd-Zeug auffgeſtellet wird, an theils Orten nennen ſie es auch einen Stieffel. Forſt-Graͤntze, iſt, wie weit eines Foͤrſters anbefohlene Revier herumb graͤntzet, auch da derſelbe Ausgang ringsher be- nennet ſey. Forſt-Hauß, wird darumb alſo genennet, weil ein Ober-Forſt-Meiſter da wohnet; Es
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0680" n="106"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Dictionarium</hi> derer Weyde-Woͤrter</hi> </fw><lb/> <cb/> <list> <item><hi rendition="#fr">Einkreißen,</hi> wird genennet, wann die Bau-<lb/> ern oder Leuthe Woͤlffe in die Straͤu-<lb/> cher ſpuͤhren, im Schnee aber nicht wie-<lb/> der heraus, daß ſie rings herumb ge-<lb/> hen.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Eißbein,</hi> wird ein halb Theil von dem Schloſ-<lb/> ſe eines Thiers genannt, wann aber beyde<lb/> noch beyſammen, ſo heiſſet es das<lb/> Schloß.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Ende,</hi> iſt eine Spitze von eines Hirſches Ge-<lb/> hoͤrn.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Ende,</hi> nennet man auch, eine Spitze von ei-<lb/> nes Reh-Bocks Gehoͤrn.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Ende</hi> oder <hi rendition="#fr">Sturtz,</hi> heiſſet man auch des Hir-<lb/> ſches Schwantz.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Erheben</hi> und <hi rendition="#fr">erniedrigen,</hi> wird von einem<lb/> Baͤre geſaget, welcher bald in die Hoͤhe,<lb/> bald auf die Erden ſiehet, umb etwas zu<lb/> erfahren.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Erlegen,</hi> heiſt, wann man etwas umbbringet,<lb/> es ſey durch ſtechen oder ſchieſſen.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Erſchlagen</hi> ſagt man, wann ein Bauer ei-<lb/> nen Wolff oder Fuchs, welcher ins Netze<lb/> faͤllt, mit einer Kaͤule oder Art todt-<lb/> ſchlaͤget.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Erwuͤrgen</hi> und <hi rendition="#fr">erbeiſſen,</hi> heiſt, wann man<lb/> die Hunde auff ein Thier hetzet, daß die-<lb/> ſelben ſolches umbbringen ſollen.</item> </list> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">F.</hi> </head><lb/> <list> <item><hi rendition="#fr">Faͤhrde,</hi> iſt eine Spuhr oder Tritt, da ein<lb/> wild Thier in Erdboden eingetreten, daß<lb/> man es erkennen kan.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Faͤllen,</hi> ſagt man, wann einer einen Baum<lb/> umbhauet, oder ein Thier todt ma-<lb/> chet.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Faͤnge,</hi> ſind die groͤſten Zaͤhne eines Wolffs,<lb/> Baͤren, Dachſes, Fuchſes und Hundes.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Fahren,</hi> thut der Haſe, wenn er auff dem<lb/> Hintern rutzſchet.</item><lb/> <item> <hi rendition="#fr">Falle. Suche Fang.</hi> </item><lb/> <item><hi rendition="#fr">ge Fallen,</hi> ſagt man, wann man einen Hirſch<lb/> oder Wild todt liegend antrifft, in einer<lb/> Hecken, ſo von einem Schuß oder Stich,<lb/> oder Kranckheit und Hunger geſtorben,<lb/> und verfaulen muß.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Fang,</hi> iſt zu verſtehen ein Stich, den man<lb/> in ein wildes Thier thut.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Fang</hi> oder <hi rendition="#fr">Falle,</hi> nennet man, das von<lb/> Holtz gemachet, umb einen Baͤren, oder<lb/> Wolff zu fangen.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Fangen,</hi> nennet man auch, wann ein<lb/> Hund, Wolff oder Fuchs ein Thier nie-<lb/> derziehet, nemlich ſie, oder er hat das<lb/> oder jenes gefangen.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">ein Fangen,</hi> heiſſet man, wann ein Raub-<lb/> Thier oder Hund hat in das andere<lb/><cb/> gebiſſen; Man ſagts auch, wann man<lb/> wilde Thiere in einer Vermachung<lb/> lauffen hat, und in Kaſten thun will, man<lb/> will ſie einfangen.