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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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III. Theil. Schmiedemaschinen.
oder zur Unterstützung des Fusstrittes, wenn recht kräftige Schläge her-
vorgebracht werden sollen. Sowohl die Hammerbahn als auch die Bahn b
des Amboss ist auswechselbar, um nach Bedarf solche anderer Grösse oder
anderer Gestalt verwenden zu können. Der eigentliche Hammer wiegt
etwa 10 kg.

Die Lager der zwei Zapfen,
welche dem Helmhammer die er-
forderliche Stützung und Führung
gewähren, können nun verstellbar
angeordnet werden, und zwar so,
dass die Schwingungsebene des
Hammers ausser lothrecht auch
wagerecht und unter irgend einem
Winkel geneigt sein kann und das
Werkstück in verschiedenen Rich-
tungen zu treffen ist. Das hat für
grosse, sperrige, schwer zu wen-
dende Werkstücke Werth. Man
ersetzt ferner die Menschenkraft
durch Dampfkraft und erhält so
einen anscheinend sehr verwen-
dungsfähigen Dampfzuschläger.
Es scheint derselbe jedoch wenig
Beifall zu finden, weshalb ich
mich mit der Anführung einiger
Quellen begnüge.1)

Die Helmhämmer sind mit
dem schwerwiegenden Fehler be-
haftet, dass die Bahnen von Hammer
und Amboss nur bei einer be-
stimmten Werkstückdicke gleich-

[Abbildung] Fig. 1000.
laufen. Um die entstehenden Flächen stets zu einander gleichlaufend,
bezw. in bestimmter Richtung zu einander zu erhalten, muss die Bahn des
Hammers eine geradlinige sein, zu welchem Zwecke man den Hammer, der
dann fast immer Bär genannt wird, in geraden Gleisen führt. Man kann
die hierher gehörenden Maschinenhämmer zusammenfassen unter dem Namen:

D. Gleishämmer.
1. Der Bär wird gehoben und fällt dann frei herab.

a) Man lässt den Bär zuweilen durch Daumen heben, die an einer
kreisenden Welle sitzen, so wie bei Stampfwerken gebräuchlich. Solche
Daumenhämmer kommen jetzt selten vor. Ihre Anordnung erinnert
häufig unmittelbar an die Stampf- oder Pochwerke.2) W. H. Robertson in
Chicago3) legt die Daumenwelle quer durch den Amboss und versieht sie

1) R. R. Werner, Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1866, S. 521, mit Abb. Dingl.
polyt. Journal 1872, Bd. 206, S. 251, mit Abb.; 1873, Bd. 210, S. 6, mit Abb.; 1889,
Bd. 272, S. 573, mit Abb. Zeitschr. f. Werkzeugm. u. Werkzeuge, Okt. 1897, S. 19,
mit Abb.
2) Gustav Hermann, Mechan. d. Zwischen- u. Arbeitsmasch. Braunschweig 1896,
S. 19, mit Abb.
3) The Iron Age, 18. August 1892, S. 277, mit Schaub.

III. Theil. Schmiedemaschinen.
oder zur Unterstützung des Fusstrittes, wenn recht kräftige Schläge her-
vorgebracht werden sollen. Sowohl die Hammerbahn als auch die Bahn b
des Amboss ist auswechselbar, um nach Bedarf solche anderer Grösse oder
anderer Gestalt verwenden zu können. Der eigentliche Hammer wiegt
etwa 10 kg.

Die Lager der zwei Zapfen,
welche dem Helmhammer die er-
forderliche Stützung und Führung
gewähren, können nun verstellbar
angeordnet werden, und zwar so,
dass die Schwingungsebene des
Hammers ausser lothrecht auch
wagerecht und unter irgend einem
Winkel geneigt sein kann und das
Werkstück in verschiedenen Rich-
tungen zu treffen ist. Das hat für
grosse, sperrige, schwer zu wen-
dende Werkstücke Werth. Man
ersetzt ferner die Menschenkraft
durch Dampfkraft und erhält so
einen anscheinend sehr verwen-
dungsfähigen Dampfzuschläger.
Es scheint derselbe jedoch wenig
Beifall zu finden, weshalb ich
mich mit der Anführung einiger
Quellen begnüge.1)

Die Helmhämmer sind mit
dem schwerwiegenden Fehler be-
haftet, dass die Bahnen von Hammer
und Amboss nur bei einer be-
stimmten Werkstückdicke gleich-

