Moment M das Blech rechts zu drehen, dessen Grösse (nach Fig. 906) beträgt:
[Formel 1]
. . . . . . . (106) also für tg b = 4 und
[Formel 2]
:
[Formel 3]
. . . . . . . . . . . . . (107) und für tg b = 4 und
[Formel 4]
:
[Formel 5]
. . . . . . . . . . . . . (108)
[Abbildung]
Fig. 906.
Diesem Moment tritt das andere: w · l1 entgegen (Fig. 906); es ist
[Formel 6]
. . . . . . (109) Die Angriffspunkte von w sind die Schwerpunkte der durch Eindringen der Scheerblätter entstandenen lothrechten Dreiecks-Flächen, liegen also um 1/3 e von den Blechoberflächen zurück. Es ist also:
[Formel 7]
: und für
[Formel 8]
:
[Formel 9]
. . . . . . . . (110) für
[Formel 10]
:
[Formel 11]
. . . . . . . (111)
Die Kräfte w suchen die Scheerblätter aus einander zu drängen. Ge- lingt das in geringem Grade, so vergrössert sich das Moment M und damit w, also auch der Betrag, um welchen die Scheerblätter aus einander gedrängt werden, so dass bei entsprechender Nachgiebigkeit der Scheerblätter das Werkstück in Bezug auf Fig. 903 sich rechts dreht und eine lothrechte Lage annimmt. Man nennt diesen Vorgang das "Kauen"; er muss, seiner Ge- fährlichkeit für die Arbeiter und für die Maschine halber, unbedingt ver- hindert werden.
Es geschieht das in erster Linie dadurch, dass den Scheerblättern eine den Kräften w entgegen tretende und ihnen gewachsene Anfangsspannung gegeben wird. w hängt aber -- Gl. 110 u. 111 -- in hohem Grade von der Blechdicke d ab. Jene, dickeren Blechen angemessene Anfangsspannung der Scheerblätter würde demnach bei dünneren Blechen die Scheerblattkanten
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Moment M das Blech rechts zu drehen, dessen Grösse (nach Fig. 906) beträgt:
[Formel 1]
. . . . . . . (106) also für tg β = 4 und
[Formel 2]
:
[Formel 3]
. . . . . . . . . . . . . (107) und für tg β = 4 und
[Formel 4]
:
[Formel 5]
. . . . . . . . . . . . . (108)
[Abbildung]
Fig. 906.
Diesem Moment tritt das andere: w · l1 entgegen (Fig. 906); es ist
[Formel 6]
. . . . . . (109) Die Angriffspunkte von w sind die Schwerpunkte der durch Eindringen der Scheerblätter entstandenen lothrechten Dreiecks-Flächen, liegen also um ⅓ e von den Blechoberflächen zurück. Es ist also:
[Formel 7]
: und für
[Formel 8]
:
[Formel 9]
. . . . . . . . (110) für
[Formel 10]
:
[Formel 11]
. . . . . . . (111)
Die Kräfte w suchen die Scheerblätter aus einander zu drängen. Ge- lingt das in geringem Grade, so vergrössert sich das Moment M und damit w, also auch der Betrag, um welchen die Scheerblätter aus einander gedrängt werden, so dass bei entsprechender Nachgiebigkeit der Scheerblätter das Werkstück in Bezug auf Fig. 903 sich rechts dreht und eine lothrechte Lage annimmt. Man nennt diesen Vorgang das „Kauen“; er muss, seiner Ge- fährlichkeit für die Arbeiter und für die Maschine halber, unbedingt ver- hindert werden.
Es geschieht das in erster Linie dadurch, dass den Scheerblättern eine den Kräften w entgegen tretende und ihnen gewachsene Anfangsspannung gegeben wird. w hängt aber — Gl. 110 u. 111 — in hohem Grade von der Blechdicke δ ab. Jene, dickeren Blechen angemessene Anfangsspannung der Scheerblätter würde demnach bei dünneren Blechen die Scheerblattkanten
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[492/0506]
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
Moment M das Blech rechts zu drehen, dessen Grösse (nach Fig. 906)
beträgt:
[FORMEL] . . . . . . . (106)
also für tg β = 4 und [FORMEL]:
[FORMEL] . . . . . . . . . . . . . (107)
und für tg β = 4 und [FORMEL]:
[FORMEL] . . . . . . . . . . . . . (108)
[Abbildung Fig. 906.]
Diesem Moment tritt das andere:
w · l1
entgegen (Fig. 906);
es ist [FORMEL] . . . . . . (109)
Die Angriffspunkte von w sind die Schwerpunkte
der durch Eindringen der Scheerblätter entstandenen
lothrechten Dreiecks-Flächen, liegen also um ⅓ e
von den Blechoberflächen zurück. Es ist also:
[FORMEL]:
und für [FORMEL]:
[FORMEL] . . . . . . . . (110)
für [FORMEL]:
[FORMEL] . . . . . . . (111)
Die Kräfte w suchen die Scheerblätter aus einander zu drängen. Ge-
lingt das in geringem Grade, so vergrössert sich das Moment M und damit
w, also auch der Betrag, um welchen die Scheerblätter aus einander gedrängt
werden, so dass bei entsprechender Nachgiebigkeit der Scheerblätter das
Werkstück in Bezug auf Fig. 903 sich rechts dreht und eine lothrechte Lage
annimmt. Man nennt diesen Vorgang das „Kauen“; er muss, seiner Ge-
fährlichkeit für die Arbeiter und für die Maschine halber, unbedingt ver-
hindert werden.
Es geschieht das in erster Linie dadurch, dass den Scheerblättern eine
den Kräften w entgegen tretende und ihnen gewachsene Anfangsspannung
gegeben wird. w hängt aber — Gl. 110 u. 111 — in hohem Grade von der
Blechdicke δ ab. Jene, dickeren Blechen angemessene Anfangsspannung der
Scheerblätter würde demnach bei dünneren Blechen die Scheerblattkanten
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/506>, abgerufen am 22.11.2024.
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