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">genuͤck-Fang,</hi> iſt der Stich im Genuͤcke,<lb/> welchen man mit einem ſpietzigen Stahl<lb/> thut.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Fang-Eyſen,</hi> iſt ein Schwein-Spieß.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Fang-Stricklein,</hi> iſt ein klein Leinchen, die<lb/> Hunde damit zu fuͤhren.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Feich-Blatt,</hi> oder <hi rendition="#fr">Feigen-Blatt</hi> nennet man<lb/> das weibliche Glied an einem Stuͤck<lb/> Wild, oder ander Thier.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Feiſt,</hi> heiſſet man das Fett an den wilden<lb/> Thieren</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Fehlen,</hi> heiſſet, wann Jemand ſchieſſet/ und<lb/> die Kugel wo anderſt hinflieget und ge-<lb/> het.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Rehe-Fell,</hi> nennet man eines Rehes Hauth.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Felßen,</hi> nennet man Stein-Gebuͤrge.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Fliehen,</hi> ſagt man von einem Hirſche, wann<lb/> er ſpringet, nemlich er fliehet oder<lb/> fleugt.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Fluͤchtig,</hi> ſagt man, wann ein Hirſch laufft,<lb/> nehmlich der Hirſch oder das Thier iſt<lb/> fluͤchtig.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Fluͤgel,</hi> iſt ein gehauener Weg, dergleichen<lb/> durch ein Holtz gehet, werden mit Zie-<lb/> fern gezeichnet.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">be Fluͤgelter Wald,</hi> iſt ein Ort, der mit denen<lb/> zur Jagd dienenden gehauenen Fluͤgeln<lb/> verſehen.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Fluͤgel-Horn,</hi> iſt ein ſchlecht einfach altvaͤ-<lb/> teriſch meßing Horn, welches der Fluͤ-<lb/> gel-Meiſter, zum rechten und lincken Fluͤ-<lb/> gel fuͤhret.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">kreutz-Fluͤgel,</hi> heiſſet, wann nur zwey Fluͤ-<lb/> gel oder Stell-Wege in einem kleinen<lb/> Waͤldgen oder Hoͤltzgen ſeyn, und ſo die-<lb/> ſelben creutzweiſe uͤbereinander lauffen,<lb/> oder das werden auch Creutz-Fluͤgel ge-<lb/> nennet, die in der mitten durch einen<lb/> groſſen Wald, recht quer uͤber einander<lb/> lauffen, dieſelben werden aber doch mit<lb/> Zahlen bezeichnet.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">ſtell-Fluͤgel,</hi> iſt ein gehauener Weg, der<lb/> nicht gar durch ein Holtz gehet, werden<lb/> mit Buchſtaben gezeichnet.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Forckel,</hi> iſt eine Stange, darauf die Tuͤcher<lb/> und anderer Jagd-Zeug auffgeſtellet<lb/> wird, an theils Orten nennen ſie es auch<lb/> einen Stieffel.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Forſt-Graͤntze,</hi> iſt, wie weit eines Foͤrſters<lb/> anbefohlene <hi rendition="#aq">Revier</hi> herumb graͤntzet,<lb/> auch da derſelbe Ausgang ringsher be-<lb/> nennet ſey.</item><lb/> <item><hi rendition="#fr">Forſt-Hauß,</hi> wird darumb alſo genennet,<lb/> weil ein Ober-Forſt-Meiſter da wohnet;<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/></item> </list> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [106/0680]
Dictionarium derer Weyde-Woͤrter
Einkreißen, wird genennet, wann die Bau-
ern oder Leuthe Woͤlffe in die Straͤu-
cher ſpuͤhren, im Schnee aber nicht wie-
der heraus, daß ſie rings herumb ge-
hen.
Eißbein, wird ein halb Theil von dem Schloſ-
ſe eines Thiers genannt, wann aber beyde
noch beyſammen, ſo heiſſet es das
Schloß.
Ende, iſt eine Spitze von eines Hirſches Ge-
hoͤrn.
Ende, nennet man auch, eine Spitze von ei-
nes Reh-Bocks Gehoͤrn.
Ende oder Sturtz, heiſſet man auch des Hir-
ſches Schwantz.
Erheben und erniedrigen, wird von einem
Baͤre geſaget, welcher bald in die Hoͤhe,
bald auf die Erden ſiehet, umb etwas zu
erfahren.
Erlegen, heiſt, wann man etwas umbbringet,
es ſey durch ſtechen oder ſchieſſen.
