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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Fig. 74) oder in ähnlichen Fällen, wo die Feder oder Leiste c lediglich als
Mitnehmer wirkt.

Der Führungsstab rechteckigen Querschnitts verhindert ohne
weiteres eine Drehung des geführten Theiles. Wie Fig. 76 darstellt, kommen

[Abbildung] Fig. 75.
[Abbildung] Fig. 76.
hierbei nur diejenigen
Flächentheile zur Wirkung,
welche in der Nähe der
Kanten liegen. Hat die Füh-
rung erheblicheren Dreh-
momenten zu widerstehen,
so sind die Mitten der Füh-
rungsflächen als solche werth-
los, weshalb man sie zurück-
springen lässt und lediglich
den Flächentheilen, welche den Kanten nahe liegen, Aufmerksamkeit schenkt.

Die Abnutzung der Führungsflächen rechteckiger Führungsstäbe ist, wenn
sie auf jeder einzelnen sich gleichförmig vertheilt, auszugleichen mit Hilfe der
Nachstellbarkeit zweier derselben, welche rechtwinklig zusammenstossen. In
Rücksicht auf bequeme Ausführung werden in der Regel nicht die Flächen des
Stabes a, sondern zwei nach innen gekehrte Wände des Schlittens b nachstell-
bar gemacht. Fig. 77 stellt als Beispiel einer solchen Führung, diejenige der
Bettplatte b auf einem Drehbankbett a dar. Die untere Fläche der Bett-

[Abbildung] Fig. 77.
platte ruht auf der oberen des Bettes. Gegen die senkrechten Flächen des
Bettes legen sich zwei Leisten, von denen die eine, rechtsseitige, fest an
der Bettplatte sitzt, während die linksseitige c durch Schrauben nachstellbar
ist. Die Leiste c greift unter den linksseitig vorspringenden Rand des
Bettes und eine zweite Leiste d unter den rechtsseitigen Rand; beide Leisten
sind senkrecht nachzustellen, wodurch die zweite Nachstellbarkeit geboten
wird. Damit die senkrechten Schrauben die Leisten nicht schief ziehen,
legt man in die der Nachstellbarkeit dienende Spalte nachgiebige (Papier,
Pappe, Leder) oder auswechselbare (Blech-) Platten. Zu den eingeschrie-
benen Maassen ist noch zu bemerken, dass der Abstand von Schrauben-
mitte zu Schraubenmitte 240 mm beträgt.

Fig. 78 stellt eine andere Ausführungsform der Leiste c dar. c ist
im Querschnitt T-förmig; da, wo die senkrechten Schrauben hindurch gehen,

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Fig. 74) oder in ähnlichen Fällen, wo die Feder oder Leiste c lediglich als
Mitnehmer wirkt.

Der Führungsstab rechteckigen Querschnitts verhindert ohne
weiteres eine Drehung des geführten Theiles. Wie Fig. 76 darstellt, kommen

[Abbildung] Fig. 75.
[Abbildung] Fig. 76.
hierbei nur diejenigen
Flächentheile zur Wirkung,
welche in der Nähe der
Kanten liegen. Hat die Füh-
rung erheblicheren Dreh-
momenten zu widerstehen,
so sind die Mitten der Füh-
rungsflächen als solche werth-
los, weshalb man sie zurück-
springen lässt und lediglich
den Flächentheilen, welche den Kanten nahe liegen, Aufmerksamkeit schenkt.

