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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
werden, so ist bei einigermassen langen Gegenständen ein Hilfsbock für die
Stützung des anderen Werkstückendes erforderlich.

Man sieht in Fig. 766 links und in Fig. 767 im Vordergrunde die
selbstausrichtende Einspannvorrichtung. Zwei Schlitten werden durch links-
und rechtsgängiges Gewinde einer gemeinsamen Schraubenspindel gegen
einander verschoben. Auf jedem der Schlitten sitzt ein Backen mit Aus-
klinkungen. Diese Backen sind um lothrechte Bolzen drehbar, so dass für
dünnere Werkstücke die kleineren Ausklinkungen nach innen gekehrt werden
können. Die Bohrspindel b steckt in einer Hülse c (vergl. Fig. 141, S. 76)
und ist mit dieser verschiebbar, indem an der Seite von c eine Zahnstange
ausgebildet ist, in welche ein mittels des Handhebels e zu drehendes Zahn-
rad greift. Das Schwanzende der Bohrspindel b ist lang genuthet und
steckt in der, mittels langer Nabe im Maschinengestell gelagerten An-
triebsriemenrolle d; die lose Rolle dreht sich um die nach aussen verlängerte
Nabe der Antriebsrolle. a bezeichnet das zum Festhalten der Werkzeuge
dienende Futter.

[Abbildung] Fig. 766.
[Abbildung] Fig. 767.

Mittels der bisher beschriebenen Ankörnmaschinen ist nur die Körner-
vertiefung zu erzeugen und deren nächste Umgebung zu bearbeiten. Man
hat nun, um die demnächstige Dreharbeit zu vereinfachen, die Ankörn-
maschinen so ausgebildet, dass sie auch die volle Endfläche des Werk-
stücks ebnen, das letztere abstechen.1) Das Werkstück wird in einer hohlen
Spindel mittels selbstausrichtender Futter befestigt und mit ihr gedreht,
ein -- oder zwei -- gewöhnlicher Stichel dient zum Abstechen, und eine
in der Axenrichtung der hohlen Spindel angebrachte, besonders angetriebene
Bohrspindel besorgt das eigentliche Ankörnen.

Diese Maschinen bearbeiten also die beiden Werkstückenden unabhängig
von einander, wodurch, wie wir oben bereits bemerkt, eine Quelle für Un-
genauigkeiten entsteht. Es würde diese vermieden werden, wenn beide
Enden ohne Umspannung des Werkstückes ihre Bearbeitung erführen. Es
könnte das erreicht werden, indem man jedem Ende des festliegenden
Werkstücks gegenüber einen Ankörnbohrer und gleichaxig mit diesem einen

1) Ferris & Miles, Dingl. polyt. Journ. 1877, Bd. 225, S. 543, mit Abb. Hurlbut,
The Iron Age, Okt. 1890, S. 655; American Machinist, 2. Okt. 1891, S. 2, mit Abb.

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
werden, so ist bei einigermassen langen Gegenständen ein Hilfsbock für die
Stützung des anderen Werkstückendes erforderlich.

Man sieht in Fig. 766 links und in Fig. 767 im Vordergrunde die
selbstausrichtende Einspannvorrichtung. Zwei Schlitten werden durch links-
und rechtsgängiges Gewinde einer gemeinsamen Schraubenspindel gegen
einander verschoben. Auf jedem der Schlitten sitzt ein Backen mit Aus-
klinkungen. Diese Backen sind um lothrechte Bolzen drehbar, so dass für
dünnere Werkstücke die kleineren Ausklinkungen nach innen gekehrt werden
können. Die Bohrspindel b steckt in einer Hülse c (vergl. Fig. 141, S. 76)
und ist mit dieser verschiebbar, indem an der Seite von c eine Zahnstange
ausgebildet ist, in welche ein mittels des Handhebels e zu drehendes Zahn-
rad greift. Das Schwanzende der Bohrspindel b ist lang genuthet und
steckt in der, mittels langer Nabe im Maschinengestell gelagerten An-
triebsriemenrolle d; die lose Rolle dreht sich um die nach aussen verlängerte
Nabe der Antriebsrolle. a bezeichnet das zum Festhalten der Werkzeuge
dienende Futter.

[Abbildung] Fig. 766.
[Abbildung] Fig. 767.

