maschinen, welche durch Riemen oder Schnüre, Druckluft, Druckwasser oder den elektrischen Strom angetrieben werden. S. 381 finden sich Quellen- angaben derartiger Maschinen.
Eine solche Maschine, nämlich diejenige von A. Reinshagen in Langen- dreer i. W.,1) möge hier noch Platz finden. Die eigentliche Bohrmaschine B, Fig. 759 und 760, ist auf der hohlen Antriebswelle A dreh- und ver- schiebbar; ein Gegengewicht gleicht das einseitig liegende Gewicht der Bohr- maschine aus. Die Welle A ist in Querstücken C gelagert und wird ferner durch Lager gestützt, welche die Spreizen D tragen. Die Zuschiebung des Bohrers findet durch das in den Bilderen angegebene Handrad statt. Der Kesselmantel ruht auf Rollen, um ihm bequem eine für das Bohren der Nietlöcher geeignete Lage geben zu können. Behufs des Antriebes stecken auf der Welle A eine feste und eine lose Riemenrolle.
d. Ankörnmaschinen. Sie haben den Zweck, die kegelförmigen sogenannten Körnervertiefungen, in welche die Drehbankspitzen greifen
[Abbildung]
Fig. 759.
[Abbildung]
Fig. 760.
(vergl. S. 125), zu erzeugen, und zwar so, dass die Drehaxe der Werk- stücke möglichst genau in die Mitte von deren Umfangsfläche fällt.
Demgemäss bildet eine selbstausrichtende Einspannvorrichtung (vergl. S. 365) einen wesentlichen Bestandtheil dieser Maschinen, indem eine solche beim Befestigen der Werkstücke diese ohne weiteres richtig vor die Bohrerspitze bringt. Diese selbstausrichtenden Einspannvorrichtungen fassen gegen die Aussenfläche der Werkstücke, weshalb sie regelmässig nur für Bolzen, Wellen und dergleichen walzenförmige Gegenstände ver- wendet werden können. Hier soll denn auch nur von Ankörnmaschinen für solche Werkstücke die Rede sein.
Es sind fast alle selbstausrichtenden Einspannvorrichtungen, wie sie für Futter- und Planscheiben verwendet werden, für den vorliegenden Zweck brauchbar; besonders beliebt sind die seitlich offenen, weil sie das Vorlegen und Fortnehmen der Werkstücke bequem machen. Fig. 761 und 762 stellt eine solche, für kleinere Werkstücke gebräuchliche Einspann- vorrichtung in zwei Ansichten dar. Ein doppelter Backen a und ein ein-
1) D. R.-P. No. 79152.
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
maschinen, welche durch Riemen oder Schnüre, Druckluft, Druckwasser oder den elektrischen Strom angetrieben werden. S. 381 finden sich Quellen- angaben derartiger Maschinen.
Eine solche Maschine, nämlich diejenige von A. Reinshagen in Langen- dreer i. W.,1) möge hier noch Platz finden. Die eigentliche Bohrmaschine B, Fig. 759 und 760, ist auf der hohlen Antriebswelle A dreh- und ver- schiebbar; ein Gegengewicht gleicht das einseitig liegende Gewicht der Bohr- maschine aus. Die Welle A ist in Querstücken C gelagert und wird ferner durch Lager gestützt, welche die Spreizen D tragen. Die Zuschiebung des Bohrers findet durch das in den Bilderen angegebene Handrad statt. Der Kesselmantel ruht auf Rollen, um ihm bequem eine für das Bohren der Nietlöcher geeignete Lage geben zu können. Behufs des Antriebes stecken auf der Welle A eine feste und eine lose Riemenrolle.
d. Ankörnmaschinen. Sie haben den Zweck, die kegelförmigen sogenannten Körnervertiefungen, in welche die Drehbankspitzen greifen
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Fig. 759.
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Fig. 760.
(vergl. S. 125), zu erzeugen, und zwar so, dass die Drehaxe der Werk- stücke möglichst genau in die Mitte von deren Umfangsfläche fällt.
