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Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719.

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Von dem Jagd-Gezeug.
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Ring und Haspen - --- ---12---
Die Axen, Bleche und Stös-
se --- --- ---
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Die Trag- und Axen-Rin-
ge, Schloß-Ring und Linsen
---14---
Spann-Nagel, und Wag-
Nagel, und Deichsel-Ringe
---10---
Eine zweyspännigte Hinter-
Wage zu beschlagen
---7---
Transport von voriger Seite1012---
Summa1219---
Ferner an Wagen-Arbeit.
Die zwey Hinter-Räder
kommen --- --- ---
18---
Die zwey Vorder-Räder16---
Vorder-Wage und Deichsel. ---16---
3.6.---
[Spaltenumbruch]
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Transport36---
Hinter- und Lang-Wagen ---12---
Wende-Schemmel --- ---2---
Vier Lehnen --- -- ---4---
Den Kasten, Tritt und
Bey-Kästgen zu machen ---
16---
6. Bretter hierzu, das
Stück a 4. gl. --- ---
1-----
Eine zweyspännige Wage ---2---
Dem Mahler vor Wap-
pen und anzustreichen ---
1 ------
Vor Zwilligt zur Plane
und Macher-Lohn --- ---
112---
Kommt dahero ein Zeug-------
Wagen nach unserer hie-820---
sigen Landes-Taxa in1219---
allen --- ---21.15.---
Von denen Mittel-Tüchern.
[Spaltenumbruch]

Wo bey Hoher Landes-Obrigkeit
vieler Jagd-Zeug beysammen in guter
Ordnung gehalten wird, pfleget man
auch gemeiniglich gerne einige Feder-
Mittel-Tücher zu haben, umb die Stal-
lung des Jagens umb soviel mehr zu
vergrössern, und desto weiter zu reichen;
Weiln, wann das Jagen anfänglich
weitläufftig, sich das Wild davor scheu-
et, und ob sie wohl niedrig sind, dan-
noch nicht überspringen, sondern zeitlich
abweichen. Jhre Länge ist ebenfalls 80.
gedoppelte Wald-Schritt, und die Ober-
und Unter-Leine, auch Wind-Leinen,
grosse und kleine Hefftel, Ringe und Kne-
bel, mit aller Zubehör, vorher beschrie-
bener Maassen in allen den vorigen
gleich beschaffen, nur daß solches umb ein
merckliches dünner und sonderlich die Lei-
newand umb ein gutes schmähler, und
die Furckeln darzu kürtzer gemachet wer-
den, weswegen sie auch Mittel- oder
Schmahl-Tücher genennet werden, wor-
auf ebenfalls das Wappen oder der Na-
me der Herrschafft, nebst der Jahres-
Zahl, wann solche gemachet worden, wie
beschrieben, gezeichnet wird. Sonsten
hat man zweyerley Gattung von Mit-
tel-Tüchern, nemlich hohe Mittel-Tü-
cher, und schmahle Mittel-Tücher.
Die hohen Mittel-Tücher sind vier El-
len zu stellen, und gebrauchet man öff-
ters dieselbigen mit auch bey Hirsche
einstellen, sonderlich bey kleinen Herr-
schafften, die nicht viel Jagd-Gezeug ha-
ben, um die Kosten in etwas zu spah-
ren, weiln das Roth-Wildpräth doch
[Spaltenumbruch] auch nicht so leichte überspringen kan,
zumahl wann man mit Vortheil an die
kleinen Berge, Lehnen oder Hübel stel-
let, da der Hirsch keinen Ansprung ha-
ben kan, auch ihme solches höher vor-
kommet, und kan mit langen Furckeln
von 4. und eine halbe, auch wohl 5. El-
len, nachdem der Boden weich oder hart
ist, das Tuch hoch und glatt angespannet
werden: Ob schon die Unter-Leine nicht
so gar hart an der Erde anlieget, daß
ja wohl einem Häßgen, oder Füchsgen
durchzukommen möglich wäre: Wann
aber die Jagd über groß und klein zu
scharff angestellet ist, worzu die Unter-
Leine mit Haacken angepflöcket werden
muß, bleibet zwar das kleine drinn, der
Hirsch aber dürffte wohl über das im
Grunde gestellte Tuch leicht zum Uber-
setzen veranlasset werden, und das Nach-
sehen hinter sich lassen, zumahl, wann
er einen Berg zum Vortheil hat, und
heist hierbey nach dem Sprichwort, alle
Vortheil gelten, wornach sich das Wild
auch allerdings richten will. Was nun
die schmahle Mittel-Tücher betrifft, sind
selbige eben auch von bereits gedachter
Länge, nehmlich 80. gedoppelte Schritt,
wie die andern, und mit denen übrigen
Zubehörungen gleichergestalt versehen,
nur an der Leinewand drey Ellen hoch
zu stellen, und sind zur wilden Schweins-
Jagd sehr beqvem: Maassen eben zu sol-
cher Zeit das Roth-Wild verschonet
wird, weil die Hirsche mager, das Wild
aber trächtig ist, also wohl leicht überse-
tzen können, die Sauen aber abgeson-

dert
E e
Von dem Jagd-Gezeug.
