Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720.

Bild:
<< vorherige Seite

Gelahrten als Kaufleuten in Holland floriret / also auch die Vor-Eltern Mütterlicher Seite gleichfals Kaufleute von guter Renomme in Zelle und Hildesheim gewesen / von deren Descendenten gleichfals verschiedene durch die Studia zu gar ansehnlichen Functionibus und Officiis gelanget.

Vorerwehnte unsers seeligen Herrn Canonici und Vice-Domini Hilcken liebe Eltern nun / wie sie ihre erstere Sorgfalt dahin gerichtet seyn lassen / ihn nach der leiblichen Gebuhrt zu der Christlichen Wiedergebuhrt durch das Bad der Heil. Tauffe zubefordern / und ihm zu deren Denckmahl den Nahmen Matthaeus beylegen lassen / also haben sie auch an ihrer anderen und auf dessen gute Education gerichteten Sorgfalt nichtes ermangeln lassen; Massen sie ihn nicht nur von der ersteren Kindheit an / zu der reinen allein seeligmachenden Evangelischen Lehre / wahren GOttesfurcht und allen Christlichen Tugenden mit allen Fleiß erziehen / sondern auch bey zunehmenden Jahren und da sie ein fähiges Ingenium und nicht geringe Zuneigung zum studiren an ihn bemercket / ihn zu den nöhtigen Sprachen und Disciplinen, so wol durch privat als öffentliche Schul-Information anführen und es an nichtes fehlen lassen / seine zu den Studiis bezeugete sonderbahre Inclination auf alle Weise zu beforderen / welche dann auch so wol bey ihm eingeschlagen / daß er in literis & humanioribus gar bald gute profectus erreichet und in dem 16 Jahre seines Alters so weit darin gekommen daß er von seinen Praeceptoren vor tüchtig erkandt worden sich mit Nutzen aus der niederen Schule auf das Gymnasium academicum der Stadt Bremen zu begeben; Auf welchem er dann bis ins dritte Jahr den studiis mit allen Fleiß obgelegen / und unter der guten An-

Gelahrten als Kaufleuten in Holland floriret / also auch die Vor-Eltern Mütterlicher Seite gleichfals Kaufleute von guter Renomme in Zelle und Hildesheim gewesen / von deren Descendenten gleichfals verschiedene durch die Studia zu gar ansehnlichen Functionibus und Officiis gelanget.

