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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
sich drehen, in der Axenrichtung verschoben werden, so eignet sich die
durch Fig. 347 dargestellte Anordnung, welche bei Gewindeschneidmaschinen
vorkommt. Die Rollen b und d sind mittels ihrer langen Naben gleichaxig
zur Spindel s gelagert und je mit einem Hohlkegel versehen, in welche der
Doppelkegel k passt. Es ist leicht ersichtlich, dass mit geeigneten Grössen-
verschiedenheiten der Riemenrollen die Geschwindigkeit der einen Dreh-
richtung beliebig grösser als die der anderen Drehrichtung gemacht wer-
den kann.

[Abbildung] Fig. 347.

Das zweite, bereits genannte Verfahren für die Benutzung des offenen
und gekreuzten Riemens zur Umkehr der Drehrichtung versinnlicht Fig. 348.
Es sind die Rollen b und d paarweise vorhanden, und zwar so, dass je
eine Rolle auf der Welle fest sitzt, eine als "lose" Rolle sich frei drehen
kann. Die beiden Rollen a und c sind doppelt so breit als jene, so dass
man jeden Riemen auf die zu ihm gehörige "feste" oder "lose" Rolle
schieben kann. In dem
besonderen Falle, dass
die Geschwindigkeiten
in beiden Drehrich-
tungen dieselben sind,
kommt man, nach
Fig. 349, zusammen
mit dreifacher Riemen-
breite aus.

Soll nun die Dreh-
richtung umgekehrt
werden, so muss man zu-
nächst den bisher arbei-
tenden Riemen auf seine
lose Rolle schieben,
dann erst darf der an-
dere Riemen auf seine

[Abbildung] Fig. 348.
[Abbildung] Fig. 349.
feste Rolle gebracht werden, weil andernfalls die Riemen, oder doch einer
derselben gleiten müssten. Bei diesem nach einander zu bewirkenden Ver-
schieben der beiden Treibriemen ist ein Irrthum leicht möglich, weshalb
man die beiden Riemenführer von einander abhängig macht.1) Das kann,

1) Zeitschr. für Werkzeugmaschinen und Werkzeuge. 15. Okt. 1896, S. 3, mit Abb.

I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen.
sich drehen, in der Axenrichtung verschoben werden, so eignet sich die
durch Fig. 347 dargestellte Anordnung, welche bei Gewindeschneidmaschinen
vorkommt. Die Rollen b und d sind mittels ihrer langen Naben gleichaxig
zur Spindel s gelagert und je mit einem Hohlkegel versehen, in welche der
Doppelkegel k passt. Es ist leicht ersichtlich, dass mit geeigneten Grössen-
verschiedenheiten der Riemenrollen die Geschwindigkeit der einen Dreh-
richtung beliebig grösser als die der anderen Drehrichtung gemacht wer-
den kann.

[Abbildung] Fig. 347.

Das zweite, bereits genannte Verfahren für die Benutzung des offenen
und gekreuzten Riemens zur Umkehr der Drehrichtung versinnlicht Fig. 348.
Es sind die Rollen b und d paarweise vorhanden, und zwar so, dass je
eine Rolle auf der Welle fest sitzt, eine als „lose“ Rolle sich frei drehen
kann. Die beiden Rollen a und c sind doppelt so breit als jene, so dass
man jeden Riemen auf die zu ihm gehörige „feste“ oder „lose“ Rolle
schieben kann. In dem
besonderen Falle, dass
die Geschwindigkeiten
in beiden Drehrich-
tungen dieselben sind,
kommt man, nach
Fig. 349, zusammen
mit dreifacher Riemen-
breite aus.

Soll nun die Dreh-
richtung umgekehrt
werden, so muss man zu-
nächst den bisher arbei-
tenden Riemen auf seine
lose Rolle schieben,
dann erst darf der an-
dere Riemen auf seine

[Abbildung] Fig. 348.
[Abbildung] Fig. 349.
feste Rolle gebracht werden, weil andernfalls die Riemen, oder doch einer
derselben gleiten müssten. Bei diesem nach einander zu bewirkenden Ver-
schieben der beiden Treibriemen ist ein Irrthum leicht möglich, weshalb
man die beiden Riemenführer von einander abhängig macht.1) Das kann,

1) Zeitschr. für Werkzeugmaschinen und Werkzeuge. 15. Okt. 1896, S. 3, mit Abb.
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[171/0185] I. Theil. Die spanabnehmenden Werkzeugmaschinen. sich drehen, in der Axenrichtung verschoben werden, so eignet sich die durch Fig. 347 dargestellte Anordnung, welche bei Gewindeschneidmaschinen vorkommt. Die Rollen b und d sind mittels ihrer langen Naben gleichaxig zur Spindel s gelagert und je mit einem Hohlkegel versehen, in welche der Doppelkegel k passt. Es ist leicht ersichtlich, dass mit geeigneten Grössen- verschiedenheiten der Riemenrollen die Geschwindigkeit der einen Dreh- richtung beliebig grösser als die der anderen Drehrichtung gemacht wer- den kann. [Abbildung Fig. 347. ] Das zweite, bereits genannte Verfahren für die Benutzung des offenen und gekreuzten Riemens zur Umkehr der Drehrichtung versinnlicht Fig. 348. Es sind die Rollen b und d paarweise vorhanden, und zwar so, dass je eine Rolle auf der Welle fest sitzt, eine als „lose“ Rolle sich frei drehen kann. Die beiden Rollen a und c sind doppelt so breit als jene, so dass man jeden Riemen auf die zu ihm gehörige „feste“ oder „lose“ Rolle schieben kann. In dem besonderen Falle, dass die Geschwindigkeiten in beiden Drehrich- tungen dieselben sind, kommt man, nach Fig. 349, zusammen mit dreifacher Riemen- breite aus. Soll nun die Dreh- richtung umgekehrt werden, so muss man zu- nächst den bisher arbei- tenden Riemen auf seine lose Rolle schieben, dann erst darf der an- dere Riemen auf seine [Abbildung Fig. 348.] [Abbildung Fig. 349.] feste Rolle gebracht werden, weil andernfalls die Riemen, oder doch einer derselben gleiten müssten. Bei diesem nach einander zu bewirkenden Ver- schieben der beiden Treibriemen ist ein Irrthum leicht möglich, weshalb man die beiden Riemenführer von einander abhängig macht. 1) Das kann, 1) Zeitschr. für Werkzeugmaschinen und Werkzeuge. 15. Okt. 1896, S. 3, mit Abb.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 171. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/185>, abgerufen am 28.03.2024.