[Abbildung] Fig. 1000.
laufen. Um die entstehenden Flächen stets zu einander gleichlaufend,
bezw. in bestimmter Richtung zu einander zu erhalten, muss die Bahn des
Hammers eine geradlinige sein, zu welchem Zwecke man den Hammer, der
dann fast immer Bär genannt wird, in geraden Gleisen führt. Man kann
die hierher gehörenden Maschinenhämmer zusammenfassen unter dem Namen:

D. Gleishämmer.
1. Der Bär wird gehoben und fällt dann frei herab.

a) Man lässt den Bär zuweilen durch Daumen heben, die an einer
kreisenden Welle sitzen, so wie bei Stampfwerken gebräuchlich. Solche
Daumenhämmer kommen jetzt selten vor. Ihre Anordnung erinnert
häufig unmittelbar an die Stampf- oder Pochwerke.2) W. H. Robertson in
Chicago3) legt die Daumenwelle quer durch den Amboss und versieht sie

1) R. R. Werner, Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1866, S. 521, mit Abb. Dingl.
polyt. Journal 1872, Bd. 206, S. 251, mit Abb.; 1873, Bd. 210, S. 6, mit Abb.; 1889,
Bd. 272, S. 573, mit Abb. Zeitschr. f. Werkzeugm. u. Werkzeuge, Okt. 1897, S. 19,
mit Abb.
2) Gustav Hermann, Mechan. d. Zwischen- u. Arbeitsmasch. Braunschweig 1896,
S. 19, mit Abb.
3) The Iron Age, 18. August 1892, S. 277, mit Schaub.
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[549/0567] III. Theil. Schmiedemaschinen. oder zur Unterstützung des Fusstrittes, wenn recht kräftige Schläge her- vorgebracht werden sollen. Sowohl die Hammerbahn als auch die Bahn b des Amboss ist auswechselbar, um nach Bedarf solche anderer Grösse oder anderer Gestalt verwenden zu können. Der eigentliche Hammer wiegt etwa 10 kg. Die Lager der zwei Zapfen, welche dem Helmhammer die er- forderliche Stützung und Führung gewähren, können nun verstellbar angeordnet werden, und zwar so, dass die Schwingungsebene des Hammers ausser lothrecht auch wagerecht und unter irgend einem Winkel geneigt sein kann und das Werkstück in verschiedenen Rich- tungen zu treffen ist. Das hat für grosse, sperrige, schwer zu wen- dende Werkstücke Werth. Man ersetzt ferner die Menschenkraft durch Dampfkraft und erhält so einen anscheinend sehr verwen- dungsfähigen Dampfzuschläger. Es scheint derselbe jedoch wenig Beifall zu finden, weshalb ich mich mit der Anführung einiger Quellen begnüge. 1) Die Helmhämmer sind mit dem schwerwiegenden Fehler be- haftet, dass die Bahnen von Hammer und Amboss nur bei einer be- stimmten Werkstückdicke gleich- [Abbildung Fig. 1000.] laufen. Um die entstehenden Flächen stets zu einander gleichlaufend, bezw. in bestimmter Richtung zu einander zu erhalten, muss die Bahn des Hammers eine geradlinige sein, zu welchem Zwecke man den Hammer, der dann fast immer Bär genannt wird, in geraden Gleisen führt. Man kann die hierher gehörenden Maschinenhämmer zusammenfassen unter dem Namen: D. Gleishämmer. 1. Der Bär wird gehoben und fällt dann frei herab. a) Man lässt den Bär zuweilen durch Daumen heben, die an einer kreisenden Welle sitzen, so wie bei Stampfwerken gebräuchlich. Solche Daumenhämmer kommen jetzt selten vor. Ihre Anordnung erinnert häufig unmittelbar an die Stampf- oder Pochwerke. 2) W. H. Robertson in Chicago 3) legt die Daumenwelle quer durch den Amboss und versieht sie 1) R. R. Werner, Zeitschr. d. Ver. deutscher Ingen. 1866, S. 521, mit Abb. Dingl. polyt. Journal 1872, Bd. 206, S. 251, mit Abb.; 1873, Bd. 210, S. 6, mit Abb.; 1889, Bd. 272, S. 573, mit Abb. Zeitschr. f. Werkzeugm. u. Werkzeuge, Okt. 1897, S. 19, mit Abb. 2) Gustav Hermann, Mechan. d. Zwischen- u. Arbeitsmasch. Braunschweig 1896, S. 19, mit Abb. 3) The Iron Age, 18. August 1892, S. 277, mit Schaub.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 549. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/567>, abgerufen am 23.11.2024.