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Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900.

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Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
welche der im Querschnitt trapezförmige, an beiden Enden zugeschliffene
Stichel S genau passt. Eine Druckschraube vermag den Spalt soweit zu
verengen, wie zum Festklemmen des Stichels erforderlich ist. Darf man
[Abbildung] Fig. 214.
annehmen, dass die Federung in beiden, durch den
Spalt gebildeten Hälften der Bohrstange unter sich
gleich ist, so kommt die Längsaxe des Stichels in
die Mitte der Stange zu liegen; es ist die richtige
Lage des Stichels also durch Verschieben desselben
in seiner Längsaxe zu gewinnen. Fig. 215 weicht von
dem vorigen nur dadurch ab, dass die Schnabeltheile
der Bohrstange an ihrer Wurzel biegsamer gemacht sind. Fig. 216 stellt
eine Bohrstange B dar, welche 2 je an beiden Enden zugeschliffene
Stichel S enthält. Die dargestellte Einrichtung bezweckt rasche Gewinnung
der rechten Lage der Stichel.1) Zu diesem Zweck ist in der Mitte jedes
[Abbildung] Fig. 215.
[Abbildung] Fig. 216.
Stichels eine Körnervertiefung angebracht, in welche einerseits die Spitze
des Bolzens A, anderseits die Spitze der Schraube C greift. Ausserdem
greift der eine Stichel ein wenig in den andern. Behufs bequemen Ein-
bringens ist der Bolzen A in B verschiebbar, wird durch eine Feder stets
in der Richtung nach links -- in Bezug auf die Figur -- gedrückt und
kann mit Hilfe eines nach aussen ragenden Querstifts nach rechts verschoben
[Abbildung] Fig. 217.
[Abbildung] Fig. 218.
werden. Man verschiebt A nach
rechts und steckt dann die
beiden Stichel so ein, dass die
beiden Spitzen in die Körner-
vertiefungen greifen; der fe-
dernde Bolzen A hält sie vor-
läufig in der gegebenen Lage
fest, und durch Anziehen der
Druckschraube C wird die end-
giltige Befestigung vollzogen.

Den Sticheln der Fig. 214 bis 216 fehlt die Nachstellbarkeit. Fig. 217
und 218 zeigen ein Befestigungsverfahren, welches gestattet, die Stichel S
in ihrer Längenrichtung zu verschieben und um ihre Längsaxe zu drehen.
Zu letzterem Zweck sind die Stichel aus Rundstahl gemacht. Sie stecken
in Löchern einer entsprechenden Verdickung der Bohrstange B und werden
dort durch die sich zwischen die Stichel S drängende Spitze einer Stange A
festgehalten. A ist zu diesem Zwecke links mit dem Bolzengewinde ver-
sehen, das in ein Muttergewinde der Bohrstange B greift.

Zur Befestigung der Stichel an den verschiebbaren Bohrköpfen der

1) American Machinist. 4. Juni 1894, mit Abb.

Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung.
welche der im Querschnitt trapezförmige, an beiden Enden zugeschliffene
Stichel S genau passt. Eine Druckschraube vermag den Spalt soweit zu
verengen, wie zum Festklemmen des Stichels erforderlich ist. Darf man
[Abbildung] Fig. 214.
annehmen, dass die Federung in beiden, durch den
Spalt gebildeten Hälften der Bohrstange unter sich
gleich ist, so kommt die Längsaxe des Stichels in
die Mitte der Stange zu liegen; es ist die richtige
Lage des Stichels also durch Verschieben desselben
in seiner Längsaxe zu gewinnen. Fig. 215 weicht von
dem vorigen nur dadurch ab, dass die Schnabeltheile
der Bohrstange an ihrer Wurzel biegsamer gemacht sind. Fig. 216 stellt
eine Bohrstange B dar, welche 2 je an beiden Enden zugeschliffene
Stichel S enthält. Die dargestellte Einrichtung bezweckt rasche Gewinnung
der rechten Lage der Stichel.1) Zu diesem Zweck ist in der Mitte jedes
[Abbildung] Fig. 215.
[Abbildung] Fig. 216.
Stichels eine Körnervertiefung angebracht, in welche einerseits die Spitze
des Bolzens A, anderseits die Spitze der Schraube C greift. Ausserdem
greift der eine Stichel ein wenig in den andern. Behufs bequemen Ein-
bringens ist der Bolzen A in B verschiebbar, wird durch eine Feder stets
in der Richtung nach links — in Bezug auf die Figur — gedrückt und
kann mit Hilfe eines nach aussen ragenden Querstifts nach rechts verschoben
[Abbildung] Fig. 217.
[Abbildung] Fig. 218.
werden. Man verschiebt A nach
rechts und steckt dann die
beiden Stichel so ein, dass die
beiden Spitzen in die Körner-
vertiefungen greifen; der fe-
dernde Bolzen A hält sie vor-
läufig in der gegebenen Lage
fest, und durch Anziehen der
Druckschraube C wird die end-
giltige Befestigung vollzogen.