Demgemäss bildet eine selbstausrichtende Einspannvorrichtung (vergl. S. 365) einen wesentlichen Bestandtheil dieser Maschinen, indem eine solche beim Befestigen der Werkstücke diese ohne weiteres richtig vor die Bohrerspitze bringt. Diese selbstausrichtenden Einspannvorrichtungen fassen gegen die Aussenfläche der Werkstücke, weshalb sie regelmässig nur für Bolzen, Wellen und dergleichen walzenförmige Gegenstände ver- wendet werden können. Hier soll denn auch nur von Ankörnmaschinen für solche Werkstücke die Rede sein.
Es sind fast alle selbstausrichtenden Einspannvorrichtungen, wie sie für Futter- und Planscheiben verwendet werden, für den vorliegenden Zweck brauchbar; besonders beliebt sind die seitlich offenen, weil sie das Vorlegen und Fortnehmen der Werkstücke bequem machen. Fig. 761 und 762 stellt eine solche, für kleinere Werkstücke gebräuchliche Einspann- vorrichtung in zwei Ansichten dar. Ein doppelter Backen a und ein ein-
1) D. R.-P. No. 79152.
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
maschinen, welche durch Riemen oder Schnüre, Druckluft, Druckwasser
oder den elektrischen Strom angetrieben werden. S. 381 finden sich Quellen-
angaben derartiger Maschinen.
Eine solche Maschine, nämlich diejenige von A. Reinshagen in Langen-
dreer i. W., 1) möge hier noch Platz finden. Die eigentliche Bohrmaschine B,
Fig. 759 und 760, ist auf der hohlen Antriebswelle A dreh- und ver-
schiebbar; ein Gegengewicht gleicht das einseitig liegende Gewicht der Bohr-
maschine aus. Die Welle A ist in Querstücken C gelagert und wird ferner
durch Lager gestützt, welche die Spreizen D tragen. Die Zuschiebung des
Bohrers findet durch das in den Bilderen angegebene Handrad statt. Der
Kesselmantel ruht auf Rollen, um ihm bequem eine für das Bohren der
Nietlöcher geeignete Lage geben zu können. Behufs des Antriebes stecken
auf der Welle A eine feste und eine lose Riemenrolle.
d. Ankörnmaschinen. Sie haben den Zweck, die kegelförmigen
sogenannten Körnervertiefungen, in welche die Drehbankspitzen greifen
[Abbildung Fig. 759.]
[Abbildung Fig. 760.]
(vergl. S. 125), zu erzeugen, und zwar so, dass die Drehaxe der Werk-
stücke möglichst genau in die Mitte von deren Umfangsfläche fällt.
Demgemäss bildet eine selbstausrichtende Einspannvorrichtung (vergl.
S. 365) einen wesentlichen Bestandtheil dieser Maschinen, indem eine
solche beim Befestigen der Werkstücke diese ohne weiteres richtig vor
die Bohrerspitze bringt. Diese selbstausrichtenden Einspannvorrichtungen
fassen gegen die Aussenfläche der Werkstücke, weshalb sie regelmässig
nur für Bolzen, Wellen und dergleichen walzenförmige Gegenstände ver-
wendet werden können. Hier soll denn auch nur von Ankörnmaschinen
für solche Werkstücke die Rede sein.
Es sind fast alle selbstausrichtenden Einspannvorrichtungen, wie sie
für Futter- und Planscheiben verwendet werden, für den vorliegenden
Zweck brauchbar; besonders beliebt sind die seitlich offenen, weil sie das
Vorlegen und Fortnehmen der Werkstücke bequem machen. Fig. 761
und 762 stellt eine solche, für kleinere Werkstücke gebräuchliche Einspann-
vorrichtung in zwei Ansichten dar. Ein doppelter Backen a und ein ein-
1) D. R.-P. No. 79152.
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 397. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/411>, abgerufen am 22.11.2024.
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