Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.

Bild:
<< vorherige Seite

Anhang unterschiedener nützlicher
[Spaltenumbruch] Theil bey der Confrontation Inquisiten be-
ständig in das Gesichte gesagt, wie denn Da-
niel Schrader und andere Zeugen, daß
dergleichen ihnen nach der Zeit auch wie-
derfahren, ebenfalls eydlich bekräfftiget,
Inquisit hingegen in seiner Defension-
[Spaltenumbruch] Schrifft solches mit Bestande abzulehnen
nicht vermogt;

So sind wir billich dergestalt zu in-
terloquir
en, und immittelst die Bestraf-
fung wegen obiger, ingleichen letzthin an-
gegebener Begünstigungen auszusetzen
bewogen worden.

HORNII
Responsum IX. Classis IX.
Jnhalt.
Der die Floß-Gerechtigkeit exerciret, muß den Besitzern derer an dem Strohm
anstossenden Grund-Stücken allen Schaden, der durch das Flössen verur-
sachet wird, ersetzen.
[Spaltenumbruch]

OB wohl aus den zugeschickten Ro-
tulis,
was es mit dem Fischwasser
der Elster vor eine eigentliche Bewand-
niß habe, und ob solches vor einen öf-
fentlichen oder Privat-Strohm zu ach-
ten, also mit was vor Recht die Landes-
Herrschafft der Floß-Gerechtigkeit und
der von T. der Fischerey darinnen sich ge-
brauchen, nicht zu ersehen, diesemnach
wegen des an der Fischerey durch die
Churfl. Holtz-Flösse sich ereigneten Scha-
dens nichts beständiges zu ertheilen;

Dennoch aber und dieweil, so viel die
[Spaltenumbruch] Wiesen betrifft, solche den Besitzern ei-
genthümlich zustehen, und die natürli-
che Billichkeit erfordert, daß der Scha-
den, welcher durch Ausübung der Floß-
Gerechtigkeit denen Besitzern an den an-
grentzenden Wiesen zugefügt wird, sel-
bigen ersetzet werde, dieses in
L. 1. §. 3. 6. & 7. ff. Ne quid in flum. publ.
Fritsch. de Jure Grutiae, c. 5. n. 15.

sattsam gegründet;

So wird die Chur-Fürstliche Cam-
mer besagten Schaden zu ersetzen, sich
nicht entbrechen. V. R. W.

HORNII
Responsum LXX. Classis XI.
Jnhalt.
Bey einem verpachteten Guthe gehöret der Gebrauch der Weydichte zur Nu-
tzung des Holtzes, und nicht der Wiesen, ob gleich die Weyden auf den
Wiesen erwachsen.
[Spaltenumbruch]

HAt J. A. von D. hinterlassene Witt-
we, jetzo vermählte Frey-Frau von
G. nach Jnhalt der von ihrem verstor-
benen Ehe-Herrn hinterlassenen Ver-
ordnung das Gut N. von ihrem un-
mündigen Sohn in Pacht genommen,
und es hat sich begeben, daß man zu ei-
nem gewissen Wasser-Bau bey diesem
Guthe eine grosse Quantität Weydicht
von denen an und in der Mulde gelege-
nen Wiesen, und Werdern genommen,
deren Bezahlung die obermeldte Frey-
Frau von G. fordert, deren unmündigen
Sohns Vormund aber verweigert, und
ihr wollet daher, ob jene dieses Weydicht
ohne Entgeld folgen zu lassen schuldig,
des Rechten berichtet seyn, nach meh-
[Spaltenumbruch] rerm Jnhalt des uns zugeschickten Be-
richts, und der Beylage.

Wenn nun gleich das Gut N. nebst
allen und jeden Pertinentien, nichts da-
von ausgeschlossen, insonderheit denen
Wiesen, der Frey-Frau ein Gut ver-
pachtet, und die Weydichte hievon aus-
drücklich nicht ausgenommen werden;
Der Eigenthums-Herr und Verpach-
ter auch sich keine Nutzung von einem
verpachteten Stück anzumaassen berech-
tiget; Hiernechst ermeldte Weydichte bey
denen andern zu dem Guthe gehörigen
Gehöltzen nicht gelegen, sondern auf de-
nen Wiesen und Werdern an und in der
Mulde sich befinden, auch dahero vor
Wiesen-Nutzungen gehalten werden

wol-

Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher
[Spaltenumbruch] Theil bey der Confrontation Inquiſiten be-
ſtaͤndig in das Geſichte geſagt, wie deñ Da-
niel Schrader und andere Zeugen, daß
dergleichen ihnen nach der Zeit auch wie-
derfahren, ebenfalls eydlich bekraͤfftiget,
Inquiſit hingegen in ſeiner Defenſion-
[Spaltenumbruch] Schrifft ſolches mit Beſtande abzulehnen
nicht vermogt;

