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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
einem oben liegenden kräftigen Balken, der durch starke Böcke mit der
Grundplatte der Maschine verbunden ist, und aus dem darunter liegenden
beweglichen Theil. Letzterer legt sich mit 4 Keilflächen auf eben solche
Flächen des Maschinengestells und wird durch Wasserdruck -- an der
linken Seite des Bildes sieht man den betreffenden Stiefel -- verschoben.
Eine starke, im Vordergrunde des Bildes erkennbare Walze ruht in Armen,
welche einerseits von Lenkern geführt werden, anderseits in den hohlen
Nonnen zweier Druckwasserpressen sich stützen, die unterhalb des Fuss-
bodens dem Maschinengestell angeschlossen sind. Die Bolzen, um welche
sich die erwähnten Lenker drehen, können eingestellt werden, so dass die
Walze in angemessener Entfernung vom Maulrande bleibt. Lässt man nun
Druckwasser unter die Nonnen der versenkt liegenden Stiefel treten, so
bewegt sich die Walze nach oben und biegt dabei den über ihr befind-
[Abbildung] Fig. 1201.
lichen Blechtheil nach oben. Jede dieser Pressen ist für sich steuerbar,
so dass man die Walze an ihrem einen Ende mehr emporsteigen lassen
kann, als am anderen Ende, also verschiedene Biegungswinkel erzielt. Die
grösste auf dieser Maschine zu biegende Blechlänge ist zu 9,45 m angegeben.

Bei einer neueren derartigen Maschine von Fielding & Platt1) sind
zwei kürzere solcher Biegewalzen angewendet, welche je durch zwei Druck-
wasserpressen gehoben werden. Das gewährt eine freiere Wahl in der
Verschiedenheit der Abbiegungswinkel.

A. Bachmann2) benutzt das Einspannen des einen Blechrandes, um
Bleche in kegelförmige Gestalt zu biegen, wie solche z. B. für die soge-
nannten Galloway-Dampfkessel gebraucht werden. Fig. 1202 ist ein loth-

1) Revue industrielle, Febr. 1897, S. 76, mit Abb.
2) Dingl. polyt. Journ. 1880, Bd. 237, S. 183, mit Abb.

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
einem oben liegenden kräftigen Balken, der durch starke Böcke mit der
Grundplatte der Maschine verbunden ist, und aus dem darunter liegenden
beweglichen Theil. Letzterer legt sich mit 4 Keilflächen auf eben solche
Flächen des Maschinengestells und wird durch Wasserdruck — an der
linken Seite des Bildes sieht man den betreffenden Stiefel — verschoben.
Eine starke, im Vordergrunde des Bildes erkennbare Walze ruht in Armen,
welche einerseits von Lenkern geführt werden, anderseits in den hohlen
Nonnen zweier Druckwasserpressen sich stützen, die unterhalb des Fuss-
bodens dem Maschinengestell angeschlossen sind. Die Bolzen, um welche
sich die erwähnten Lenker drehen, können eingestellt werden, so dass die
Walze in angemessener Entfernung vom Maulrande bleibt. Lässt man nun
Druckwasser unter die Nonnen der versenkt liegenden Stiefel treten, so
bewegt sich die Walze nach oben und biegt dabei den über ihr befind-
[Abbildung] Fig. 1201.
lichen Blechtheil nach oben. Jede dieser Pressen ist für sich steuerbar,
so dass man die Walze an ihrem einen Ende mehr emporsteigen lassen
kann, als am anderen Ende, also verschiedene Biegungswinkel erzielt. Die
grösste auf dieser Maschine zu biegende Blechlänge ist zu 9,45 m angegeben.

Bei einer neueren derartigen Maschine von Fielding & Platt1) sind
zwei kürzere solcher Biegewalzen angewendet, welche je durch zwei Druck-
wasserpressen gehoben werden. Das gewährt eine freiere Wahl in der
Verschiedenheit der Abbiegungswinkel.

A. Bachmann2) benutzt das Einspannen des einen Blechrandes, um
Bleche in kegelförmige Gestalt zu biegen, wie solche z. B. für die soge-
nannten Galloway-Dampfkessel gebraucht werden. Fig. 1202 ist ein loth-

1) Revue industrielle, Febr. 1897, S. 76, mit Abb.
2) Dingl. polyt. Journ. 1880, Bd. 237, S. 183, mit Abb.
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[672/0690] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. einem oben liegenden kräftigen Balken, der durch starke Böcke mit der Grundplatte der Maschine verbunden ist, und aus dem darunter liegenden beweglichen Theil. Letzterer legt sich mit 4 Keilflächen auf eben solche Flächen des Maschinengestells und wird durch Wasserdruck — an der linken Seite des Bildes sieht man den betreffenden Stiefel — verschoben. Eine starke, im Vordergrunde des Bildes erkennbare Walze ruht in Armen, welche einerseits von Lenkern geführt werden, anderseits in den hohlen Nonnen zweier Druckwasserpressen sich stützen, die unterhalb des Fuss- bodens dem Maschinengestell angeschlossen sind. Die Bolzen, um welche sich die erwähnten Lenker drehen, können eingestellt werden, so dass die Walze in angemessener Entfernung vom Maulrande bleibt. Lässt man nun Druckwasser unter die Nonnen der versenkt liegenden Stiefel treten, so bewegt sich die Walze nach oben und biegt dabei den über ihr befind- [Abbildung Fig. 1201.] lichen Blechtheil nach oben. Jede dieser Pressen ist für sich steuerbar, so dass man die Walze an ihrem einen Ende mehr emporsteigen lassen kann, als am anderen Ende, also verschiedene Biegungswinkel erzielt. Die grösste auf dieser Maschine zu biegende Blechlänge ist zu 9,45 m angegeben. Bei einer neueren derartigen Maschine von Fielding & Platt 1) sind zwei kürzere solcher Biegewalzen angewendet, welche je durch zwei Druck- wasserpressen gehoben werden. Das gewährt eine freiere Wahl in der Verschiedenheit der Abbiegungswinkel. A. Bachmann 2) benutzt das Einspannen des einen Blechrandes, um Bleche in kegelförmige Gestalt zu biegen, wie solche z. B. für die soge- nannten Galloway-Dampfkessel gebraucht werden. Fig. 1202 ist ein loth- 1) Revue industrielle, Febr. 1897, S. 76, mit Abb. 2) Dingl. polyt. Journ. 1880, Bd. 237, S. 183, mit Abb.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 672. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/690>, abgerufen am 16.07.2024.