[Spaltenumbruch]
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Ring und Haſpen - —- —-12—-
Die Axen, Bleche und Stoͤſ-
ſe —- —- —-
—-12—-
Die Trag- und Axen-Rin-
ge, Schloß-Ring und Linſen
—-14—-
Spann-Nagel, und Wag-
Nagel, und Deichſel-Ringe
—-10—-
Eine zweyſpaͤñigte Hinter-
Wage zu beſchlagen
—-7—-
Transport von voriger Seite1012—-
Summa1219—-
Ferner an Wagen-Arbeit.
Die zwey Hinter-Raͤder
kommen —- —- —-
18—-
Die zwey Vorder-Raͤder16—-
Vorder-Wage und Deichſel. —-16—-
3.6.—-
[Spaltenumbruch]
thlr.gl.pf.
Transport36—-
Hinter- und Lang-Wagen —-12—-
Wende-Schemmel —- —-2—-
Vier Lehnen —- — —-4—-
Den Kaſten, Tritt und
Bey-Kaͤſtgen zu machen —-
16—-
6. Bretter hierzu, das
Stuͤck a 4. gl. —- —-
1—-
Eine zweyſpaͤnnige Wage —-2—-
Dem Mahler vor Wap-
pen und anzuſtreichen —-
1 —-—-
Vor Zwilligt zur Plane
und Macher-Lohn —- —-
112—-
Kommt dahero ein Zeug-
Wagen nach unſerer hie-820—-
ſigen Landes-Taxa in1219—-
allen —- —-21.15.—-
Von denen Mittel-Tuͤchern.
[Spaltenumbruch]

Wo bey Hoher Landes-Obrigkeit
vieler Jagd-Zeug beyſammen in guter
Ordnung gehalten wird, pfleget man
auch gemeiniglich gerne einige Feder-
Mittel-Tuͤcher zu haben, umb die Stal-
lung des Jagens umb ſoviel mehr zu
vergroͤſſern, und deſto weiter zu reichen;
Weiln, wann das Jagen anfaͤnglich
weitlaͤufftig, ſich das Wild davor ſcheu-
et, und ob ſie wohl niedrig ſind, dan-
noch nicht uͤberſpringen, ſondern zeitlich
abweichen. Jhre Laͤnge iſt ebenfalls 80.
gedoppelte Wald-Schritt, und die Ober-
und Unter-Leine, auch Wind-Leinen,
groſſe und kleine Hefftel, Ringe und Kne-
bel, mit aller Zubehoͤr, vorher beſchrie-
bener Maaſſen in allen den vorigen
gleich beſchaffen, nur daß ſolches umb ein
merckliches duͤnner und ſonderlich die Lei-
newand umb ein gutes ſchmaͤhler, und
die Furckeln darzu kuͤrtzer gemachet wer-
den, weswegen ſie auch Mittel- oder
Schmahl-Tuͤcher genennet werden, wor-
auf ebenfalls das Wappen oder der Na-
me der Herrſchafft, nebſt der Jahres-
Zahl, wann ſolche gemachet worden, wie
beſchrieben, gezeichnet wird. Sonſten
hat man zweyerley Gattung von Mit-
tel-Tuͤchern, nemlich hohe Mittel-Tuͤ-
cher, und ſchmahle Mittel-Tuͤcher.
