Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826.meistens nur einen sehr losen, zuweilen gar keinen Zusammenhang hat, mit einem Worte, weil er höchst populär ist. Der junge Mann folgt demselben also mit der nämlichen Leichtigkeit, wie er die Sachen nachzuschreiben im Stande ist. Bei den akademischen Vorträgen aber, findet gerade das Gegentheil statt. Diese sind im allgemeinen, in hohem Grade gehalten, und haben gerade den strengsten Zusammenhang, ohne daß die geheime Disposition bemerkbar ist, und noch weniger markirt wird. Denselben zu folgen, ist also zum Anfang der akademischen Studienzeit, äußerst schwer, und erfordert ungemeine Fassungskraft. Sie bleiben daher für die Masse der Studirenden, im ersten Halbjahre, mit wenigen Ausnahmen, gänzlich unfruchtbar. Die Folgen davon sind für die jungen Leute sehr empfindlich, man mag nun auf den Verlust an Zeit und Geld, oder auf die vergebliche Mühe, Bestrebung, und Arbeit sehn. Dieses traurige Stillstehn, und dieser gänzliche Mangel an geistiger Nahrung, und Erhebung, werden nicht selten die Ursache jugendlicher Verirrungen aller Art. Eine erprobte Anleitung zum zweckmäßigsten Hören, und Nachschreiben der akademischen Vorlesungen, hilft also einem langgefühlten Bedürfnisse ab, und wird daher allen Studierenden, den jüngeren wie den älteren, höchst willkommen seyn. Wenn nun dieselbe überdem meistens nur einen sehr losen, zuweilen gar keinen Zusammenhang hat, mit einem Worte, weil er höchst populär ist. Der junge Mann folgt demselben also mit der nämlichen Leichtigkeit, wie er die Sachen nachzuschreiben im Stande ist. Bei den akademischen Vorträgen aber, findet gerade das Gegentheil statt. Diese sind im allgemeinen, in hohem Grade gehalten, und haben gerade den strengsten Zusammenhang, ohne daß die geheime Disposition bemerkbar ist, und noch weniger markirt wird. Denselben zu folgen, ist also zum Anfang der akademischen Studienzeit, äußerst schwer, und erfordert ungemeine Fassungskraft. Sie bleiben daher für die Masse der Studirenden, im ersten Halbjahre, mit wenigen Ausnahmen, gänzlich unfruchtbar. Die Folgen davon sind für die jungen Leute sehr empfindlich, man mag nun auf den Verlust an Zeit und Geld, oder auf die vergebliche Mühe, Bestrebung, und Arbeit sehn. Dieses traurige Stillstehn, und dieser gänzliche Mangel an geistiger Nahrung, und Erhebung, werden nicht selten die Ursache jugendlicher Verirrungen aller Art. Eine erprobte Anleitung zum zweckmäßigsten Hören, und Nachschreiben der akademischen Vorlesungen, hilft also einem langgefühlten Bedürfnisse ab, und wird daher allen Studierenden, den jüngeren wie den älteren, höchst willkommen seyn. Wenn nun dieselbe überdem <TEI> <text> <body> <div> <div type="preface"> <p><pb facs="#f0009" n="5"/> meistens nur einen sehr losen, zuweilen gar keinen Zusammenhang hat, mit einem Worte, weil er höchst populär ist. Der junge Mann folgt demselben also mit der nämlichen Leichtigkeit, wie er die Sachen nachzuschreiben im Stande ist.</p><lb/> <p>Bei den akademischen Vorträgen aber, findet gerade das Gegentheil statt. Diese sind im allgemeinen, in hohem Grade gehalten, und haben gerade den strengsten Zusammenhang, ohne daß die geheime Disposition bemerkbar ist, und noch weniger markirt wird. Denselben zu folgen, ist also zum Anfang der akademischen Studienzeit, äußerst schwer, und erfordert ungemeine Fassungskraft. Sie bleiben daher für die Masse der Studirenden, im ersten Halbjahre, mit wenigen Ausnahmen, gänzlich unfruchtbar. Die Folgen davon sind für die jungen Leute sehr empfindlich, man mag nun auf den Verlust an Zeit und Geld, oder auf die vergebliche Mühe, Bestrebung, und Arbeit sehn. Dieses traurige Stillstehn, und dieser gänzliche Mangel an geistiger Nahrung, und Erhebung, werden nicht selten die Ursache jugendlicher Verirrungen aller Art.</p><lb/> <p>Eine erprobte Anleitung zum zweckmäßigsten Hören, und Nachschreiben der akademischen Vorlesungen, hilft also einem langgefühlten Bedürfnisse ab, und wird daher allen Studierenden, den jüngeren wie den älteren, höchst willkommen seyn. Wenn nun dieselbe überdem<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0009]
meistens nur einen sehr losen, zuweilen gar keinen Zusammenhang hat, mit einem Worte, weil er höchst populär ist. Der junge Mann folgt demselben also mit der nämlichen Leichtigkeit, wie er die Sachen nachzuschreiben im Stande ist.
Bei den akademischen Vorträgen aber, findet gerade das Gegentheil statt. Diese sind im allgemeinen, in hohem Grade gehalten, und haben gerade den strengsten Zusammenhang, ohne daß die geheime Disposition bemerkbar ist, und noch weniger markirt wird. Denselben zu folgen, ist also zum Anfang der akademischen Studienzeit, äußerst schwer, und erfordert ungemeine Fassungskraft. Sie bleiben daher für die Masse der Studirenden, im ersten Halbjahre, mit wenigen Ausnahmen, gänzlich unfruchtbar. Die Folgen davon sind für die jungen Leute sehr empfindlich, man mag nun auf den Verlust an Zeit und Geld, oder auf die vergebliche Mühe, Bestrebung, und Arbeit sehn. Dieses traurige Stillstehn, und dieser gänzliche Mangel an geistiger Nahrung, und Erhebung, werden nicht selten die Ursache jugendlicher Verirrungen aller Art.
Eine erprobte Anleitung zum zweckmäßigsten Hören, und Nachschreiben der akademischen Vorlesungen, hilft also einem langgefühlten Bedürfnisse ab, und wird daher allen Studierenden, den jüngeren wie den älteren, höchst willkommen seyn. Wenn nun dieselbe überdem
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Zitationshilfe: | Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_collegienhefte_1826/9>, abgerufen am 07.07.2024. |