platten Hubstangen, wenn nur eine Rolle treibt = G bis
[Formel 1]
in Millimeter, wenn dagegen beide Rollen treiben =
[Formel 2]
bis
[Formel 3]
in Millimeter.
Diese Beträge werden bei kleinen Hämmern oft erheblich überschritten. Die Dicke dieser Stangen beträgt bei kleinen Hämmern zuweilen nur 12 mm, bei den grössten Hämmern nicht über 30 mm. Die Grösse des Amboss wird ebenso bestimmt wie für Dampfhämmer (s. weiter unten).
e) Bei den Reibhämmern gleiten die Hubrollen (Anheben des Bärs) so lange an dem Hubriemen oder der Hubstange, bis der Bär die Ge- schwindigkeit des Rollenumfanges angenommen hat. Das verursacht Arbeits- verluste (S. 568), Erhitzungen und starke Abnutzungen. Verbindet man mit der Hubstange einen Kolben von entsprechender Grösse, der in einem Stiefel spielen kann, und lässt Dampf unter diesen Kolben treten, so verläuft das
[Abbildung]
Fig. 1030.
[Abbildung]
Fig. 1031.
Anheben des Bärs ohne diese unangenehmen Erscheinungen. Ebenso treten bei den Reibhämmern starke Erhitzungen und Abnutzungen ein, wenn man die Geschwindigkeit des fallenden Bärs durch die Reibung mindert. Diente Dampf zum Heben des Bärs, so kann man auch Dampf zum Mässigen seiner Fallgeschwindigkeit verwenden, ja unbedenklich auch den Bär längere Zeit durch Dampf schwebend erhalten, ohne Beschädigungen oder fühlbares Ab- nutzen der Maschine befürchten zu müssen.
Ein derartig mittels Dampf betriebener Hammer heisst einfach wirkender Dampfhammer.
Es wird erzählt,1) dass am Sonntag, den 23. Nov. 1838, ein Brief Humphry's bei Nasmyth eintraf, in dem nach einem Werkzeug zum Schmieden einer 66 cm dicken Welle gefragt wurde. Nasmyth entwarf noch an demselben Tage in Handzeichnung den Dampfhammer, welchen
1) The practical mechanic's Journ., Okt. 1862, S. 170, mit Abb. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1863, S. 204.
III. Theil. Schmiedemaschinen.
platten Hubstangen, wenn nur eine Rolle treibt = G bis
[Formel 1]
in Millimeter, wenn dagegen beide Rollen treiben =
[Formel 2]
bis
[Formel 3]
in Millimeter.
Diese Beträge werden bei kleinen Hämmern oft erheblich überschritten. Die Dicke dieser Stangen beträgt bei kleinen Hämmern zuweilen nur 12 mm, bei den grössten Hämmern nicht über 30 mm. Die Grösse des Amboss wird ebenso bestimmt wie für Dampfhämmer (s. weiter unten).
e) Bei den Reibhämmern gleiten die Hubrollen (Anheben des Bärs) so lange an dem Hubriemen oder der Hubstange, bis der Bär die Ge- schwindigkeit des Rollenumfanges angenommen hat. Das verursacht Arbeits- verluste (S. 568), Erhitzungen und starke Abnutzungen. Verbindet man mit der Hubstange einen Kolben von entsprechender Grösse, der in einem Stiefel spielen kann, und lässt Dampf unter diesen Kolben treten, so verläuft das
[Abbildung]
Fig. 1030.
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Fig. 1031.
Anheben des Bärs ohne diese unangenehmen Erscheinungen. Ebenso treten bei den Reibhämmern starke Erhitzungen und Abnutzungen ein, wenn man die Geschwindigkeit des fallenden Bärs durch die Reibung mindert. Diente Dampf zum Heben des Bärs, so kann man auch Dampf zum Mässigen seiner Fallgeschwindigkeit verwenden, ja unbedenklich auch den Bär längere Zeit durch Dampf schwebend erhalten, ohne Beschädigungen oder fühlbares Ab- nutzen der Maschine befürchten zu müssen.
Ein derartig mittels Dampf betriebener Hammer heisst einfach wirkender Dampfhammer.
Es wird erzählt,1) dass am Sonntag, den 23. Nov. 1838, ein Brief Humphry’s bei Nasmyth eintraf, in dem nach einem Werkzeug zum Schmieden einer 66 cm dicken Welle gefragt wurde. Nasmyth entwarf noch an demselben Tage in Handzeichnung den Dampfhammer, welchen
1) The practical mechanic’s Journ., Okt. 1862, S. 170, mit Abb. Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1863, S. 204.
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[569/0587]
III. Theil. Schmiedemaschinen.
platten Hubstangen, wenn nur eine Rolle treibt = G bis [FORMEL] in Millimeter,
wenn dagegen beide Rollen treiben = [FORMEL] bis [FORMEL] in Millimeter.
Diese Beträge werden bei kleinen Hämmern oft erheblich überschritten.
Die Dicke dieser Stangen beträgt bei kleinen Hämmern zuweilen nur 12 mm,
bei den grössten Hämmern nicht über 30 mm. Die Grösse des Amboss
wird ebenso bestimmt wie für Dampfhämmer (s. weiter unten).
e) Bei den Reibhämmern gleiten die Hubrollen (Anheben des Bärs)
so lange an dem Hubriemen oder der Hubstange, bis der Bär die Ge-
schwindigkeit des Rollenumfanges angenommen hat. Das verursacht Arbeits-
verluste (S. 568), Erhitzungen und starke Abnutzungen. Verbindet man mit
der Hubstange einen Kolben von entsprechender Grösse, der in einem Stiefel
spielen kann, und lässt Dampf unter diesen Kolben treten, so verläuft das
[Abbildung Fig. 1030.]
[Abbildung Fig. 1031.]
Anheben des Bärs ohne diese unangenehmen Erscheinungen. Ebenso treten
bei den Reibhämmern starke Erhitzungen und Abnutzungen ein, wenn man
die Geschwindigkeit des fallenden Bärs durch die Reibung mindert. Diente
Dampf zum Heben des Bärs, so kann man auch Dampf zum Mässigen seiner
Fallgeschwindigkeit verwenden, ja unbedenklich auch den Bär längere Zeit
durch Dampf schwebend erhalten, ohne Beschädigungen oder fühlbares Ab-
nutzen der Maschine befürchten zu müssen.
Ein derartig mittels Dampf betriebener Hammer heisst einfach
wirkender Dampfhammer.
Es wird erzählt, 1) dass am Sonntag, den 23. Nov. 1838, ein Brief
Humphry’s bei Nasmyth eintraf, in dem nach einem Werkzeug zum
Schmieden einer 66 cm dicken Welle gefragt wurde. Nasmyth entwarf
noch an demselben Tage in Handzeichnung den Dampfhammer, welchen
1) The practical mechanic’s Journ., Okt. 1862, S. 170, mit Abb. Zeitschr. d. Ver.
deutscher Ingen. 1863, S. 204.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 569. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/587>, abgerufen am 22.11.2024.
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