indem man die Nuth der oben genannten Antriebswelle schraubenartig ge- staltet, oder für die Räderübersetzung ein ungerades Verhältniss wählt.
Ernst Schiess in Düsseldorf verwendete die durch Fig. 587 u. 588 dargestellte Vorrichtung1). Die hinter dem Drehbankbett gelagerte, lang- genuthete Welle a dreht mittels eines Kegelräderpaares eine Querwelle und den auf dieser festsitzenden Körper b. Dieser ist mit einer krummen Nuth
[Abbildung]
Fig. 587.
[Abbildung]
Fig. 588.
versehen, in welche ein an dem Querschlitten c fester Stift ragt, so dass bei Drehung von b der Querschlitten c nebst Stichel sich rechtwinklig zur Werk- stückaxe hin und her verschiebt. Auf c sitzt der Stichelhausschlitten d, welcher behufs Einstellens des Stichels mittels Schraube und Handkurbel verschoben wird. Ein nachstellbarer Bolzen e giebt der Welle von b in deren Axenrichtung eine sichere Lage.
Durch die beiden angegebenen Ver- fahren kann nur rechtwinklig zur Werk- stücksaxe hinterdreht werden. Das Gleiche ist der Fall bei der von Brunk und Voss angegebenen2) Vorrichtung, bei welcher die Verschiebung durch eine an lotrechter Welle sitzende Kurbel bewirkt wird. Dem Bedürfniss Fräser auch nach der Seite zu hinterdrehen, ist J. E. Reinecker in Chem- nitz durch die Anordnung gerecht geworden, welche Fig. 589 u. 590 abbilden3).
In der Mitte der Bettplatte a, zwischen den "Wangen" des Bettes ist eine lothrechte Welle b gelagert, welche, durch ein Kegel- räderpaar, von einer im Bett der Drehbank gelagerten, langgenutheten Welle ange- trieben wird. Auf ihr steckt eine Daumen- scheibe c, und diese wirkt auf eine Nase d des Schlittens e. Eine Feder oder ein anderes
[Abbildung]
Fig. 589.
[Abbildung]
Fig. 590.
1) D. R.-P. No. 1276. Glaser's Annalen, 1878, No. 33.
2) D. R.-P. No. 7137. Dingl. polyt. Journ., 1881, Bd. 239, S. 345, mit Abb.
3) D. R.-P. No. 23373. Dingl. polyt. Journ. 1883, Bd. 250, S. 443, mit Abb. D. R.-P. No. 54070, Zeitschr. des Ver. deutscher Ingen. 1890, S. 1391, mit Abb.
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 20
I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
indem man die Nuth der oben genannten Antriebswelle schraubenartig ge- staltet, oder für die Räderübersetzung ein ungerades Verhältniss wählt.
Ernst Schiess in Düsseldorf verwendete die durch Fig. 587 u. 588 dargestellte Vorrichtung1). Die hinter dem Drehbankbett gelagerte, lang- genuthete Welle a dreht mittels eines Kegelräderpaares eine Querwelle und den auf dieser festsitzenden Körper b. Dieser ist mit einer krummen Nuth
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Fig. 587.
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Fig. 588.
versehen, in welche ein an dem Querschlitten c fester Stift ragt, so dass bei Drehung von b der Querschlitten c nebst Stichel sich rechtwinklig zur Werk- stückaxe hin und her verschiebt. Auf c sitzt der Stichelhausschlitten d, welcher behufs Einstellens des Stichels mittels Schraube und Handkurbel verschoben wird. Ein nachstellbarer Bolzen e giebt der Welle von b in deren Axenrichtung eine sichere Lage.
Durch die beiden angegebenen Ver- fahren kann nur rechtwinklig zur Werk- stücksaxe hinterdreht werden. Das Gleiche ist der Fall bei der von Brunk und Voss angegebenen2) Vorrichtung, bei welcher die Verschiebung durch eine an lotrechter Welle sitzende Kurbel bewirkt wird. Dem Bedürfniss Fräser auch nach der Seite zu hinterdrehen, ist J. E. Reinecker in Chem- nitz durch die Anordnung gerecht geworden, welche Fig. 589 u. 590 abbilden3).