Erſchlagen ſagt man, wann ein Bauer ei-
nen Wolff oder Fuchs, welcher ins Netze
faͤllt, mit einer Kaͤule oder Art todt-
ſchlaͤget.
Erwuͤrgen und erbeiſſen, heiſt, wann man
die Hunde auff ein Thier hetzet, daß die-
ſelben ſolches umbbringen ſollen.
F.
Faͤhrde, iſt eine Spuhr oder Tritt, da ein
wild Thier in Erdboden eingetreten, daß
man es erkennen kan.
Faͤllen, ſagt man, wann einer einen Baum
umbhauet, oder ein Thier todt ma-
chet.
Faͤnge, ſind die groͤſten Zaͤhne eines Wolffs,
Baͤren, Dachſes, Fuchſes und Hundes.
Fahren, thut der Haſe, wenn er auff dem
Hintern rutzſchet.
Falle. Suche Fang.
ge Fallen, ſagt man, wann man einen Hirſch
oder Wild todt liegend antrifft, in einer
Hecken, ſo von einem Schuß oder Stich,
oder Kranckheit und Hunger geſtorben,
und verfaulen muß.
Fang, iſt zu verſtehen ein Stich, den man
in ein wildes Thier thut.
Fang oder Falle, nennet man, das von
Holtz gemachet, umb einen Baͤren, oder
Wolff zu fangen.
Fangen, nennet man auch, wann ein
Hund, Wolff oder Fuchs ein Thier nie-
derziehet, nemlich ſie, oder er hat das
oder jenes gefangen.
ein Fangen, heiſſet man, wann ein Raub-
Thier oder Hund hat in das andere
gebiſſen; Man ſagts auch, wann man
wilde Thiere in einer Vermachung
lauffen hat, und in Kaſten thun will, man
will ſie einfangen.
genuͤck-Fang, iſt der Stich im Genuͤcke,
welchen man mit einem ſpietzigen Stahl
thut.
Fang-Eyſen, iſt ein Schwein-Spieß.
Fang-Stricklein, iſt ein klein Leinchen, die
Hunde damit zu fuͤhren.
Feich-Blatt, oder Feigen-Blatt nennet man
das weibliche Glied an einem Stuͤck
Wild, oder ander Thier.
Feiſt, heiſſet man das Fett an den wilden
Thieren
Fehlen, heiſſet, wann Jemand ſchieſſet/ und
die Kugel wo anderſt hinflieget und ge-
het.
Rehe-Fell, nennet man eines Rehes Hauth.
Felßen, nennet man Stein-Gebuͤrge.
Fliehen, ſagt man von einem Hirſche, wann
er ſpringet, nemlich er fliehet oder
fleugt.
Fluͤchtig, ſagt man, wann ein Hirſch laufft,
nehmlich der Hirſch oder das Thier iſt
fluͤchtig.
Fluͤgel, iſt ein gehauener Weg, dergleichen
durch ein Holtz gehet, werden mit Zie-
fern gezeichnet.
be Fluͤgelter Wald, iſt ein Ort, der mit denen
zur Jagd dienenden gehauenen Fluͤgeln
verſehen.
Fluͤgel-Horn, iſt ein ſchlecht einfach altvaͤ-
teriſch meßing Horn, welches der Fluͤ-
gel-Meiſter, zum rechten und lincken Fluͤ-
gel fuͤhret.
kreutz-Fluͤgel, heiſſet, wann nur zwey Fluͤ-
gel oder Stell-Wege in einem kleinen
Waͤldgen oder Hoͤltzgen ſeyn, und ſo die-
ſelben creutzweiſe uͤbereinander lauffen,
oder das werden auch Creutz-Fluͤgel ge-
nennet, die in der mitten durch einen
groſſen Wald, recht quer uͤber einander
lauffen, dieſelben werden aber doch mit
Zahlen bezeichnet.
ſtell-Fluͤgel, iſt ein gehauener Weg, der
nicht gar durch ein Holtz gehet, werden
mit Buchſtaben gezeichnet.
Forckel, iſt eine Stange, darauf die Tuͤcher
und anderer Jagd-Zeug auffgeſtellet
wird, an theils Orten nennen ſie es auch
einen Stieffel.
Forſt-Graͤntze, iſt, wie weit eines Foͤrſters
anbefohlene Revier herumb graͤntzet,
auch da derſelbe Ausgang ringsher be-
nennet ſey.
Forſt-Hauß, wird darumb alſo genennet,
weil ein Ober-Forſt-Meiſter da wohnet;
Es
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |