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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.

Verlegt man beide Räder an dieselbe Maschinenseite, so fällt dieser
Uebelstand hinweg. Das kann nach Fig. 1220 geschehen. Man bemerkt
sofort, dass der Durchmesser des einen, und somit auch der des andern
Rades beschränkt ist, und dass der betreffende Zapfen von B weit über
sein Lager hervorragen muss. Deshalb zieht man jetzt meistens vor, beide
Antriebsräder nach Fig. 1221 auf dieselbe Maschinenseite zu legen, obgleich
die Räder wegen ihres geringen Durchmessers sehr breit ausfallen. Es ist
auch der Antrieb durch zwei Wurmräder möglich, indem, nach Fig. 1222,

[Abbildung] Fig. 1220.
[Abbildung] Fig. 1221.
[Abbildung] Fig. 1222.
in jedes der Wurmräder zwei Wurme greifen. Jede Welle dieser Wurme
ist mit einem Wurmrad versehen, in die ein gemeinsamer Wurm greift, an
dessen Welle die Antriebsriemenrollen sitzen.

Wie mehrfach erwähnt, ist die mittlere Walze in der Regel die ver-
stellbare. Ihre Lager sind zu diesem Zweck verschiebbar, z. B. nach

[Abbildung] Fig. 1223.
Fig. 1223. Es bezeichnet hier a den Zapfen,
b ein möglichst leicht gehaltenes Lager, welches
in einem Schlitz des Gestells e gut geführt ist
und mittels einer Schraube auf und nieder ge-
schoben werden kann. Die Mutter d der Schraube
wird durch zwei Leisten in dem Gestell e fest-
gehalten, so dass man Mutter und Schraube nach
aussen ziehen und dann die Walze mit ihren
Lagern nach oben wegnehmen kann, sobald ein
gebogenes Werkstück in der Längenrichtung
der Walze abgezogen werden muss. Will man
beide Schrauben gemeinschaftlich antreiben, so
muss über der Walze irgend eine Verbindung
der Schrauben hergestellt werden, die lästig ist.

Es werden deshalb regelmässig die Ver-
stellschrauben nach unten gerichtet, z. B. nach
Fig. 1224. Hier ist die Schraube mit dem Lager b
fest verbunden, ihre Mutter befindet sich in dem Wurmrad f, in welches
ein auf g sitzender Wurm greift. Dieselbe Welle enthält in dem zweiten
Gestell einen eben solchen Wurm, welcher das andere Wurmrad ebenso
bethätigt. Es kann die obere Walze ausgehoben werden, nachdem die
Deckel der Lager b abgenommen sind. Man bringt wohl in jedem Zapfen
a eine mit Gewinde versehene Bohrung an, um das Anlegen des Krahn-
hakens erleichternde Oesen einschrauben zu können.


Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.

Verlegt man beide Räder an dieselbe Maschinenseite, so fällt dieser
Uebelstand hinweg. Das kann nach Fig. 1220 geschehen. Man bemerkt
sofort, dass der Durchmesser des einen, und somit auch der des andern
Rades beschränkt ist, und dass der betreffende Zapfen von B weit über
sein Lager hervorragen muss. Deshalb zieht man jetzt meistens vor, beide
Antriebsräder nach Fig. 1221 auf dieselbe Maschinenseite zu legen, obgleich
die Räder wegen ihres geringen Durchmessers sehr breit ausfallen. Es ist
auch der Antrieb durch zwei Wurmräder möglich, indem, nach Fig. 1222,

[Abbildung] Fig. 1220.
[Abbildung] Fig. 1221.
[Abbildung] Fig. 1222.
in jedes der Wurmräder zwei Wurme greifen. Jede Welle dieser Wurme
ist mit einem Wurmrad versehen, in die ein gemeinsamer Wurm greift, an
dessen Welle die Antriebsriemenrollen sitzen.

Wie mehrfach erwähnt, ist die mittlere Walze in der Regel die ver-
stellbare. Ihre Lager sind zu diesem Zweck verschiebbar, z. B. nach

[Abbildung] Fig. 1223.
Fig. 1223. Es bezeichnet hier a den Zapfen,
b ein möglichst leicht gehaltenes Lager, welches
in einem Schlitz des Gestells e gut geführt ist
und mittels einer Schraube auf und nieder ge-
schoben werden kann. Die Mutter d der Schraube
wird durch zwei Leisten in dem Gestell e fest-
gehalten, so dass man Mutter und Schraube nach
aussen ziehen und dann die Walze mit ihren
Lagern nach oben wegnehmen kann, sobald ein
gebogenes Werkstück in der Längenrichtung
der Walze abgezogen werden muss. Will man
beide Schrauben gemeinschaftlich antreiben, so
muss über der Walze irgend eine Verbindung
der Schrauben hergestellt werden, die lästig ist.

Es werden deshalb regelmässig die Ver-
stellschrauben nach unten gerichtet, z. B. nach
Fig. 1224. Hier ist die Schraube mit dem Lager b
fest verbunden, ihre Mutter befindet sich in dem Wurmrad f, in welches
ein auf g sitzender Wurm greift. Dieselbe Welle enthält in dem zweiten
Gestell einen eben solchen Wurm, welcher das andere Wurmrad ebenso
bethätigt. Es kann die obere Walze ausgehoben werden, nachdem die
Deckel der Lager b abgenommen sind. Man bringt wohl in jedem Zapfen
a eine mit Gewinde versehene Bohrung an, um das Anlegen des Krahn-
hakens erleichternde Oesen einschrauben zu können.


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[682/0700] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. Verlegt man beide Räder an dieselbe Maschinenseite, so fällt dieser Uebelstand hinweg. Das kann nach Fig. 1220 geschehen. Man bemerkt sofort, dass der Durchmesser des einen, und somit auch der des andern Rades beschränkt ist, und dass der betreffende Zapfen von B weit über sein Lager hervorragen muss. Deshalb zieht man jetzt meistens vor, beide Antriebsräder nach Fig. 1221 auf dieselbe Maschinenseite zu legen, obgleich die Räder wegen ihres geringen Durchmessers sehr breit ausfallen. Es ist auch der Antrieb durch zwei Wurmräder möglich, indem, nach Fig. 1222, [Abbildung Fig. 1220.] [Abbildung Fig. 1221.] [Abbildung Fig. 1222.] in jedes der Wurmräder zwei Wurme greifen. Jede Welle dieser Wurme ist mit einem Wurmrad versehen, in die ein gemeinsamer Wurm greift, an dessen Welle die Antriebsriemenrollen sitzen. Wie mehrfach erwähnt, ist die mittlere Walze in der Regel die ver- stellbare. Ihre Lager sind zu diesem Zweck verschiebbar, z. B. nach [Abbildung Fig. 1223.] Fig. 1223. Es bezeichnet hier a den Zapfen, b ein möglichst leicht gehaltenes Lager, welches in einem Schlitz des Gestells e gut geführt ist und mittels einer Schraube auf und nieder ge- schoben werden kann. Die Mutter d der Schraube wird durch zwei Leisten in dem Gestell e fest- gehalten, so dass man Mutter und Schraube nach aussen ziehen und dann die Walze mit ihren Lagern nach oben wegnehmen kann, sobald ein gebogenes Werkstück in der Längenrichtung der Walze abgezogen werden muss. Will man beide Schrauben gemeinschaftlich antreiben, so muss über der Walze irgend eine Verbindung der Schrauben hergestellt werden, die lästig ist. Es werden deshalb regelmässig die Ver- stellschrauben nach unten gerichtet, z. B. nach Fig. 1224. Hier ist die Schraube mit dem Lager b fest verbunden, ihre Mutter befindet sich in dem Wurmrad f, in welches ein auf g sitzender Wurm greift. Dieselbe Welle enthält in dem zweiten Gestell einen eben solchen Wurm, welcher das andere Wurmrad ebenso bethätigt. Es kann die obere Walze ausgehoben werden, nachdem die Deckel der Lager b abgenommen sind. Man bringt wohl in jedem Zapfen a eine mit Gewinde versehene Bohrung an, um das Anlegen des Krahn- hakens erleichternde Oesen einschrauben zu können.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 682. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/700>, abgerufen am 22.11.2024.