In der Mitte der Bettplatte a, zwischen den „Wangen“ des Bettes ist eine lothrechte Welle b gelagert, welche, durch ein Kegel- räderpaar, von einer im Bett der Drehbank gelagerten, langgenutheten Welle ange- trieben wird. Auf ihr steckt eine Daumen- scheibe c, und diese wirkt auf eine Nase d des Schlittens e. Eine Feder oder ein anderes
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Fig. 589.
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Fig. 590.
1) D. R.-P. No. 1276. Glaser’s Annalen, 1878, No. 33.
2) D. R.-P. No. 7137. Dingl. polyt. Journ., 1881, Bd. 239, S. 345, mit Abb.
3) D. R.-P. No. 23373. Dingl. polyt. Journ. 1883, Bd. 250, S. 443, mit Abb. D. R.-P. No. 54070, Zeitschr. des Ver. deutscher Ingen. 1890, S. 1391, mit Abb.
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 20
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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
indem man die Nuth der oben genannten Antriebswelle schraubenartig ge-
staltet, oder für die Räderübersetzung ein ungerades Verhältniss wählt.
Ernst Schiess in Düsseldorf verwendete die durch Fig. 587 u. 588
dargestellte Vorrichtung 1). Die hinter dem Drehbankbett gelagerte, lang-
genuthete Welle a dreht mittels eines Kegelräderpaares eine Querwelle und
den auf dieser festsitzenden Körper b. Dieser ist mit einer krummen Nuth
[Abbildung Fig. 587.]
[Abbildung Fig. 588.]
versehen, in welche ein an dem Querschlitten c fester Stift ragt, so dass bei
Drehung von b der Querschlitten c nebst Stichel sich rechtwinklig zur Werk-
stückaxe hin und her verschiebt. Auf c sitzt der Stichelhausschlitten d,
welcher behufs Einstellens des Stichels mittels Schraube und Handkurbel
verschoben wird. Ein nachstellbarer Bolzen e giebt der Welle von b in
deren Axenrichtung eine sichere Lage.
Durch die beiden angegebenen Ver-
fahren kann nur rechtwinklig zur Werk-
stücksaxe hinterdreht werden. Das Gleiche
ist der Fall bei der von Brunk und Voss
angegebenen 2) Vorrichtung, bei welcher
die Verschiebung durch eine an lotrechter
Welle sitzende Kurbel bewirkt wird. Dem
Bedürfniss Fräser auch nach der Seite zu
hinterdrehen, ist J. E. Reinecker in Chem-
nitz durch die Anordnung gerecht geworden,
welche Fig. 589 u. 590 abbilden 3).
In der Mitte der Bettplatte a, zwischen
den „Wangen“ des Bettes ist eine lothrechte
Welle b gelagert, welche, durch ein Kegel-
räderpaar, von einer im Bett der Drehbank
gelagerten, langgenutheten Welle ange-
trieben wird. Auf ihr steckt eine Daumen-
scheibe c, und diese wirkt auf eine Nase d
des Schlittens e. Eine Feder oder ein anderes
[Abbildung Fig. 589.]
[Abbildung Fig. 590.]
1) D. R.-P. No. 1276. Glaser’s Annalen, 1878, No. 33.
2) D. R.-P. No. 7137. Dingl. polyt. Journ., 1881, Bd. 239, S. 345, mit Abb.
3) D. R.-P. No. 23373. Dingl. polyt. Journ. 1883, Bd. 250, S. 443, mit Abb.
D. R.-P. No. 54070, Zeitschr. des Ver. deutscher Ingen. 1890, S. 1391, mit Abb.
Fischer, Handbuch der Werkzeugmaschinenkunde. 20
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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/319>, abgerufen am 26.04.2024.
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