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Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826.

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brandschatzt. Die Feigheit und Ungeschicklichkeit so vieler italienischen Schiffspatrone, erleichtert übrigens den Algierern ihr Handwerk so sehr, daß sie fast zum Sprüchworte dient. Die Algierer manoeuvrieren nicht immer ganz schulgerecht, aber mit vieler Gewandheit, und Kühnheit. Bey größeren Reisen, über die Straße hinaus, nehmen sie meistens freye französische, oder englische Seeleute, gegen reichliche Bezahlung in Dienst. Sonst aber ziehen sie, im Mittelmeere, spanische und neapolitanische Renegaten vor. Im Allgemeinen recrutirt sich die algierische Marine aus der ganzen Türkey, besonders aus den Häfen Trebisonde, Dulcigno und Smyrna. Neben der Raubbegierde wirkt nicht selten auch der Christenhaß ein. Den berühmten, d. h. den glücklichsten Anführern strömen dann die die Matrosen vorzugsweise zu. Bey der Berathschlagung über den Angriff eines Schiffes, giebt jeder, vom Höchsten bis zum Niedrigsten, seine Stimme ab. Ein einziges Ja kann gegen alle entscheiden, so daß die Jagd sogleich beginnen muß. Umgekehrt aber ist dies nicht der Fall.

§. 4.
Die Concentration.

Dieses Raubsystem ist minder die Folge von Fanatismus als der Noth. Die Bezahlung der türkischen Truppen davon, sonst Aufruhr und Ermordung des Dey. - Die Raubzüge entweder für Rechnung des letzteren selbst, oder seiner Großen - Von allen Prisen aber, jener seinen bestimmten Theil - Die Kriege gegen die Barbaresken von keinem Vortheil; kosten mehr als die Geschenke, überdem leidet die Frachtfahrt. - Die Schweden kommen wegen ihrer Schiffsmaterialien am besten mit den Algierern aus - Am verächtlichsten ist die Sardinische Flagge - Gewandte Manoeuver - Ueber die Straße von Gibraltar hinaus, englische, oder französische Steuerleute - Im Mittelmeer

brandschatzt. Die Feigheit und Ungeschicklichkeit so vieler italienischen Schiffspatrone, erleichtert übrigens den Algierern ihr Handwerk so sehr, daß sie fast zum Sprüchworte dient. Die Algierer manoeuvrieren nicht immer ganz schulgerecht, aber mit vieler Gewandheit, und Kühnheit. Bey größeren Reisen, über die Straße hinaus, nehmen sie meistens freye französische, oder englische Seeleute, gegen reichliche Bezahlung in Dienst. Sonst aber ziehen sie, im Mittelmeere, spanische und neapolitanische Renegaten vor. Im Allgemeinen recrutirt sich die algierische Marine aus der ganzen Türkey, besonders aus den Häfen Trebisonde, Dulcigno und Smyrna. Neben der Raubbegierde wirkt nicht selten auch der Christenhaß ein. Den berühmten, d. h. den glücklichsten Anführern strömen dann die die Matrosen vorzugsweise zu. Bey der Berathschlagung über den Angriff eines Schiffes, giebt jeder, vom Höchsten bis zum Niedrigsten, seine Stimme ab. Ein einziges Ja kann gegen alle entscheiden, so daß die Jagd sogleich beginnen muß. Umgekehrt aber ist dies nicht der Fall.

§. 4.
Die Concentration.

Dieses Raubsystem ist minder die Folge von Fanatismus als der Noth. Die Bezahlung der türkischen Truppen davon, sonst Aufruhr und Ermordung des Dey. – Die Raubzüge entweder für Rechnung des letzteren selbst, oder seiner Großen – Von allen Prisen aber, jener seinen bestimmten Theil – Die Kriege gegen die Barbaresken von keinem Vortheil; kosten mehr als die Geschenke, überdem leidet die Frachtfahrt. – Die Schweden kommen wegen ihrer Schiffsmaterialien am besten mit den Algierern aus – Am verächtlichsten ist die Sardinische Flagge – Gewandte Manoeuver – Ueber die Straße von Gibraltar hinaus, englische, oder französische Steuerleute – Im Mittelmeer

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[60/0064] brandschatzt. Die Feigheit und Ungeschicklichkeit so vieler italienischen Schiffspatrone, erleichtert übrigens den Algierern ihr Handwerk so sehr, daß sie fast zum Sprüchworte dient. Die Algierer manoeuvrieren nicht immer ganz schulgerecht, aber mit vieler Gewandheit, und Kühnheit. Bey größeren Reisen, über die Straße hinaus, nehmen sie meistens freye französische, oder englische Seeleute, gegen reichliche Bezahlung in Dienst. Sonst aber ziehen sie, im Mittelmeere, spanische und neapolitanische Renegaten vor. Im Allgemeinen recrutirt sich die algierische Marine aus der ganzen Türkey, besonders aus den Häfen Trebisonde, Dulcigno und Smyrna. Neben der Raubbegierde wirkt nicht selten auch der Christenhaß ein. Den berühmten, d. h. den glücklichsten Anführern strömen dann die die Matrosen vorzugsweise zu. Bey der Berathschlagung über den Angriff eines Schiffes, giebt jeder, vom Höchsten bis zum Niedrigsten, seine Stimme ab. Ein einziges Ja kann gegen alle entscheiden, so daß die Jagd sogleich beginnen muß. Umgekehrt aber ist dies nicht der Fall. §. 4. Die Concentration. Dieses Raubsystem ist minder die Folge von Fanatismus als der Noth. Die Bezahlung der türkischen Truppen davon, sonst Aufruhr und Ermordung des Dey. – Die Raubzüge entweder für Rechnung des letzteren selbst, oder seiner Großen – Von allen Prisen aber, jener seinen bestimmten Theil – Die Kriege gegen die Barbaresken von keinem Vortheil; kosten mehr als die Geschenke, überdem leidet die Frachtfahrt. – Die Schweden kommen wegen ihrer Schiffsmaterialien am besten mit den Algierern aus – Am verächtlichsten ist die Sardinische Flagge – Gewandte Manoeuver – Ueber die Straße von Gibraltar hinaus, englische, oder französische Steuerleute – Im Mittelmeer

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Zitationshilfe: Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_collegienhefte_1826/64>, abgerufen am 24.11.2024.