Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826.mit 2380 Stühlen, die wöchentlich 8200 Stücke Cattun liefern. Ueberdies rechnet man 18 Cattundruckereien, und 35 Calandermaschinen, die bisweilen 268,800 Yards täglich Calandern, und 552,000 Yards dressiren, wozu eigene Dressirmaschinen vorhanden sind. Eben so ausgedehnt ist dieser Industriezweig in andern Theilen Englands und Schottlands, namentlich aber in Manchester. Unter den Cattundruckereien ist jene der Gebrüder Grant, in der Nähe von Bury, in Lancashire, vielleicht die größte in der Welt. Diese Druckerei besteht aus vier großen Gebäuden, wovon jedes 246 englische Fuß lang ist, die zusammen ein Viereck bilden, und in der Mitte einen, nahe an 54,000 Quadratfuß haltenden Raum, einschließen. Alle diese Gebäude sind drei Stock hoch, und haben nahe am 500 Fenster. Mehrere Theile davon sind Feuerfest gebaut. Die Grundlage besteht aus schweren Steinmassen, und ist so gut zusammen gekittet, daß kein Wasser durchdringen kann. In der Mitte des, zwischen den vier Hauptgebäuden eingeschlossenen Raumes, steht ein anderes vierstöckiges Gebäude, das 36 Quadratfuß mißt. Im obern Stocke gewährt dasselbe, mit Hülfe von Spiegeln, eine Aussicht in das Innere aller Gebäude, so daß man zu jeder Zeit wissen kann, ob die Arbeiter beschäftigt sind. In demselben Hause ist eine Uhr angebracht, die so eingerichtet ist, daß jeder Arbeiter, ohne seinen Posten zu verlassen, die Stunde sehen kann. Wasser ist hinlänglich vorhanden, um mit einem Fall, zwanzig Waschräder, und zwei große Maschinenräder zu treiben. Drei Dampfkessel dienen zum Erwärmen der Dung- und Farbgefäße, wovon sechszehn vorhanden sind. Da dieses große Werk am Flusse Yrwell liegt, so haben die Eigenthümer den Grund der Gebäude, tiefer als das Flußbett legen lassen, damit dasselbe vom Wasser umströmt werden kann. Der dadurch entstandene Graben ist acht Fuß tief, ziemlich breit und schützt das Gewerk vor Einbruch. Man nimmt an, daß täglich 1000 Stücke Cattun darin gedruckt werden. Diesen Angaben zufolge ist es augenscheinlich, daß die Baumwollen-Manufakturen Englands, und die damit verwandten Zweige, eine Ausdehnung erhalten haben, wovon man in andern Ländern keinen Begriff hat. mit 2380 Stühlen, die wöchentlich 8200 Stücke Cattun liefern. Ueberdies rechnet man 18 Cattundruckereien, und 35 Calandermaschinen, die bisweilen 268,800 Yards täglich Calandern, und 552,000 Yards dressiren, wozu eigene Dressirmaschinen vorhanden sind. Eben so ausgedehnt ist dieser Industriezweig in andern Theilen Englands und Schottlands, namentlich aber in Manchester. Unter den Cattundruckereien ist jene der Gebrüder Grant, in der Nähe von Bury, in Lancashire, vielleicht die größte in der Welt. Diese Druckerei besteht aus vier großen Gebäuden, wovon jedes 246 englische Fuß lang ist, die zusammen ein Viereck bilden, und in der Mitte einen, nahe an 54,000 Quadratfuß haltenden Raum, einschließen. Alle diese Gebäude sind drei Stock hoch, und haben nahe am 500 Fenster. Mehrere Theile davon sind Feuerfest gebaut. Die Grundlage besteht aus schweren Steinmassen, und ist so gut zusammen gekittet, daß kein Wasser durchdringen kann. In der Mitte des, zwischen den vier Hauptgebäuden eingeschlossenen Raumes, steht ein anderes vierstöckiges Gebäude, das 36 Quadratfuß mißt. Im obern Stocke gewährt dasselbe, mit Hülfe von Spiegeln, eine Aussicht in das Innere aller Gebäude, so daß man zu jeder Zeit wissen kann, ob die Arbeiter beschäftigt sind. In demselben Hause ist eine Uhr angebracht, die so eingerichtet ist, daß jeder Arbeiter, ohne seinen Posten zu verlassen, die Stunde sehen kann. Wasser ist hinlänglich vorhanden, um mit einem Fall, zwanzig Waschräder, und zwei große Maschinenräder zu treiben. Drei Dampfkessel dienen zum Erwärmen der Dung- und Farbgefäße, wovon sechszehn vorhanden sind. Da dieses große Werk am Flusse Yrwell liegt, so haben die Eigenthümer den Grund der Gebäude, tiefer als das Flußbett legen lassen, damit dasselbe vom Wasser umströmt werden kann. Der dadurch entstandene Graben ist acht Fuß tief, ziemlich breit und schützt das Gewerk vor Einbruch. Man nimmt an, daß täglich 1000 Stücke Cattun darin gedruckt werden. Diesen Angaben zufolge ist es augenscheinlich, daß die Baumwollen-Manufakturen Englands, und die damit verwandten Zweige, eine Ausdehnung erhalten haben, wovon man in andern Ländern keinen Begriff hat. <TEI> <text> <body> <div> <div> <div> <div> <div> <p><pb facs="#f0056" n="52"/> mit 2380 Stühlen, die wöchentlich 8200 Stücke Cattun liefern. 