Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. machen. Der durch Fig. 5 dargestellte Spanquerschnitt verhält sich, so-weit der Arbeitswiderstand in Frage kommt, ähnlich wie ein trapezförmiger. Der Span Fig. 6 kehrt seine flache Seite der Werkstückfläche zu; er fliesst demnach bequem ab. Man verwendet diese Spanform hauptsächlich für den letzten Schnitt (das Schlichten), um die unvermeidlichen Rauhigkeiten, welche die Schruppstähle, Fig. 3 bis 5, auf der bearbeiteten Fläche hinterlassen, zu beseitigen. Wenn auch dem Sprachgebrauch nicht ganz entsprechend, ist doch [Abbildung]
Fig. 5. [Abbildung]
Fig. 6. Bindemittel so zusammengehalten werden, dass man sie unter einigemDruck über das Werkstück hinwegführen kann. Die über das Binde- mittel hervorragenden Kanten und Ecken schneiden in ähnlicher -- im allgemeinen unvollkommenerer -- Weise wie die gewöhnliche Schneide Späne ab, die immer sehr dünn sind. Zwei Eigenschaften der Schleifflächen begründen ihre Verwendungsfähigkeit zum Bearbeiten von metallenen Maschinenteilen: die grosse Härte der Körner und die Möglichkeit, die Schleiffläche mit ungemein grosser Geschwindigkeit (bis zu 30 m sekundlich oder noch mehr) über das Werkstück hinwegführen zu können. Die erstere [Abbildung]
Fig. 7. Eigenschaft macht das Schleifen zumallein möglichen, oder doch besten Bearbeitungsverfahren der härtesten, oder doch sehr harten Werkstücke, die andere befähigt es zur Erzeugung der genauesten Gestalten. Ersteres bedarf einer Erläuterung nicht; zu letzterem bemerke ich das Folgende: Bei der langsam arbeitenden gewöhn- lichen Schneide findet Werkstück wie Werkzeug Zeit, im ganzen auszu- weichen, bei der etwa 100 mal grösse- ren Geschwindigkeit der Schleiffläche tritt die Massenwirkung einem Aus- weichen mit Erfolg entgegen. Zu gleicher Zeit erlaubt die grosse Ge- schwindigkeit, die Spandicke verschwindend klein zu machen, ohne zu grosse Beschränkung der Leistungsmenge. 1) Karmarsch-Fischer, Handb. d. mech. Technologie. 6. Aufl. Bd. 1, S. 397.
Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. machen. Der durch Fig. 5 dargestellte Spanquerschnitt verhält sich, so-weit der Arbeitswiderstand in Frage kommt, ähnlich wie ein trapezförmiger. Der Span Fig. 6 kehrt seine flache Seite der Werkstückfläche zu; er fliesst demnach bequem ab. Man verwendet diese Spanform hauptsächlich für den letzten Schnitt (das Schlichten), um die unvermeidlichen Rauhigkeiten, welche die Schruppstähle, Fig. 3 bis 5, auf der bearbeiteten Fläche hinterlassen, zu beseitigen. Wenn auch dem Sprachgebrauch nicht ganz entsprechend, ist doch [Abbildung]
Fig. 5. [Abbildung]
Fig. 6. Bindemittel so zusammengehalten werden, dass man sie unter einigemDruck über das Werkstück hinwegführen kann. Die über das Binde- mittel hervorragenden Kanten und Ecken schneiden in ähnlicher — im allgemeinen unvollkommenerer — Weise wie die gewöhnliche Schneide Späne ab, die immer sehr dünn sind. Zwei Eigenschaften der Schleifflächen begründen ihre Verwendungsfähigkeit zum Bearbeiten von metallenen Maschinenteilen: die grosse Härte der Körner und die Möglichkeit, die Schleiffläche mit ungemein grosser Geschwindigkeit (bis zu 30 m sekundlich oder noch mehr) über das Werkstück hinwegführen zu können. Die erstere [Abbildung]
Fig. 7. Eigenschaft macht das Schleifen zumallein möglichen, oder doch besten Bearbeitungsverfahren der härtesten, oder doch sehr harten Werkstücke, die andere befähigt es zur Erzeugung der genauesten Gestalten. Ersteres bedarf einer Erläuterung nicht; zu letzterem bemerke ich das Folgende: Bei der langsam arbeitenden gewöhn- lichen Schneide findet Werkstück wie Werkzeug Zeit, im ganzen auszu- weichen, bei der etwa 100 mal grösse- ren Geschwindigkeit der Schleiffläche tritt die Massenwirkung einem Aus- weichen mit Erfolg entgegen. Zu gleicher Zeit erlaubt die grosse Ge- schwindigkeit, die Spandicke verschwindend klein zu machen, ohne zu grosse Beschränkung der Leistungsmenge. 1) Karmarsch-Fischer, Handb. d. mech. Technologie. 6. Aufl. Bd. 1, S. 397.
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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
machen. Der durch Fig. 5 dargestellte Spanquerschnitt verhält sich, so-
weit der Arbeitswiderstand in Frage kommt, ähnlich wie ein trapezförmiger.
Der Span Fig. 6 kehrt seine flache Seite der Werkstückfläche zu; er fliesst
demnach bequem ab. Man verwendet diese Spanform hauptsächlich für
den letzten Schnitt (das Schlichten), um die unvermeidlichen Rauhigkeiten,
welche die Schruppstähle, Fig. 3 bis 5, auf der bearbeiteten Fläche
hinterlassen, zu beseitigen.
Wenn auch dem Sprachgebrauch nicht ganz entsprechend, ist doch
die Schleiffläche den schneidenden Werkzeugen anzureihen. 1) Sie be-
steht aus scharfkantigen Bruchstücken harten Gesteins oder kantigen
Körnern anderen Ursprungs (Karborundum), welche durch ein geeignetes
[Abbildung Fig. 5.]
[Abbildung Fig. 6.]
Bindemittel so zusammengehalten werden, dass man sie unter einigem
Druck über das Werkstück hinwegführen kann. Die über das Binde-
mittel hervorragenden Kanten und Ecken schneiden in ähnlicher — im
allgemeinen unvollkommenerer — Weise wie die gewöhnliche Schneide
Späne ab, die immer sehr dünn sind. Zwei Eigenschaften der Schleifflächen
begründen ihre Verwendungsfähigkeit zum Bearbeiten von metallenen
Maschinenteilen: die grosse Härte der Körner und die Möglichkeit, die
Schleiffläche mit ungemein grosser Geschwindigkeit (bis zu 30 m sekundlich
oder noch mehr) über das Werkstück hinwegführen zu können. Die erstere
[Abbildung Fig. 7.]
Eigenschaft macht das Schleifen zum
allein möglichen, oder doch besten
Bearbeitungsverfahren der härtesten,
oder doch sehr harten Werkstücke,
die andere befähigt es zur Erzeugung
der genauesten Gestalten. Ersteres
bedarf einer Erläuterung nicht; zu
letzterem bemerke ich das Folgende:
Bei der langsam arbeitenden gewöhn-
lichen Schneide findet Werkstück wie
Werkzeug Zeit, im ganzen auszu-
weichen, bei der etwa 100 mal grösse-
ren Geschwindigkeit der Schleiffläche
tritt die Massenwirkung einem Aus-
weichen mit Erfolg entgegen. Zu gleicher Zeit erlaubt die grosse Ge-
schwindigkeit, die Spandicke verschwindend klein zu machen, ohne zu grosse
Beschränkung der Leistungsmenge.
1) Karmarsch-Fischer, Handb. d. mech. Technologie. 6. Aufl. Bd. 1, S. 397.
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