So ſind wir billich dergeſtalt zu in-
terloquir
en, und immittelſt die Beſtraf-
fung wegen obiger, ingleichen letzthin an-
gegebener Beguͤnſtigungen auszuſetzen
bewogen worden.

HORNII
Reſponſum IX. Clasſis IX.
Jnhalt.
Der die Floß-Gerechtigkeit exerciret, muß den Beſitzern derer an dem Strohm
anſtoſſenden Grund-Stuͤcken allen Schaden, der durch das Floͤſſen verur-
ſachet wird, erſetzen.
[Spaltenumbruch]

OB wohl aus den zugeſchickten Ro-
tulis,
was es mit dem Fiſchwaſſer
der Elſter vor eine eigentliche Bewand-
niß habe, und ob ſolches vor einen oͤf-
fentlichen oder Privat-Strohm zu ach-
ten, alſo mit was vor Recht die Landes-
Herrſchafft der Floß-Gerechtigkeit und
der von T. der Fiſcherey darinnen ſich ge-
brauchen, nicht zu erſehen, dieſemnach
wegen des an der Fiſcherey durch die
Churfl. Holtz-Floͤſſe ſich ereigneten Scha-
dens nichts beſtaͤndiges zu ertheilen;

Dennoch aber und dieweil, ſo viel die
[Spaltenumbruch] Wieſen betrifft, ſolche den Beſitzern ei-
genthuͤmlich zuſtehen, und die natuͤrli-
che Billichkeit erfordert, daß der Scha-
den, welcher durch Ausuͤbung der Floß-
Gerechtigkeit denen Beſitzern an den an-
grentzenden Wieſen zugefuͤgt wird, ſel-
bigen erſetzet werde, dieſes in
L. 1. §. 3. 6. & 7. ff. Ne quid in flum. publ.
Fritſch. de Jure Grutiæ, c. 5. n. 15.

ſattſam gegruͤndet;

So wird die Chur-Fuͤrſtliche Cam-
mer beſagten Schaden zu erſetzen, ſich
nicht entbrechen. V. R. W.

HORNII
Reſponſum LXX. Clasſis XI.
Jnhalt.
Bey einem verpachteten Guthe gehoͤret der Gebrauch der Weydichte zur Nu-
tzung des Holtzes, und nicht der Wieſen, ob gleich die Weyden auf den
Wieſen erwachſen.
[Spaltenumbruch]

HAt J. A. von D. hinterlaſſene Witt-
we, jetzo vermaͤhlte Frey-Frau von
G. nach Jnhalt der von ihrem verſtor-
benen Ehe-Herrn hinterlaſſenen Ver-
ordnung das Gut N. von ihrem un-
muͤndigen Sohn in Pacht genommen,
und es hat ſich begeben, daß man zu ei-
nem gewiſſen Waſſer-Bau bey dieſem
Guthe eine groſſe Quantitaͤt Weydicht
von denen an und in der Mulde gelege-
nen Wieſen, und Werdern genom̃en,
deren Bezahlung die obermeldte Frey-
Frau von G. fordert, deren unmuͤndigen
Sohns Vormund aber verweigert, und
ihr wollet daher, ob jene dieſes Weydicht
ohne Entgeld folgen zu laſſen ſchuldig,
des Rechten berichtet ſeyn, nach meh-
[Spaltenumbruch] rerm Jnhalt des uns zugeſchickten Be-
richts, und der Beylage.

