Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.October. [Spaltenumbruch]
werden die Jungen endlich dieses Hand-wercks kundig, nehren sich von jungem Ge- flügel, jungen Hasen und Mäusen, doch behalten sie das rothe Peltzgen, die Haa- re aber werden etwas länger; Die alten Füchse werden nunmehro an ihren Bäl- gen gut, nehmen auch am Leibe zu, ob sie schon in der Dünnung jederzeit schwach sind; Wo sie räudig gewesen, siehet man nichts mehr. Der Dachs. Die alten Dächse jagen die jungen, so- Vom Marder und Otter/ Katz und Jltniß. Von diesen Raub-Thieren ist bereits Vom Feder-Wildpräth. Das Wald-Geflügel. Der Auer-Hahn. Wo es Wacholder-Beere und Sträu- Der Birck-Hahn. Nunmehro werden die jungen Birck- Das Hasel-Huhn. Die alten Hasel-Hühner bleiben ge- Die Wald-Schnepffe. Nunmehro ziehet die Schnepffe des Von wilden Tauben. Nunmehro sind die wilden Tauben Von Krammets-Vögeln. Weil der Krammets-Vögel-Strich, Vom Feld-Beflügel. Der Trappe. Vorjetzo rüsten sich die Trappen zu Der Phasian. Nunmehro sind die jungen Phasia- Daß Reb-Huhn. Es werden nunmehro die jungen Die Wachtel und Lerche. Nachdem das Clima und die Lan- Von Wasser-Vögeln/ Als Gänsen/ und Enten/ Blässen und Kiebitzen. Nunmehro sammlen sich die Gänse tur
October. [Spaltenumbruch]
werden die Jungen endlich dieſes Hand-weꝛcks kundig, nehꝛen ſich von jungem Ge- fluͤgel, jungen Haſen und Maͤuſen, doch behalten ſie das rothe Peltzgen, die Haa- re aber werden etwas laͤnger; Die alten Fuͤchſe werden nunmehro an ihren Baͤl- gen gut, nehmen auch am Leibe zu, ob ſie ſchon in der Duͤnnung jederzeit ſchwach ſind; Wo ſie raͤudig geweſen, ſiehet man nichts mehr. Der Dachs. Die alten Daͤchſe jagen die jungen, ſo- Vom Marder und Otter/ Katz und Jltniß. Von dieſen Raub-Thieren iſt bereits Vom Feder-Wildpraͤth. Das Wald-Gefluͤgel. Der Auer-Hahn. Wo es Wacholder-Beere und Straͤu- Der Birck-Hahn. Nunmehro werden die jungen Birck- Das Haſel-Huhn. Die alten Haſel-Huͤhner bleiben ge- Die Wald-Schnepffe. Nunmehro ziehet die Schnepffe des Von wilden Tauben. Nunmehro ſind die wilden Tauben Von Krammets-Voͤgeln. Weil der Krammets-Voͤgel-Strich, Vom Feld-Befluͤgel. Der Trappe. Vorjetzo ruͤſten ſich die Trappen zu Der Phaſian. Nunmehro ſind die jungen Phaſia- Daß Reb-Huhn. Es werden nunmehro die jungen Die Wachtel und Lerche. Nachdem das Clima und die Lan- Von Waſſer-Voͤgeln/ Als Gaͤnſen/ und Enten/ Blaͤſſen und Kiebitzen. Nunmehro ſammlen ſich die Gaͤnſe tur
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0566" n="392"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">October.</hi></fw><lb/><cb/> werden die Jungen endlich dieſes Hand-<lb/> weꝛcks kundig, nehꝛen ſich von jungem Ge-<lb/> fluͤgel, jungen Haſen und Maͤuſen, doch<lb/> behalten ſie das rothe Peltzgen, die Haa-<lb/> re aber werden etwas laͤnger; Die alten<lb/> Fuͤchſe werden nunmehro an ihren Baͤl-<lb/> gen gut, nehmen auch am Leibe zu, ob ſie<lb/> ſchon in der Duͤnnung jederzeit ſchwach<lb/> ſind; Wo ſie raͤudig geweſen, ſiehet man<lb/> nichts mehr.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Der Dachs.</hi> </head><lb/> <p>Die alten Daͤchſe jagen die jungen, ſo-<lb/> bald ſie etwas vollkommen ſind, aus ihꝛen<lb/> Roͤhren, und muͤſſen ſie ſich anderes<lb/> Qvartier ſuchen, da es denn dieſen viele<lb/> Arbeit koſtet, ein Lager und Bau aufs<lb/> neue zu machen.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Vom Marder und Otter/ Katz<lb/> und Jltniß.</hi> </head><lb/> <p>Von dieſen Raub-Thieren iſt bereits<lb/> in der Eigenſchafft das noͤthige errinnert,<lb/> und nichts zu <hi rendition="#aq">remarquir</hi>en uͤbrig, als<lb/> daß, wann ihre Baͤlge gut, ſie zu fan-<lb/> gen, bey deren Vermehrung aber lieber<lb/> zu vertilgen ſeyn.</p> </div> </div><lb/> <div n="3"> <head> <hi rendition="#b">Vom Feder-Wildpraͤth.</hi> </head><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Das Wald-Gefluͤgel.</hi> </head><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Der Auer-Hahn.