von Bohrern in einem drehbaren Kopfe strahlenartig lagert. Die Bohr- spindeln werden durch Reibkegel angetrieben, und zwar, um einseitige Drücke möglichst zu vermeiden, durch zwei sich entgegengesetzt drehende
[Abbildung]
Fig. 740.
[Abbildung]
Fig. 741.
Reibkegel. Zu diesem Zweck sitzt einer der- selben auf einer hohlen, der andere auf einer in ersterer steckenden Welle, und drei andere Reibkegel, von denen der mittlere durch eine Stufenrolle angetrieben wird, drehen die beiden Wellen im entgegenge- setzten Drehsinne. Die Drehaxe des die Bohr- spindeln enthaltenden Kopfes liegt etwas über der Axe der in einander steckenden Wellen, so dass je nur der nach unten gerichtete Bohrer gedreht wird. Der neben dem nach unten gerichteten
[Abbildung]
Fig. 742.
Bohrer in Fig. 741 gezeichnete Stift dient als Anschlag für die Lochtiefe.
Eine Sonderheit bilden ferner die Niethlochbohrmaschinen.
Man kann sie in drei Gruppen zer- legen, nämlich in solche für Eisenbau, für Schiffsplatten und für Dampfkessel- platten, bezw. Mäntel. Die erstere Gruppe kennzeichnet sich durch den Umstand, dass die Axen sämmtlicher zu bohrender Löcher zu einander gleich- laufend sein sollen, oft weit von ein- ander entfernt sind und die Schwere der Werkstücke mindestens wünschen lässt, dass der Bohrer alle Verschiebungen ausführt. Man findet sie in Gestalt langer (30 m, ja noch mehr) wagerechter Balken, an denen die eigentlichen Bohrmaschinen verschiebbar angebracht sind, z. B. nach Fig. 742. a deutet die Lagerung der Bohrspindel b an. c bezeichnet den aus Winkeleisen und Blech hergestellten Bal- ken, an dem der Spindelkasten a wage- recht zu verschieben ist, und zwar mittels einer festen Zahnstange, in welche das an a gelagerte Zahnrad d greift. e ist eine lang genuthete Welle, die zum Antriebe der Bohrspindel b dient. Die C-förmigen Böcke f tragen oben den Balken c und unten ein als Bohr- tisch dienendes Gebälk.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
von Bohrern in einem drehbaren Kopfe strahlenartig lagert. Die Bohr- spindeln werden durch Reibkegel angetrieben, und zwar, um einseitige Drücke möglichst zu vermeiden, durch zwei sich entgegengesetzt drehende
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Fig. 740.
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Fig. 741.
Reibkegel. Zu diesem Zweck sitzt einer der- selben auf einer hohlen, der andere auf einer in ersterer steckenden Welle, und drei andere Reibkegel, von denen der mittlere durch eine Stufenrolle angetrieben wird, drehen die beiden Wellen im entgegenge- setzten Drehsinne. Die Drehaxe des die Bohr- spindeln enthaltenden Kopfes liegt etwas über der Axe der in einander steckenden Wellen, so dass je nur der nach unten gerichtete Bohrer gedreht wird. Der neben dem nach unten gerichteten
[Abbildung]
Fig. 742.
Bohrer in Fig. 741 gezeichnete Stift dient als Anschlag für die Lochtiefe.
Eine Sonderheit bilden ferner die Niethlochbohrmaschinen.
Man kann sie in drei Gruppen zer- legen, nämlich in solche für Eisenbau, für Schiffsplatten und für Dampfkessel- platten, bezw. Mäntel. Die erstere Gruppe kennzeichnet sich durch den Umstand, dass die Axen sämmtlicher zu bohrender Löcher zu einander gleich- laufend sein sollen, oft weit von ein- ander entfernt sind und die Schwere der Werkstücke mindestens wünschen lässt, dass der Bohrer alle Verschiebungen ausführt. Man findet sie in Gestalt langer (30 m, ja noch mehr) wagerechter Balken, an denen die eigentlichen Bohrmaschinen verschiebbar angebracht sind, z. B. nach Fig. 742. a deutet die Lagerung der Bohrspindel b an. c bezeichnet den aus Winkeleisen und Blech hergestellten Bal- ken, an dem der Spindelkasten a wage- recht zu verschieben ist, und zwar mittels einer festen Zahnstange, in welche das an a gelagerte Zahnrad d greift. e ist eine lang genuthete Welle, die zum Antriebe der Bohrspindel b dient. Die C-förmigen Böcke f tragen oben den Balken c und unten ein als Bohr- tisch dienendes Gebälk.
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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
von Bohrern in einem drehbaren Kopfe strahlenartig lagert. Die Bohr-
spindeln werden durch Reibkegel angetrieben, und zwar, um einseitige
Drücke möglichst zu vermeiden, durch zwei sich entgegengesetzt drehende
[Abbildung Fig. 740.]
[Abbildung Fig. 741.]
Reibkegel. Zu diesem
Zweck sitzt einer der-
selben auf einer hohlen,
der andere auf einer
in ersterer steckenden
Welle, und drei andere
Reibkegel, von denen
der mittlere durch eine
Stufenrolle angetrieben
wird, drehen die beiden
Wellen im entgegenge-
setzten Drehsinne. Die
Drehaxe des die Bohr-
spindeln enthaltenden
Kopfes liegt etwas über
der Axe der in einander steckenden Wellen, so dass je nur der nach unten
gerichtete Bohrer gedreht wird. Der neben dem nach unten gerichteten
[Abbildung Fig. 742.]
Bohrer in Fig. 741 gezeichnete Stift dient
als Anschlag für die Lochtiefe.
Eine Sonderheit bilden ferner die
Niethlochbohrmaschinen.
Man kann sie in drei Gruppen zer-
legen, nämlich in solche für Eisenbau,
für Schiffsplatten und für Dampfkessel-
platten, bezw. Mäntel. Die erstere
Gruppe kennzeichnet sich durch den
Umstand, dass die Axen sämmtlicher zu
bohrender Löcher zu einander gleich-
laufend sein sollen, oft weit von ein-
ander entfernt sind und die Schwere
der Werkstücke mindestens wünschen
lässt, dass der Bohrer alle Verschiebungen
ausführt. Man findet sie in Gestalt langer
(30 m, ja noch mehr) wagerechter Balken,
an denen die eigentlichen Bohrmaschinen
verschiebbar angebracht sind, z. B. nach
Fig. 742. a deutet die Lagerung der
Bohrspindel b an. c bezeichnet den aus
Winkeleisen und Blech hergestellten Bal-
ken, an dem der Spindelkasten a wage-
recht zu verschieben ist, und zwar
mittels einer festen Zahnstange, in welche
das an a gelagerte Zahnrad d greift.
e ist eine lang genuthete Welle, die zum Antriebe der Bohrspindel b dient.
Die C-förmigen Böcke f tragen oben den Balken c und unten ein als Bohr-
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 386. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/400>, abgerufen am 22.11.2024.
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