Wenn nun gleich das Gut N. nebſt
allen und jeden Pertinentien, nichts da-
von ausgeſchloſſen, inſonderheit denen
Wieſen, der Frey-Frau ein Gut ver-
pachtet, und die Weydichte hievon aus-
druͤcklich nicht ausgenommen werden;
Der Eigenthums-Herr und Verpach-
ter auch ſich keine Nutzung von einem
verpachteten Stuͤck anzumaaſſen berech-
tiget; Hiernechſt ermeldte Weydichte bey
denen andern zu dem Guthe gehoͤrigen
Gehoͤltzen nicht gelegen, ſondern auf de-
nen Wieſen und Werdern an und in der
Mulde ſich befinden, auch dahero vor
Wieſen-Nutzungen gehalten werden

wol-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0594" n="20"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Anhang unter&#x017F;chiedener nu&#x0364;tzlicher</hi></fw><lb/><cb/>
Theil bey der <hi rendition="#aq">Confrontation Inqui&#x017F;it</hi>en be-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndig in das Ge&#x017F;ichte ge&#x017F;agt, wie den&#x0303; Da-<lb/>
niel Schrader und andere Zeugen, daß<lb/>
dergleichen ihnen nach der Zeit auch wie-<lb/>
derfahren, ebenfalls eydlich bekra&#x0364;fftiget,<lb/><hi rendition="#aq">Inqui&#x017F;it</hi> hingegen in &#x017F;einer <hi rendition="#aq">Defen&#x017F;ion-</hi><lb/><cb/>
Schrifft &#x017F;olches mit Be&#x017F;tande abzulehnen<lb/>
nicht vermogt;</p><lb/>
              <p>So &#x017F;ind wir billich derge&#x017F;talt zu <hi rendition="#aq">in-<lb/>
terloquir</hi>en, und immittel&#x017F;t die Be&#x017F;traf-<lb/>
fung wegen obiger, ingleichen letzthin an-<lb/>
gegebener Begu&#x0364;n&#x017F;tigungen auszu&#x017F;etzen<lb/>
bewogen worden.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">HORNII</hi><lb/>
Re&#x017F;pon&#x017F;um IX. Clas&#x017F;is IX.</hi> </hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Jnhalt.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item> <hi rendition="#fr">Der die Floß-Gerechtigkeit</hi> <hi rendition="#aq">exercir</hi> <hi rendition="#fr">et, muß den Be&#x017F;itzern derer an dem Strohm<lb/>
an&#x017F;to&#x017F;&#x017F;enden Grund-Stu&#x0364;cken allen Schaden, der durch das Flo&#x0364;&#x017F;&#x017F;en verur-<lb/>
&#x017F;achet wird, er&#x017F;etzen.</hi> </item>
              </list><lb/>
              <cb/>
              <p><hi rendition="#in">O</hi>B wohl aus den zuge&#x017F;chickten <hi rendition="#aq">Ro-<lb/>
tulis,</hi> was es mit dem Fi&#x017F;chwa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
der El&#x017F;ter vor eine eigentliche Bewand-<lb/>
niß habe, und ob &#x017F;olches vor einen o&#x0364;f-<lb/>
fentlichen oder <hi rendition="#aq">Privat-</hi>Strohm zu ach-<lb/>
ten, al&#x017F;o mit was vor Recht die Landes-<lb/>
Herr&#x017F;chafft der Floß-Gerechtigkeit und<lb/>
der von <hi rendition="#aq">T.</hi> der Fi&#x017F;cherey darinnen &#x017F;ich ge-<lb/>
brauchen, nicht zu er&#x017F;ehen, die&#x017F;emnach<lb/>
wegen des an der Fi&#x017F;cherey durch die<lb/>
Churfl. Holtz-Flo&#x0364;&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ich ereigneten Scha-<lb/>
dens nichts be&#x017F;ta&#x0364;ndiges zu ertheilen;</p><lb/>
              <p>Dennoch aber und dieweil, &#x017F;o viel die<lb/><cb/>
Wie&#x017F;en betrifft, &#x017F;olche den Be&#x017F;itzern ei-<lb/>
genthu&#x0364;mlich zu&#x017F;tehen, und die natu&#x0364;rli-<lb/>
che Billichkeit erfordert, daß der Scha-<lb/>