Die Abnutzung der Führungsflächen rechteckiger Führungsstäbe ist, wenn
sie auf jeder einzelnen sich gleichförmig vertheilt, auszugleichen mit Hilfe der
Nachstellbarkeit zweier derselben, welche rechtwinklig zusammenstossen. In
Rücksicht auf bequeme Ausführung werden in der Regel nicht die Flächen des
Stabes a, sondern zwei nach innen gekehrte Wände des Schlittens b nachstell-
bar gemacht. Fig. 77 stellt als Beispiel einer solchen Führung, diejenige der
Bettplatte b auf einem Drehbankbett a dar. Die untere Fläche der Bett-

[Abbildung] Fig. 77.
platte ruht auf der oberen des Bettes. Gegen die senkrechten Flächen des
Bettes legen sich zwei Leisten, von denen die eine, rechtsseitige, fest an
der Bettplatte sitzt, während die linksseitige c durch Schrauben nachstellbar
ist. Die Leiste c greift unter den linksseitig vorspringenden Rand des
Bettes und eine zweite Leiste d unter den rechtsseitigen Rand; beide Leisten
sind senkrecht nachzustellen, wodurch die zweite Nachstellbarkeit geboten
wird. Damit die senkrechten Schrauben die Leisten nicht schief ziehen,
legt man in die der Nachstellbarkeit dienende Spalte nachgiebige (Papier,
Pappe, Leder) oder auswechselbare (Blech-) Platten. Zu den eingeschrie-
benen Maassen ist noch zu bemerken, dass der Abstand von Schrauben-
mitte zu Schraubenmitte 240 mm beträgt.

Fig. 78 stellt eine andere Ausführungsform der Leiste c dar. c ist
im Querschnitt T-förmig; da, wo die senkrechten Schrauben hindurch gehen,

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[50/0064] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. Fig. 74) oder in ähnlichen Fällen, wo die Feder oder Leiste c lediglich als Mitnehmer wirkt. Der Führungsstab rechteckigen Querschnitts verhindert ohne weiteres eine Drehung des geführten Theiles. Wie Fig. 76 darstellt, kommen [Abbildung Fig. 75.] [Abbildung Fig. 76.] hierbei nur diejenigen Flächentheile zur Wirkung, welche in der Nähe der Kanten liegen. Hat die Füh- rung erheblicheren Dreh- momenten zu widerstehen, so sind die Mitten der Füh- rungsflächen als solche werth- los, weshalb man sie zurück- springen lässt und lediglich den Flächentheilen, welche den Kanten nahe liegen, Aufmerksamkeit schenkt. Die Abnutzung der Führungsflächen rechteckiger Führungsstäbe ist, wenn sie auf jeder einzelnen sich gleichförmig vertheilt, auszugleichen mit Hilfe der Nachstellbarkeit zweier derselben, welche rechtwinklig zusammenstossen. In Rücksicht auf bequeme Ausführung werden in der Regel nicht die Flächen des Stabes a, sondern zwei nach innen gekehrte Wände des Schlittens b nachstell- bar gemacht. Fig. 77 stellt als Beispiel einer solchen Führung, diejenige der Bettplatte b auf einem Drehbankbett a dar. Die untere Fläche der Bett- [Abbildung Fig. 77.] platte ruht auf der oberen des Bettes. Gegen die senkrechten Flächen des Bettes legen sich zwei Leisten, von denen die eine, rechtsseitige, fest an der Bettplatte sitzt, während die linksseitige c durch Schrauben nachstellbar ist. Die Leiste c greift unter den linksseitig vorspringenden Rand des Bettes und eine zweite Leiste d unter den rechtsseitigen Rand; beide Leisten sind senkrecht nachzustellen, wodurch die zweite Nachstellbarkeit geboten wird. Damit die senkrechten Schrauben die Leisten nicht schief ziehen, legt man in die der Nachstellbarkeit dienende Spalte nachgiebige (Papier, Pappe, Leder) oder auswechselbare (Blech-) Platten. Zu den eingeschrie- benen Maassen ist noch zu bemerken, dass der Abstand von Schrauben- mitte zu Schraubenmitte 240 mm beträgt. Fig. 78 stellt eine andere Ausführungsform der Leiste c dar. c ist im Querschnitt T-förmig; da, wo die senkrechten Schrauben hindurch gehen,

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 50. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/64>, abgerufen am 29.03.2024.