Vorerwehnte unsers seeligen Herrn Canonici und Vice-Domini Hilcken liebe Eltern nun / wie sie ihre erstere Sorgfalt dahin gerichtet seyn lassen / ihn nach der leiblichen Gebuhrt zu der Christlichen Wiedergebuhrt durch das Bad der Heil. Tauffe zubefordern / und ihm zu deren Denckmahl den Nahmen Matthaeus beylegen lassen / also haben sie auch an ihrer anderen und auf dessen gute Education gerichteten Sorgfalt nichtes ermangeln lassen; Massen sie ihn nicht nur von der ersteren Kindheit an / zu der reinen allein seeligmachenden Evangelischen Lehre / wahren GOttesfurcht und allen Christlichen Tugenden mit allen Fleiß erziehen / sondern auch bey zunehmenden Jahren und da sie ein fähiges Ingenium und nicht geringe Zuneigung zum studiren an ihn bemercket / ihn zu den nöhtigen Sprachen und Disciplinen, so wol durch privat als öffentliche Schul-Information anführen und es an nichtes fehlen lassen / seine zu den Studiis bezeugete sonderbahre Inclination auf alle Weise zu beforderen / welche dann auch so wol bey ihm eingeschlagen / daß er in literis & humanioribus gar bald gute profectus erreichet und in dem 16 Jahre seines Alters so weit darin gekommen daß er von seinen Praeceptoren vor tüchtig erkandt worden sich mit Nutzen aus der niederen Schule auf das Gymnasium academicum der Stadt Bremen zu begeben; Auf welchem er dann bis ins dritte Jahr den studiis mit allen Fleiß obgelegen / und unter der guten An-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0033" n="29"/>
Gelahrten als Kaufleuten
                     in Holland floriret / also auch die Vor-Eltern Mütterlicher Seite gleichfals
                     Kaufleute von guter Renomme in Zelle und Hildesheim gewesen / von deren
                     Descendenten gleichfals verschiedene durch die Studia zu gar ansehnlichen
                     Functionibus und Officiis gelanget.</p>
        <p>Vorerwehnte unsers seeligen Herrn Canonici und Vice-Domini Hilcken liebe Eltern
                     nun / wie sie ihre erstere Sorgfalt dahin gerichtet seyn lassen / ihn nach der
                     leiblichen Gebuhrt zu der Christlichen Wiedergebuhrt durch das Bad der Heil.
                     Tauffe zubefordern / und ihm zu deren Denckmahl den Nahmen Matthaeus beylegen
                     lassen / also haben sie auch an ihrer anderen und auf dessen gute Education
                     gerichteten Sorgfalt nichtes ermangeln lassen; Massen sie ihn nicht nur von der
                     ersteren Kindheit an / zu der reinen allein seeligmachenden Evangelischen Lehre
                     / wahren GOttesfurcht und allen Christlichen Tugenden mit allen Fleiß erziehen /
                     sondern auch bey zunehmenden Jahren und da sie ein fähiges Ingenium und nicht
                     geringe Zuneigung zum studiren an ihn bemercket / ihn zu den nöhtigen Sprachen
                     und Disciplinen, so wol durch privat als öffentliche Schul-Information anführen
                     und es an nichtes fehlen lassen / seine zu den Studiis bezeugete sonderbahre
                     Inclination auf alle Weise zu beforderen / welche dann auch so wol bey ihm
                     eingeschlagen / daß er in literis &amp; humanioribus gar bald gute profectus
                     erreichet und in dem 16 Jahre seines Alters so weit darin gekommen daß er von
                     seinen Praeceptoren vor tüchtig erkandt worden sich mit Nutzen aus der niederen
                     Schule auf das Gymnasium academicum der Stadt Bremen zu begeben; Auf welchem er
                     dann bis ins dritte Jahr den studiis mit allen Fleiß obgelegen / und unter der
                     guten An-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[29/0033] Gelahrten als Kaufleuten in Holland floriret / also auch die Vor-Eltern Mütterlicher Seite gleichfals Kaufleute von guter Renomme in Zelle und Hildesheim gewesen / von deren Descendenten gleichfals verschiedene durch die Studia zu gar ansehnlichen Functionibus und Officiis gelanget. Vorerwehnte unsers seeligen Herrn Canonici und Vice-Domini Hilcken liebe Eltern nun / wie sie ihre erstere Sorgfalt dahin gerichtet seyn lassen / ihn nach der leiblichen Gebuhrt zu der Christlichen Wiedergebuhrt durch das Bad der Heil. Tauffe zubefordern / und ihm zu deren Denckmahl den Nahmen Matthaeus beylegen lassen / also haben sie auch an ihrer anderen und auf dessen gute Education gerichteten Sorgfalt nichtes ermangeln lassen; Massen sie ihn nicht nur von der ersteren Kindheit an / zu der reinen allein seeligmachenden Evangelischen Lehre / wahren GOttesfurcht und allen Christlichen Tugenden mit allen Fleiß erziehen / sondern auch bey zunehmenden Jahren und da sie ein fähiges Ingenium und nicht geringe Zuneigung zum studiren an ihn bemercket / ihn zu den nöhtigen Sprachen und Disciplinen, so wol durch privat als öffentliche Schul-Information anführen und es an nichtes fehlen lassen / seine zu den Studiis bezeugete sonderbahre Inclination auf alle Weise zu beforderen / welche dann auch so wol bey ihm eingeschlagen / daß er in literis & humanioribus gar bald gute profectus erreichet und in dem 16 Jahre seines Alters so weit darin gekommen daß er von seinen Praeceptoren vor tüchtig erkandt worden sich mit Nutzen aus der niederen Schule auf das Gymnasium academicum der Stadt Bremen zu begeben; Auf welchem er dann bis ins dritte Jahr den studiis mit allen Fleiß obgelegen / und unter der guten An-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720/33
Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Eine selige Veränderung Worauf die Christen harren und die darinn zu suchende Beste Veränderung. Braunschweig, 1720, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_veraenderung_1720/33>, abgerufen am 23.11.2024.