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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
emporschwenkt, sobald der Arbeiter sie nicht mehr niederdrückt, und zu
gleicher Zeit die Welle mit ihren Armen in die Anfangslage zurückschiebt.
Fig. 625 ist das Schaubild einer Drehbank desselben Werkes, bei welcher
der die Werkzeuge tragende Kopf über dem Bett liegt. Sie weicht hin-
sichtlich der Gestellform und der Antriebe erheblich von der vorigen
Maschine ab. Der Hauptantrieb ist mit Rädervorgelege versehen, das
durch einen Handhebel rasch ein- oder ausgerückt werden kann (vergl.
S. 162); die Schaltbewegung wird in bekannter Weise durch am links-
seitigen Ende angebrachte Räder und Stufenrollen vermittelt. Auf dem
Bett ist ein Schlitten für verschiedene Werkstücklängen einzustellen; auf
ihm gleitet das Lager des Stahlwechselkopfes. Dieses wird durch ein Hand-
kreuz hin und hergeschoben, kann aber durch Selbstzug dem Werkstück
entgegengeführt werden. Die Verschiebung gegen das Werkstück wird
durch Anschlagstifte begrenzt, die in einer rechts ausserhalb des Stahl-
wechselkopflagers angebrachten Scheibe stecken. Man sieht diese Stifte im
Bilde rechts vom Arbeiter. Bei dem Zurückziehen des Schlittens tritt ein
Schaltwerk in Thätigkeit, welches den Stahlwechselkopf so dreht, dass das
folgende Werkzeug dem Werkstück gegenüber in die richtige Lage kommt.
Die Anschläge für die Drehbewegung des Kopfes -- also auch die Quer-
verschiebung der Stichel -- sind denen verwandt, die bei Fig. 620 bis 622
beschrieben wurden.

Das Schaubild, Fig. 626, zeigt eine Kopfdrehbank von Breuer, Schu-
macher & Co. in Kalk bei Köln. Sie ist in erster Linie zum Abdrehen und
Gewindeschneiden der Schraubenbolzen bestimmt. Die Arbeitsspindel ist
hohl, so dass lange Stangen, deren rechtsseitiges Ende bearbeitet werden
soll, hindurch gesteckt werden können. Zwischen dem Hauptlager und der
Antriebseinrichtung der Arbeitsspindel ist diese besonders erweitert und
mit breiten Schlitzen versehen, so dass man von hier kürzere, mit Kopf
versehene Schraubenbolzen einbringen kann. Die Befestigung der Werk-
stücke findet durch ein selbst ausrichtendes, am Kopf der Spindel ange-
brachtes Futter statt. Gegenüber dem Kopf der Spindel befindet sich ein
drehbarer Stahlwechselkopf mit sechs Werkzeugen. Er steckt drehbar auf
einem lothrechten Zapfen, welcher auf dem Querschlitten festsitzt. Ein
siebentes Werkzeug, der Gewindeschneider, kann aus-, bezw. eingeschwenkt
werden.

An dem linksseitigen Ende der Hauptspindel sitzt eine kleine Riemen-
rolle, welche eine tiefer und weiter nach hinten belegene Riemenrolle an-
treibt; letztere ist mit einer Stufenrolle verbunden, welche zum Betriebe
der links im Vordergrunde sichtbaren Stufenrolle, bezw. der mit dieser
verbundenen Leitspindel dient. Die Leitspindel verschiebt die Bettplatte
selbstthätig nach links; durch eine rechts im Vordergrunde sichtbare Hand-
kurbel, ein Rädervorgelege und ein in die am Bett feste Zahnstange grei-
fendes Rad, kann die Bettplatte rasch hin- und hergeschoben werden. Ein
in der Mitte der Figur erkennbarer, am Fuss des Spindelstocks einstellbarer
Anschlag begrenzt die nach links gerichtete Verschiebung der Bettplatte.
Das Mutterschloss, die zur Querverschiebung des Stahlwechselkopfes die-
nende Kurbelscheibe, und das Gefäss für Kühlwasser lässt das Bild ohne
weiteres erkennen.