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In der Mitte des, zwischen den vier Hauptgebäuden eingeschlossenen Raumes, steht ein anderes vierstöckiges Gebäude, das 36 Quadratfuß mißt. Im obern Stocke gewährt dasselbe, mit Hülfe von Spiegeln, eine Aussicht in das Innere aller Gebäude, so daß man zu jeder Zeit wissen kann, ob die Arbeiter beschäftigt sind. In demselben Hause ist eine Uhr angebracht, die so eingerichtet ist, daß jeder Arbeiter, ohne seinen Posten zu verlassen, die Stunde sehen kann. Wasser ist hinlänglich vorhanden, um mit einem Fall, zwanzig Waschräder, und zwei große Maschinenräder zu treiben. Drei Dampfkessel dienen zum Erwärmen der Dung- und Farbgefäße, wovon sechszehn vorhanden sind. Da dieses große Werk am Flusse Yrwell liegt, so haben die Eigenthümer den Grund der Gebäude, tiefer als das <choice><sic>Flußbeet</sic><corr>Flußbett</corr></choice> legen lassen, damit dasselbe vom Wasser umströmt werden kann. Der dadurch entstandene Graben ist acht Fuß tief, ziemlich breit und schützt das Gewerk vor Einbruch. 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mit 2380 Stühlen, die wöchentlich 8200 Stücke Cattun liefern. Ueberdies rechnet man 18 Cattundruckereien, und 35 Calandermaschinen, die bisweilen 268,800 Yards täglich Calandern, und 552,000 Yards dressiren, wozu eigene Dressirmaschinen vorhanden sind. Eben so ausgedehnt ist dieser Industriezweig in andern Theilen Englands und Schottlands, namentlich aber in Manchester. Unter den Cattundruckereien ist jene der Gebrüder Grant, in der Nähe von Bury, in Lancashire, vielleicht die größte in der Welt.
Diese Druckerei besteht aus vier großen Gebäuden, wovon jedes 246 englische Fuß lang ist, die zusammen ein Viereck bilden, und in der Mitte einen, nahe an 54,000 Quadratfuß haltenden Raum, einschließen. Alle diese Gebäude sind drei Stock hoch, und haben nahe am 500 Fenster. Mehrere Theile davon sind Feuerfest gebaut. Die Grundlage besteht aus schweren Steinmassen, und ist so gut zusammen gekittet, daß kein Wasser durchdringen kann. In der Mitte des, zwischen den vier Hauptgebäuden eingeschlossenen Raumes, steht ein anderes vierstöckiges Gebäude, das 36 Quadratfuß mißt. Im obern Stocke gewährt dasselbe, mit Hülfe von Spiegeln, eine Aussicht in das Innere aller Gebäude, so daß man zu jeder Zeit wissen kann, ob die Arbeiter beschäftigt sind. In demselben Hause ist eine Uhr angebracht, die so eingerichtet ist, daß jeder Arbeiter, ohne seinen Posten zu verlassen, die Stunde sehen kann. Wasser ist hinlänglich vorhanden, um mit einem Fall, zwanzig Waschräder, und zwei große Maschinenräder zu treiben. Drei Dampfkessel dienen zum Erwärmen der Dung- und Farbgefäße, wovon sechszehn vorhanden sind. Da dieses große Werk am Flusse Yrwell liegt, so haben die Eigenthümer den Grund der Gebäude, tiefer als das Flußbett legen lassen, damit dasselbe vom Wasser umströmt werden kann. Der dadurch entstandene Graben ist acht Fuß tief, ziemlich breit und schützt das Gewerk vor Einbruch. Man nimmt an, daß täglich 1000 Stücke Cattun darin gedruckt werden. Diesen Angaben zufolge ist es augenscheinlich, daß die Baumwollen-Manufakturen Englands, und die damit verwandten Zweige, eine Ausdehnung erhalten haben, wovon man in andern Ländern keinen Begriff hat.
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Zitationshilfe: | Fischer, Christian August: Ueber Collegien und Collegienhefte. Bonn, 1826, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fischer_collegienhefte_1826/56>, abgerufen am 07.07.2024. |