Mittels der bisher beschriebenen Ankörnmaschinen ist nur die Körner-
vertiefung zu erzeugen und deren nächste Umgebung zu bearbeiten. Man
hat nun, um die demnächstige Dreharbeit zu vereinfachen, die Ankörn-
maschinen so ausgebildet, dass sie auch die volle Endfläche des Werk-
stücks ebnen, das letztere abstechen.1) Das Werkstück wird in einer hohlen
Spindel mittels selbstausrichtender Futter befestigt und mit ihr gedreht,
ein — oder zwei — gewöhnlicher Stichel dient zum Abstechen, und eine
in der Axenrichtung der hohlen Spindel angebrachte, besonders angetriebene
Bohrspindel besorgt das eigentliche Ankörnen.

Diese Maschinen bearbeiten also die beiden Werkstückenden unabhängig
von einander, wodurch, wie wir oben bereits bemerkt, eine Quelle für Un-
genauigkeiten entsteht. Es würde diese vermieden werden, wenn beide
Enden ohne Umspannung des Werkstückes ihre Bearbeitung erführen. Es
könnte das erreicht werden, indem man jedem Ende des festliegenden
Werkstücks gegenüber einen Ankörnbohrer und gleichaxig mit diesem einen

1) Ferris & Miles, Dingl. polyt. Journ. 1877, Bd. 225, S. 543, mit Abb. Hurlbut,
The Iron Age, Okt. 1890, S. 655; American Machinist, 2. Okt. 1891, S. 2, mit Abb.
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[400/0414] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. werden, so ist bei einigermassen langen Gegenständen ein Hilfsbock für die Stützung des anderen Werkstückendes erforderlich. Man sieht in Fig. 766 links und in Fig. 767 im Vordergrunde die selbstausrichtende Einspannvorrichtung. Zwei Schlitten werden durch links- und rechtsgängiges Gewinde einer gemeinsamen Schraubenspindel gegen einander verschoben. Auf jedem der Schlitten sitzt ein Backen mit Aus- klinkungen. Diese Backen sind um lothrechte Bolzen drehbar, so dass für dünnere Werkstücke die kleineren Ausklinkungen nach innen gekehrt werden können. Die Bohrspindel b steckt in einer Hülse c (vergl. Fig. 141, S. 76) und ist mit dieser verschiebbar, indem an der Seite von c eine Zahnstange ausgebildet ist, in welche ein mittels des Handhebels e zu drehendes Zahn- rad greift. Das Schwanzende der Bohrspindel b ist lang genuthet und steckt in der, mittels langer Nabe im Maschinengestell gelagerten An- triebsriemenrolle d; die lose Rolle dreht sich um die nach aussen verlängerte Nabe der Antriebsrolle. a bezeichnet das zum Festhalten der Werkzeuge dienende Futter. [Abbildung Fig. 766. ] [Abbildung Fig. 767. ] Mittels der bisher beschriebenen Ankörnmaschinen ist nur die Körner- vertiefung zu erzeugen und deren nächste Umgebung zu bearbeiten. Man hat nun, um die demnächstige Dreharbeit zu vereinfachen, die Ankörn- maschinen so ausgebildet, dass sie auch die volle Endfläche des Werk- stücks ebnen, das letztere abstechen. 1) Das Werkstück wird in einer hohlen Spindel mittels selbstausrichtender Futter befestigt und mit ihr gedreht, ein — oder zwei — gewöhnlicher Stichel dient zum Abstechen, und eine in der Axenrichtung der hohlen Spindel angebrachte, besonders angetriebene Bohrspindel besorgt das eigentliche Ankörnen. Diese Maschinen bearbeiten also die beiden Werkstückenden unabhängig von einander, wodurch, wie wir oben bereits bemerkt, eine Quelle für Un- genauigkeiten entsteht. Es würde diese vermieden werden, wenn beide Enden ohne Umspannung des Werkstückes ihre Bearbeitung erführen. Es könnte das erreicht werden, indem man jedem Ende des festliegenden Werkstücks gegenüber einen Ankörnbohrer und gleichaxig mit diesem einen 1) Ferris & Miles, Dingl. polyt. Journ. 1877, Bd. 225, S. 543, mit Abb. Hurlbut, The Iron Age, Okt. 1890, S. 655; American Machinist, 2. Okt. 1891, S. 2, mit Abb.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/414>, abgerufen am 22.11.2024.