Die Fig. 627 bis 630, Taf. XXII, stellen eine von Ernst Schiess in Düssel-
dorf gebaute Radsterndrehbank in Vorderansicht, Grundriss und zwei

I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
emporschwenkt, sobald der Arbeiter sie nicht mehr niederdrückt, und zu
gleicher Zeit die Welle mit ihren Armen in die Anfangslage zurückschiebt.
Fig. 625 ist das Schaubild einer Drehbank desselben Werkes, bei welcher
der die Werkzeuge tragende Kopf über dem Bett liegt. Sie weicht hin-
sichtlich der Gestellform und der Antriebe erheblich von der vorigen
Maschine ab. Der Hauptantrieb ist mit Rädervorgelege versehen, das
durch einen Handhebel rasch ein- oder ausgerückt werden kann (vergl.
S. 162); die Schaltbewegung wird in bekannter Weise durch am links-
seitigen Ende angebrachte Räder und Stufenrollen vermittelt. Auf dem
Bett ist ein Schlitten für verschiedene Werkstücklängen einzustellen; auf
ihm gleitet das Lager des Stahlwechselkopfes. Dieses wird durch ein Hand-
kreuz hin und hergeschoben, kann aber durch Selbstzug dem Werkstück
entgegengeführt werden. Die Verschiebung gegen das Werkstück wird
durch Anschlagstifte begrenzt, die in einer rechts ausserhalb des Stahl-
wechselkopflagers angebrachten Scheibe stecken. Man sieht diese Stifte im
Bilde rechts vom Arbeiter. Bei dem Zurückziehen des Schlittens tritt ein
Schaltwerk in Thätigkeit, welches den Stahlwechselkopf so dreht, dass das
folgende Werkzeug dem Werkstück gegenüber in die richtige Lage kommt.
Die Anschläge für die Drehbewegung des Kopfes — also auch die Quer-
verschiebung der Stichel — sind denen verwandt, die bei Fig. 620 bis 622
beschrieben wurden.

Das Schaubild, Fig. 626, zeigt eine Kopfdrehbank von Breuer, Schu-
macher & Co. in Kalk bei Köln. Sie ist in erster Linie zum Abdrehen und
Gewindeschneiden der Schraubenbolzen bestimmt. Die Arbeitsspindel ist
hohl, so dass lange Stangen, deren rechtsseitiges Ende bearbeitet werden
soll, hindurch gesteckt werden können. Zwischen dem Hauptlager und der
Antriebseinrichtung der Arbeitsspindel ist diese besonders erweitert und
mit breiten Schlitzen versehen, so dass man von hier kürzere, mit Kopf
versehene Schraubenbolzen einbringen kann. Die Befestigung der Werk-
stücke findet durch ein selbst ausrichtendes, am Kopf der Spindel ange-
brachtes Futter statt. Gegenüber dem Kopf der Spindel befindet sich ein
drehbarer Stahlwechselkopf mit sechs Werkzeugen. Er steckt drehbar auf
einem lothrechten Zapfen, welcher auf dem Querschlitten festsitzt. Ein
siebentes Werkzeug, der Gewindeschneider, kann aus-, bezw. eingeschwenkt
werden.

An dem linksseitigen Ende der Hauptspindel sitzt eine kleine Riemen-
rolle, welche eine tiefer und weiter nach hinten belegene Riemenrolle an-
treibt; letztere ist mit einer Stufenrolle verbunden, welche zum Betriebe
der links im Vordergrunde sichtbaren Stufenrolle, bezw. der mit dieser
verbundenen Leitspindel dient. Die Leitspindel verschiebt die Bettplatte
selbstthätig nach links; durch eine rechts im Vordergrunde sichtbare Hand-
kurbel, ein Rädervorgelege und ein in die am Bett feste Zahnstange grei-
fendes Rad, kann die Bettplatte rasch hin- und hergeschoben werden. Ein
in der Mitte der Figur erkennbarer, am Fuss des Spindelstocks einstellbarer
Anschlag begrenzt die nach links gerichtete Verschiebung der Bettplatte.
Das Mutterschloss, die zur Querverschiebung des Stahlwechselkopfes die-
nende Kurbelscheibe, und das Gefäss für Kühlwasser lässt das Bild ohne
weiteres erkennen.