Die hohen Mittel-Tuͤcher ſind vier El-
len zu ſtellen, und gebrauchet man oͤff-
ters dieſelbigen mit auch bey Hirſche
einſtellen, ſonderlich bey kleinen Herr-
ſchafften, die nicht viel Jagd-Gezeug ha-
ben, um die Koſten in etwas zu ſpah-
ren, weiln das Roth-Wildpraͤth doch
[Spaltenumbruch] auch nicht ſo leichte uͤberſpringen kan,
zumahl wann man mit Vortheil an die
kleinen Berge, Lehnen oder Huͤbel ſtel-
let, da der Hirſch keinen Anſprung ha-
ben kan, auch ihme ſolches hoͤher vor-
kommet, und kan mit langen Furckeln
von 4. und eine halbe, auch wohl 5. El-
len, nachdem der Boden weich oder hart
iſt, das Tuch hoch und glatt angeſpannet
werden: Ob ſchon die Unter-Leine nicht
ſo gar hart an der Erde anlieget, daß
ja wohl einem Haͤßgen, oder Fuͤchſgen
durchzukommen moͤglich waͤre: Wann
aber die Jagd uͤber groß und klein zu
ſcharff angeſtellet iſt, worzu die Unter-
Leine mit Haacken angepfloͤcket werden
muß, bleibet zwar das kleine drinn, der
Hirſch aber duͤrffte wohl uͤber das im
Grunde geſtellte Tuch leicht zum Uber-
ſetzen veranlaſſet werden, und das Nach-
ſehen hinter ſich laſſen, zumahl, wann
er einen Berg zum Vortheil hat, und
heiſt hierbey nach dem Sprichwort, alle
Vortheil gelten, wornach ſich das Wild
auch allerdings richten will. Was nun
die ſchmahle Mittel-Tuͤcher betrifft, ſind
ſelbige eben auch von bereits gedachter
Laͤnge, nehmlich 80. gedoppelte Schritt,
wie die andern, und mit denen uͤbrigen
Zubehoͤrungen gleichergeſtalt verſehen,
nur an der Leinewand drey Ellen hoch
zu ſtellen, und ſind zur wilden Schweins-
Jagd ſehr beqvem: Maaſſen eben zu ſol-
cher Zeit das Roth-Wild verſchonet
wird, weil die Hirſche mager, das Wild
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[217/0347] Von dem Jagd-Gezeug. thlr. gr pf. Ring und Haſpen - —- —- 12 —- Die Axen, Bleche und Stoͤſ- ſe —- —- —- —- 12 —- Die Trag- und Axen-Rin- ge, Schloß-Ring und Linſen —- 14 —- Spann-Nagel, und Wag- Nagel, und Deichſel-Ringe —- 10 —- Eine zweyſpaͤñigte Hinter- Wage zu beſchlagen —- 7 —- Transport von voriger Seite 10 12 —- Summa 12 19 —- Ferner an Wagen-Arbeit. Die zwey Hinter-Raͤder kommen —- —- —- 1 8 —- Die zwey Vorder-Raͤder 1 6 —- Vorder-Wage und Deichſel. —- 16 —- 3. 6. —- thlr. gl. pf. Transport 3 6 —- Hinter- und Lang-Wagen —- 12 —- Wende-Schemmel —- —- 2 —- Vier Lehnen —- — —- 4 —- Den Kaſten, Tritt und Bey-Kaͤſtgen zu machen —- 1 6 —- 6. Bretter hierzu, das Stuͤck a 4. gl. —- —- 1 — —- Eine zweyſpaͤnnige Wage —- 2 —- Dem Mahler vor Wap- pen und anzuſtreichen —- 1 —- —- Vor Zwilligt zur Plane und Macher-Lohn —- —- 1 12 —- Kommt dahero ein Zeug- — — — Wagen nach unſerer hie- 8 20 —- ſigen Landes-Taxa in 12 19 —- allen —- —- 21. 