den, welcher durch Ausu&#x0364;bung der Floß-<lb/>
Gerechtigkeit denen Be&#x017F;itzern an den an-<lb/>
grentzenden Wie&#x017F;en zugefu&#x0364;gt wird, &#x017F;el-<lb/>
bigen er&#x017F;etzet werde, die&#x017F;es in<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">L. 1.</hi> §. <hi rendition="#i">3. 6. &amp; 7. ff. Ne quid in flum. publ.<lb/>
Frit&#x017F;ch. de Jure Grutiæ, c. 5. n. 15.</hi></hi></hi><lb/>
&#x017F;att&#x017F;am gegru&#x0364;ndet;</p><lb/>
              <p>So wird die Chur-Fu&#x0364;r&#x017F;tliche Cam-<lb/>
mer be&#x017F;agten Schaden zu er&#x017F;etzen, &#x017F;ich<lb/>
nicht entbrechen. V. R. W.</p>
            </div>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#g">HORNII</hi><lb/>
Re&#x017F;pon&#x017F;um LXX. Clas&#x017F;is XI.</hi> </hi> </head><lb/>
            <div n="4">
              <head> <hi rendition="#b">Jnhalt.</hi> </head><lb/>
              <list>
                <item> <hi rendition="#fr">Bey einem verpachteten Guthe geho&#x0364;ret der Gebrauch der Weydichte zur Nu-<lb/>
tzung des Holtzes, und nicht der Wie&#x017F;en, ob gleich die Weyden auf den<lb/>
Wie&#x017F;en erwach&#x017F;en.</hi> </item>
              </list><lb/>
              <cb/>
              <p><hi rendition="#in">H</hi>At J. A. von D. hinterla&#x017F;&#x017F;ene Witt-<lb/>
we, jetzo verma&#x0364;hlte Frey-Frau von<lb/>
G. nach Jnhalt der von ihrem ver&#x017F;tor-<lb/>
benen Ehe-Herrn hinterla&#x017F;&#x017F;enen Ver-<lb/>
ordnung das Gut <hi rendition="#aq">N.</hi> von ihrem un-<lb/>
mu&#x0364;ndigen Sohn in Pacht genommen,<lb/>
und es hat &#x017F;ich begeben, daß man zu ei-<lb/>
nem gewi&#x017F;&#x017F;en Wa&#x017F;&#x017F;er-Bau bey die&#x017F;em<lb/>
Guthe eine gro&#x017F;&#x017F;e <hi rendition="#aq">Quantit</hi>a&#x0364;t Weydicht<lb/>
von denen an und in der Mulde gelege-<lb/>
nen Wie&#x017F;en, und Werdern genom&#x0303;en,<lb/>
deren Bezahlung die obermeldte Frey-<lb/>
Frau von G. fordert, deren unmu&#x0364;ndigen<lb/>
Sohns Vormund aber verweigert, und<lb/>
ihr wollet daher, ob jene die&#x017F;es Weydicht<lb/>
ohne Entgeld folgen zu la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;chuldig,<lb/>
des Rechten berichtet &#x017F;eyn, nach meh-<lb/><cb/>
rerm Jnhalt des uns zuge&#x017F;chickten Be-<lb/>
richts, und der Beylage.</p><lb/>
              <p>Wenn nun gleich das Gut <hi rendition="#aq">N.</hi> neb&#x017F;t<lb/>
allen und jeden <hi rendition="#aq">Pertinenti</hi>en, nichts da-<lb/>
von ausge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en, in&#x017F;onderheit denen<lb/>
Wie&#x017F;en, der Frey-Frau ein Gut ver-<lb/>
pachtet, und die Weydichte hievon aus-<lb/>
dru&#x0364;cklich nicht ausgenommen werden;<lb/>
Der Eigenthums-Herr und Verpach-<lb/>
ter auch &#x017F;ich keine Nutzung von einem<lb/>
verpachteten Stu&#x0364;ck anzumaa&#x017F;&#x017F;en berech-<lb/>
tiget; Hiernech&#x017F;t ermeldte Weydichte bey<lb/>
denen andern zu dem Guthe geho&#x0364;rigen<lb/>
Geho&#x0364;ltzen nicht gelegen, &#x017F;ondern auf de-<lb/>
nen Wie&#x017F;en und Werdern an und in der<lb/>
Mulde &#x017F;ich befinden, auch dahero vor<lb/>