Die Fig. 627 bis 630, Taf. XXII, stellen eine von Ernst Schiess in Düssel-
dorf gebaute Radsterndrehbank in Vorderansicht, Grundriss und zwei

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[325/0339] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. emporschwenkt, sobald der Arbeiter sie nicht mehr niederdrückt, und zu gleicher Zeit die Welle mit ihren Armen in die Anfangslage zurückschiebt. Fig. 625 ist das Schaubild einer Drehbank desselben Werkes, bei welcher der die Werkzeuge tragende Kopf über dem Bett liegt. Sie weicht hin- sichtlich der Gestellform und der Antriebe erheblich von der vorigen Maschine ab. Der Hauptantrieb ist mit Rädervorgelege versehen, das durch einen Handhebel rasch ein- oder ausgerückt werden kann (vergl. S. 162); die Schaltbewegung wird in bekannter Weise durch am links- seitigen Ende angebrachte Räder und Stufenrollen vermittelt. Auf dem Bett ist ein Schlitten für verschiedene Werkstücklängen einzustellen; auf ihm gleitet das Lager des Stahlwechselkopfes. Dieses wird durch ein Hand- kreuz hin und hergeschoben, kann aber durch Selbstzug dem Werkstück entgegengeführt werden. Die Verschiebung gegen das Werkstück wird durch Anschlagstifte begrenzt, die in einer rechts ausserhalb des Stahl- wechselkopflagers angebrachten Scheibe stecken. Man sieht diese Stifte im Bilde rechts vom Arbeiter. Bei dem Zurückziehen des Schlittens tritt ein Schaltwerk in Thätigkeit, welches den Stahlwechselkopf so dreht, dass das folgende Werkzeug dem Werkstück gegenüber in die richtige Lage kommt. Die Anschläge für die Drehbewegung des Kopfes — also auch die Quer- verschiebung der Stichel — sind denen verwandt, die bei Fig. 620 bis 622 beschrieben wurden. Das Schaubild, Fig. 626, zeigt eine Kopfdrehbank von Breuer, Schu- macher & Co. in Kalk bei Köln. Sie ist in erster Linie zum Abdrehen und Gewindeschneiden der Schraubenbolzen bestimmt. Die Arbeitsspindel ist hohl, so dass lange Stangen, deren rechtsseitiges Ende bearbeitet werden soll, hindurch gesteckt werden können. Zwischen dem Hauptlager und der Antriebseinrichtung der Arbeitsspindel ist diese besonders erweitert und mit breiten Schlitzen versehen, so dass man von hier kürzere, mit Kopf versehene Schraubenbolzen einbringen kann. Die Befestigung der Werk- stücke findet durch ein selbst ausrichtendes, am Kopf der Spindel ange- brachtes Futter statt. Gegenüber dem Kopf der Spindel befindet sich ein drehbarer Stahlwechselkopf mit sechs Werkzeugen. Er steckt drehbar auf einem lothrechten Zapfen, welcher auf dem Querschlitten festsitzt. Ein siebentes Werkzeug, der Gewindeschneider, kann aus-, bezw. eingeschwenkt werden. An dem linksseitigen Ende der Hauptspindel sitzt eine kleine Riemen- rolle, welche eine tiefer und weiter nach hinten belegene Riemenrolle an- treibt; letztere ist mit einer Stufenrolle verbunden, welche zum Betriebe der links im Vordergrunde sichtbaren Stufenrolle, bezw. der mit dieser verbundenen Leitspindel dient. Die Leitspindel verschiebt die Bettplatte selbstthätig nach links; durch eine rechts im Vordergrunde sichtbare Hand- kurbel, ein Rädervorgelege und ein in die am Bett feste Zahnstange grei- fendes Rad, kann die Bettplatte rasch hin- und hergeschoben werden. Ein in der Mitte der Figur erkennbarer, am Fuss des Spindelstocks einstellbarer Anschlag begrenzt die nach links gerichtete Verschiebung der Bettplatte. Das Mutterschloss, die zur Querverschiebung des Stahlwechselkopfes die- nende Kurbelscheibe, und das Gefäss für Kühlwasser lässt das Bild ohne weiteres erkennen. Die Fig. 627 bis 630, Taf. XXII, stellen eine von Ernst Schiess in Düssel- dorf gebaute Radsterndrehbank in Vorderansicht, Grundriss und zwei

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/339>, abgerufen am 25.11.2024.