15. —- Von denen Mittel-Tuͤchern. Wo bey Hoher Landes-Obrigkeit vieler Jagd-Zeug beyſammen in guter Ordnung gehalten wird, pfleget man auch gemeiniglich gerne einige Feder- Mittel-Tuͤcher zu haben, umb die Stal- lung des Jagens umb ſoviel mehr zu vergroͤſſern, und deſto weiter zu reichen; Weiln, wann das Jagen anfaͤnglich weitlaͤufftig, ſich das Wild davor ſcheu- et, und ob ſie wohl niedrig ſind, dan- noch nicht uͤberſpringen, ſondern zeitlich abweichen. Jhre Laͤnge iſt ebenfalls 80. gedoppelte Wald-Schritt, und die Ober- und Unter-Leine, auch Wind-Leinen, groſſe und kleine Hefftel, Ringe und Kne- bel, mit aller Zubehoͤr, vorher beſchrie- bener Maaſſen in allen den vorigen gleich beſchaffen, nur daß ſolches umb ein merckliches duͤnner und ſonderlich die Lei- newand umb ein gutes ſchmaͤhler, und die Furckeln darzu kuͤrtzer gemachet wer- den, weswegen ſie auch Mittel- oder Schmahl-Tuͤcher genennet werden, wor- auf ebenfalls das Wappen oder der Na- me der Herrſchafft, nebſt der Jahres- Zahl, wann ſolche gemachet worden, wie beſchrieben, gezeichnet wird. Sonſten hat man zweyerley Gattung von Mit- tel-Tuͤchern, nemlich hohe Mittel-Tuͤ- cher, und ſchmahle Mittel-Tuͤcher. Die hohen Mittel-Tuͤcher ſind vier El- len zu ſtellen, und gebrauchet man oͤff- ters dieſelbigen mit auch bey Hirſche einſtellen, ſonderlich bey kleinen Herr- ſchafften, die nicht viel Jagd-Gezeug ha- ben, um die Koſten in etwas zu ſpah- ren, weiln das Roth-Wildpraͤth doch auch nicht ſo leichte uͤberſpringen kan, zumahl wann man mit Vortheil an die kleinen Berge, Lehnen oder Huͤbel ſtel- let, da der Hirſch keinen Anſprung ha- ben kan, auch ihme ſolches hoͤher vor- kommet, und kan mit langen Furckeln von 4. und eine halbe, auch wohl 5. El- len, nachdem der Boden weich oder hart iſt, das Tuch hoch und glatt angeſpannet werden: Ob ſchon die Unter-Leine nicht ſo gar hart an der Erde anlieget, daß ja wohl einem Haͤßgen, oder Fuͤchſgen durchzukommen moͤglich waͤre: Wann aber die Jagd uͤber groß und klein zu ſcharff angeſtellet iſt, worzu die Unter- Leine mit Haacken angepfloͤcket werden muß, bleibet zwar das kleine drinn, der Hirſch aber duͤrffte wohl uͤber das im Grunde geſtellte Tuch leicht zum Uber- ſetzen veranlaſſet werden, und das Nach- ſehen hinter ſich laſſen, zumahl, wann er einen Berg zum Vortheil hat, und heiſt hierbey nach dem Sprichwort, alle Vortheil gelten, wornach ſich das Wild auch allerdings richten will. Was nun die ſchmahle Mittel-Tuͤcher betrifft, ſind ſelbige eben auch von bereits gedachter Laͤnge, nehmlich 80. gedoppelte Schritt, wie die andern, und mit denen uͤbrigen Zubehoͤrungen gleichergeſtalt verſehen, nur an der Leinewand drey Ellen hoch zu ſtellen, und ſind zur wilden Schweins- Jagd ſehr beqvem: Maaſſen eben zu ſol- cher Zeit das Roth-Wild verſchonet wird, weil die Hirſche mager, das Wild aber traͤchtig iſt, alſo wohl leicht uͤberſe- tzen koͤnnen, die Sauen aber abgeſon- dert E e

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Zitationshilfe: Fleming, Hans Friedrich von: Der Vollkommene Teutsche Jäger. Bd. 1. Leipzig, 1719, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_jaeger01_1719/347>, abgerufen am 24.11.2024.