</hi> </head><lb/> <p>Wo es Wacholder-Beere und Straͤu-<lb/> cher, auch Mehl-Feiſten giebet, ſuchen die<lb/> Auer-Huͤhner ſehr gern ihre Nahrung<lb/> davon: Die Jungen werden nunmehro<lb/> meiſtens vollkommen.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Der Birck-Hahn.</hi> </head><lb/> <p>Nunmehro werden die jungen Birck-<lb/> Huͤhner auch pfluͤcke, jedoch will das flie-<lb/> gen noch nicht vollkommen angehen.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Das Haſel-Huhn.</hi> </head><lb/> <p>Die alten Haſel-Huͤhner bleiben ge-<lb/> meiniglich in ihrer alten Gelegenheit am<lb/> liebſten, weil ſie deren am meiſten kundig<lb/> ſind.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Die Wald-Schnepffe.</hi> </head><lb/> <p>Nunmehro ziehet die Schnepffe des<lb/> Nachts auſſer Landes hinweg nach war-<lb/> men Laͤndern, ihren Auffenthalt zu ſu-<lb/> chen.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Von wilden Tauben.</hi> </head><lb/> <p>Nunmehro ſind die wilden Tauben<lb/><cb/> in ihrem Strich weggezogen, und, wegen<lb/> der kalten Lufft in waͤrmere Laͤnder ge-<lb/> flogen, da ſie ſich vorhero noch erſt recht<lb/> wohl <hi rendition="#aq">proviantir</hi>et haben.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Von Krammets-Voͤgeln.</hi> </head><lb/> <p>Weil der Krammets-Voͤgel-Strich,<lb/> als Schnaͤrren, Droſſeln und derglei-<lb/> chen, auff dem Graß- Heerd, Thonen-<lb/> Fang, und anderem Vogelſtellen noch<lb/> waͤhret, wird eyfrig damit <hi rendition="#aq">continuir</hi>et,<lb/> zu Ende deſſen kommen ſchon eintzeln die<lb/> Ziemer wieder an.</p> </div> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Vom Feld-Befluͤgel.</hi> </head><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Der Trappe.</hi> </head><lb/> <p>Vorjetzo ruͤſten ſich die Trappen zu<lb/> ihrem <hi rendition="#aq">March</hi> und Abzug, von unſerm<lb/> kalten <hi rendition="#aq">Climate</hi> in waͤrmere Laͤnder zu<lb/> ziehen, ſind auch, ehe man es ſich verſie-<lb/> het, eyligſt fort, ohne, daß man ſie zu-<lb/> weilen ziehen ſiehet, wo ſie hinkommen.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Der <hi rendition="#aq">Phaſian.</hi></hi> </head><lb/> <p>Nunmehro ſind die jungen <hi rendition="#aq">Phaſia-<lb/> nen</hi> pfluͤcke und zu ihrer vollkommenen<lb/> Groͤſſe erwachſen, lieben gerne den Ort<lb/> ihrer Geburths-Stadt, und ſind ge-<lb/> ſchwind im fliegen, ſo ſie auffgetrieben<lb/> worden ſind.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Daß Reb-Huhn.</hi> </head><lb/> <p>Es werden nunmehro die jungen<lb/> Reb-Huͤhner umb <hi rendition="#aq">Martini</hi> denen Alten<lb/> meiſtens gleich an Groͤſſe, doch bekom-<lb/> men die Jungen weiſſere Schnaͤbel und<lb/> Beine, gar kenntlich.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Die Wachtel und Lerche.</hi> </head><lb/> <p>Nachdem das <hi rendition="#aq">Clima</hi> und die Lan-<lb/> des-Art warmer Eigenſchafft iſt, finden<lb/> ſich zwar noch die Wachteln bey uns,<lb/> die Lerchen aber haͤufen ſich zuſammen<lb/> zum Ab<hi rendition="#aq">march.</hi></p> </div> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#b">Von Waſſer-Voͤgeln/</hi> </head><lb/> <div n="5"> <head> <hi rendition="#b">Als Gaͤnſen/ und Enten/ Blaͤſſen<lb/> und Kiebitzen.</hi> </head><lb/> <p>Nunmehro ſammlen ſich die Gaͤnſe<lb/> und Enten von allen Teichen, Fluͤſſen,<lb/> Stroͤhmen und Waſſer-Pfuͤtzen auff die<lb/> groſſen Land-Seen haͤuffig, jedoch nach<lb/> Unterſcheid ihres Geſchlechts, nehmlich<lb/> die Gaͤnſerte alleine, und die Gaͤnſe auch<lb/> beſonders, ein jedes nach ſeiner Art, Na-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">tur</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [392/0566]
October.
werden die Jungen endlich dieſes Hand-
weꝛcks kundig, nehꝛen ſich von jungem Ge-
fluͤgel, jungen Haſen und Maͤuſen, doch
behalten ſie das rothe Peltzgen, die Haa-
re aber werden etwas laͤnger; Die alten
Fuͤchſe werden nunmehro an ihren Baͤl-
gen gut, nehmen auch am Leibe zu, ob ſie
ſchon in der Duͤnnung jederzeit ſchwach
ſind; Wo ſie raͤudig geweſen, ſiehet man
nichts mehr.