Wie&#x017F;en-Nutzungen gehalten werden<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wol-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[20/0594] Anhang unterſchiedener nuͤtzlicher Theil bey der Confrontation Inquiſiten be- ſtaͤndig in das Geſichte geſagt, wie deñ Da- niel Schrader und andere Zeugen, daß dergleichen ihnen nach der Zeit auch wie- derfahren, ebenfalls eydlich bekraͤfftiget, Inquiſit hingegen in ſeiner Defenſion- Schrifft ſolches mit Beſtande abzulehnen nicht vermogt; So ſind wir billich dergeſtalt zu in- terloquiren, und immittelſt die Beſtraf- fung wegen obiger, ingleichen letzthin an- gegebener Beguͤnſtigungen auszuſetzen bewogen worden. HORNII Reſponſum IX. Clasſis IX. Jnhalt. Der die Floß-Gerechtigkeit exerciret, muß den Beſitzern derer an dem Strohm anſtoſſenden Grund-Stuͤcken allen Schaden, der durch das Floͤſſen verur- ſachet wird, erſetzen. OB wohl aus den zugeſchickten Ro- tulis, was es mit dem Fiſchwaſſer der Elſter vor eine eigentliche Bewand- niß habe, und ob ſolches vor einen oͤf- fentlichen oder Privat-Strohm zu ach- ten, alſo mit was vor Recht die Landes- Herrſchafft der Floß-Gerechtigkeit und der von T. der Fiſcherey darinnen ſich ge- brauchen, nicht zu erſehen, dieſemnach wegen des an der Fiſcherey durch die Churfl. Holtz-Floͤſſe ſich ereigneten Scha- dens nichts beſtaͤndiges zu ertheilen; Dennoch aber und dieweil, ſo viel die Wieſen betrifft, ſolche den Beſitzern ei- genthuͤmlich zuſtehen, und die natuͤrli- che Billichkeit erfordert, daß der Scha- den, welcher durch Ausuͤbung der Floß- Gerechtigkeit denen Beſitzern an den an- grentzenden Wieſen zugefuͤgt wird, ſel- bigen erſetzet werde, dieſes in L. 1. §. 3. 6. & 7. ff. Ne quid in flum. publ. Fritſch. de Jure Grutiæ, c. 5. n. 15. ſattſam gegruͤndet; So wird die Chur-Fuͤrſtliche Cam- mer beſagten Schaden zu erſetzen, ſich nicht entbrechen. V. R. W. HORNII Reſponſum LXX. Clasſis XI. Jnhalt. Bey einem verpachteten Guthe gehoͤret der Gebrauch der Weydichte zur Nu- tzung des Holtzes, und nicht der Wieſen, ob gleich die Weyden auf den Wieſen erwachſen. HAt J. A. von D. hinterlaſſene Witt- we, jetzo vermaͤhlte Frey-Frau von G. nach Jnhalt der von ihrem verſtor- benen Ehe-Herrn hinterlaſſenen Ver- ordnung das Gut N. von ihrem un- muͤndigen Sohn in Pacht genommen, und es hat ſich begeben, daß man zu ei- nem gewiſſen Waſſer-Bau bey dieſem Guthe eine groſſe Quantitaͤt Weydicht von denen an und in der Mulde gelege- nen Wieſen, und Werdern genom̃en, deren Bezahlung die obermeldte Frey- Frau von G. fordert, deren unmuͤndigen Sohns Vormund aber verweigert, und ihr wollet daher, ob jene dieſes Weydicht ohne Entgeld folgen zu laſſen ſchuldig, des Rechten berichtet ſeyn, nach meh- rerm Jnhalt des uns zugeſchickten Be- richts, und der Beylage. Wenn nun gleich das Gut N. nebſt allen und jeden Pertinentien, nichts da- von ausgeſchloſſen, inſonderheit denen Wieſen, der Frey-Frau ein Gut ver- pachtet, und die Weydichte hievon aus- druͤcklich nicht ausgenommen werden; Der Eigenthums-Herr und Verpach- ter auch ſich keine Nutzung von einem verpachteten Stuͤck anzumaaſſen berech- tiget; Hiernechſt ermeldte Weydichte bey denen andern zu dem Guthe gehoͤrigen Gehoͤltzen nicht gelegen, ſondern auf de- nen Wieſen und Werdern an und in der Mulde ſich befinden, auch dahero vor Wieſen-Nutzungen gehalten werden wol-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/594
Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/594>, abgerufen am 21.11.2024.