Den Sticheln der Fig. 214 bis 216 fehlt die Nachstellbarkeit. Fig. 217
und 218 zeigen ein Befestigungsverfahren, welches gestattet, die Stichel S
in ihrer Längenrichtung zu verschieben und um ihre Längsaxe zu drehen.
Zu letzterem Zweck sind die Stichel aus Rundstahl gemacht. Sie stecken
in Löchern einer entsprechenden Verdickung der Bohrstange B und werden
dort durch die sich zwischen die Stichel S drängende Spitze einer Stange A
festgehalten. A ist zu diesem Zwecke links mit dem Bolzengewinde ver-
sehen, das in ein Muttergewinde der Bohrstange B greift.

Zur Befestigung der Stichel an den verschiebbaren Bohrköpfen der

1) American Machinist. 4. Juni 1894, mit Abb.
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[110/0124] Werkzeugmaschinen für die Metallbearbeitung. welche der im Querschnitt trapezförmige, an beiden Enden zugeschliffene Stichel S genau passt. Eine Druckschraube vermag den Spalt soweit zu verengen, wie zum Festklemmen des Stichels erforderlich ist. Darf man [Abbildung Fig. 214.] annehmen, dass die Federung in beiden, durch den Spalt gebildeten Hälften der Bohrstange unter sich gleich ist, so kommt die Längsaxe des Stichels in die Mitte der Stange zu liegen; es ist die richtige Lage des Stichels also durch Verschieben desselben in seiner Längsaxe zu gewinnen. Fig. 215 weicht von dem vorigen nur dadurch ab, dass die Schnabeltheile der Bohrstange an ihrer Wurzel biegsamer gemacht sind. Fig. 216 stellt eine Bohrstange B dar, welche 2 je an beiden Enden zugeschliffene Stichel S enthält. Die dargestellte Einrichtung bezweckt rasche Gewinnung der rechten Lage der Stichel. 1) Zu diesem Zweck ist in der Mitte jedes [Abbildung Fig. 215.] [Abbildung Fig. 216.] Stichels eine Körnervertiefung angebracht, in welche einerseits die Spitze des Bolzens A, anderseits die Spitze der Schraube C greift. Ausserdem greift der eine Stichel ein wenig in den andern. Behufs bequemen Ein- bringens ist der Bolzen A in B verschiebbar, wird durch eine Feder stets in der Richtung nach links — in Bezug auf die Figur — gedrückt und kann mit Hilfe eines nach aussen ragenden Querstifts nach rechts verschoben [Abbildung Fig. 217.] [Abbildung Fig. 218.] werden. Man verschiebt A nach rechts und steckt dann die beiden Stichel so ein, dass die beiden Spitzen in die Körner- vertiefungen greifen; der fe- dernde Bolzen A hält sie vor- läufig in der gegebenen Lage fest, und durch Anziehen der Druckschraube C wird die end- giltige Befestigung vollzogen. Den Sticheln der Fig. 214 bis 216 fehlt die Nachstellbarkeit. Fig. 217 und 218 zeigen ein Befestigungsverfahren, welches gestattet, die Stichel S in ihrer Längenrichtung zu verschieben und um ihre Längsaxe zu drehen. Zu letzterem Zweck sind die Stichel aus Rundstahl gemacht. Sie stecken in Löchern einer entsprechenden Verdickung der Bohrstange B und werden dort durch die sich zwischen die Stichel S drängende Spitze einer Stange A festgehalten. A ist zu diesem Zwecke links mit dem Bolzengewinde ver- sehen, das in ein Muttergewinde der Bohrstange B greift. Zur Befestigung der Stichel an den verschiebbaren Bohrköpfen der 1) American Machinist. 4. Juni 1894, mit Abb.

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Zitationshilfe: Fischer, Hermann: Die Werkzeugmaschinen. Bd. 1: Die Metallbearbeitungs-Maschinen. [Textband]. Berlin, 1900, S. 110. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_werkzeugmaschinen01_1900/124>, abgerufen am 29.03.2024.