Der Dachs.
Die alten Daͤchſe jagen die jungen, ſo-
bald ſie etwas vollkommen ſind, aus ihꝛen
Roͤhren, und muͤſſen ſie ſich anderes
Qvartier ſuchen, da es denn dieſen viele
Arbeit koſtet, ein Lager und Bau aufs
neue zu machen.
Vom Marder und Otter/ Katz
und Jltniß.
Von dieſen Raub-Thieren iſt bereits
in der Eigenſchafft das noͤthige errinnert,
und nichts zu remarquiren uͤbrig, als
daß, wann ihre Baͤlge gut, ſie zu fan-
gen, bey deren Vermehrung aber lieber
zu vertilgen ſeyn.
Vom Feder-Wildpraͤth.
Das Wald-Gefluͤgel.
Der Auer-Hahn.
Wo es Wacholder-Beere und Straͤu-
cher, auch Mehl-Feiſten giebet, ſuchen die
Auer-Huͤhner ſehr gern ihre Nahrung
davon: Die Jungen werden nunmehro
meiſtens vollkommen.
Der Birck-Hahn.
Nunmehro werden die jungen Birck-
Huͤhner auch pfluͤcke, jedoch will das flie-
gen noch nicht vollkommen angehen.
Das Haſel-Huhn.
Die alten Haſel-Huͤhner bleiben ge-
meiniglich in ihrer alten Gelegenheit am
liebſten, weil ſie deren am meiſten kundig
ſind.
Die Wald-Schnepffe.
Nunmehro ziehet die Schnepffe des
Nachts auſſer Landes hinweg nach war-
men Laͤndern, ihren Auffenthalt zu ſu-
chen.
Von wilden Tauben.
Nunmehro ſind die wilden Tauben
in ihrem Strich weggezogen, und, wegen
der kalten Lufft in waͤrmere Laͤnder ge-
flogen, da ſie ſich vorhero noch erſt recht
wohl proviantiret haben.
Von Krammets-Voͤgeln.
Weil der Krammets-Voͤgel-Strich,
als Schnaͤrren, Droſſeln und derglei-
chen, auff dem Graß- Heerd, Thonen-
Fang, und anderem Vogelſtellen noch
waͤhret, wird eyfrig damit continuiret,
zu Ende deſſen kommen ſchon eintzeln die
Ziemer wieder an.
Vom Feld-Befluͤgel.
Der Trappe.
Vorjetzo ruͤſten ſich die Trappen zu
ihrem March und Abzug, von unſerm
kalten Climate in waͤrmere Laͤnder zu
ziehen, ſind auch, ehe man es ſich verſie-
het, eyligſt fort, ohne, daß man ſie zu-
weilen ziehen ſiehet, wo ſie hinkommen.
Der Phaſian.
Nunmehro ſind die jungen Phaſia-
nen pfluͤcke und zu ihrer vollkommenen
Groͤſſe erwachſen, lieben gerne den Ort
ihrer Geburths-Stadt, und ſind ge-
ſchwind im fliegen, ſo ſie auffgetrieben
worden ſind.
Daß Reb-Huhn.
Es werden nunmehro die jungen
Reb-Huͤhner umb Martini denen Alten
meiſtens gleich an Groͤſſe, doch bekom-
men die Jungen weiſſere Schnaͤbel und
Beine, gar kenntlich.
Die Wachtel und Lerche.
Nachdem das Clima und die Lan-
des-Art warmer Eigenſchafft iſt, finden
ſich zwar noch die Wachteln bey uns,
die Lerchen aber haͤufen ſich zuſammen
zum Abmarch.
Von Waſſer-Voͤgeln/
Als Gaͤnſen/ und Enten/ Blaͤſſen
und Kiebitzen.
Nunmehro ſammlen ſich die Gaͤnſe
und Enten von allen Teichen, Fluͤſſen,
Stroͤhmen und Waſſer-Pfuͤtzen auff die
groſſen Land-Seen haͤuffig, jedoch nach
Unterſcheid ihres Geſchlechts, nehmlich
die Gaͤnſerte alleine, und die Gaͤnſe auch
beſonders, ein jedes nach ſeiner Art, Na-
tur
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |