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Finen, Eberhard: Die Rechte des Herrn, ein Lied im Hause der Weyland durchlauchtigsten ... Frauen Sophia Eleonora, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg, Käyserl. Freyen Stiffts Gandersheim Canonissin, nach dero höchst-seeligsten Absterben zu erbaulicher Andacht anderer frommen Christen, auf hohen gnädigsten Befehl zum Druck befördert. Braunschweig, 1713.

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14. Doch steht Krancken zu verdencken / Wann sie sich bey ihrem kräncken Nach dem Artzte sehnen sehr / Daß er doch die Schmertzen kehr? Nein / das hast du selbst befohlen / Weil mir diß dann unverholen / Daß ich zu dir kommen soll / So laß dirs gefallen woll.

15. Ach! dein theures Blut mich netze / Daß die Seel sich recht ergetze / Die biß auf den Tod verwundt / Sie macht diesen neuen Bund / Dich für alles stets zu lieben / Was dir mißfällt zu verschieben / Hierzu Krafft und Stärck ertheil / Ach! verbleibe doch mein Heil.

16. Ich begehr sonst nichts zu haben Hier von allen deinen Gaben / Als diß Blut zur Seelen Heil / Drum ohn alles Weilen eil / Dein Blut in mein Hertz zu graben / Nichts kan mir die Seel sonst laben In der grösten Traurigkeit / In dem Leiden dieser Zeit.

17. Diß Blut kan und wird mich stärcken / Wann sich Todes-Angst läst mercken / Wann nichts mehr anschlagen will / Wann die Augen stehn gantz still / Wann die Zung nichts weiß zu sprechen / Wann das matte Hertz muß brechen / Wann zu meinem JEsu soll / Also sterb ich Glaubens voll.

18. So will ich den Tod verlachen / So will ich zu nutz mir machen Den so edlen Blutes-Schweiß / Dafür ich viel tausend Preiß Dir / mein liebster Heiland / bringe / Und dir nur zu Ehren singe Den zwar schlechten Lobgesang: Ach! mein JEsu / habe Danck.

14. Doch steht Krancken zu verdencken / Wañ sie sich bey ihrem kräncken Nach dem Artzte sehnen sehr / Daß er doch die Schmertzen kehr? Nein / das hast du selbst befohlen / Weil mir diß dann unverholen / Daß ich zu dir kommen soll / So laß dirs gefallen woll.

15. Ach! dein theures Blut mich netze / Daß die Seel sich recht ergetze / Die biß auf den Tod verwundt / Sie macht diesen neuen Bund / Dich für alles stets zu lieben / Was dir mißfällt zu verschieben / Hierzu Krafft und Stärck ertheil / Ach! verbleibe doch mein Heil.

16. Ich begehr sonst nichts zu haben Hier von allen deinen Gaben / Als diß Blut zur Seelen Heil / Drum ohn alles Weilen eil / Dein Blut in mein Hertz zu graben / Nichts kan mir die Seel sonst laben In der grösten Traurigkeit / In dem Leiden dieser Zeit.

17. Diß Blut kan und wird mich stärcken / Wann sich Todes-Angst läst mercken / Wann nichts mehr anschlagen will / Wañ die Augen stehn gantz still / Wann die Zung nichts weiß zu sprechen / Wann das matte Hertz muß brechen / Wann zu meinem JEsu soll / Also sterb ich Glaubens voll.

18. So will ich den Tod verlachen / So will ich zu nutz mir machen Den so edlen Blutes-Schweiß / Dafür ich viel tausend Preiß Dir / mein liebster Heiland / bringe / Und dir nur zu Ehren singe Den zwar schlechten Lobgesang: Ach! mein JEsu / habe Danck.

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                     / Nichts kan mir die Seel sonst laben In der grösten Traurigkeit / In dem Leiden
                     dieser Zeit.</p>
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          <p>18. So will ich den Tod verlachen / So will ich zu nutz mir machen Den so edlen
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[20/0176] 14. Doch steht Krancken zu verdencken / Wañ sie sich bey ihrem kräncken Nach dem Artzte sehnen sehr / Daß er doch die Schmertzen kehr? Nein / das hast du selbst befohlen / Weil mir diß dann unverholen / Daß ich zu dir kommen soll / So laß dirs gefallen woll. 15. Ach! dein theures Blut mich netze / Daß die Seel sich recht ergetze / Die biß auf den Tod verwundt / Sie macht diesen neuen Bund / Dich für alles stets zu lieben / Was dir mißfällt zu verschieben / Hierzu Krafft und Stärck ertheil / Ach! verbleibe doch mein Heil. 16. Ich begehr sonst nichts zu haben Hier von allen deinen Gaben / Als diß Blut zur Seelen Heil / Drum ohn alles Weilen eil / Dein Blut in mein Hertz zu graben / Nichts kan mir die Seel sonst laben In der grösten Traurigkeit / In dem Leiden dieser Zeit. 17. Diß Blut kan und wird mich stärcken / Wann sich Todes-Angst läst mercken / Wann nichts mehr anschlagen will / Wañ die Augen stehn gantz still / Wann die Zung nichts weiß zu sprechen / Wann das matte Hertz muß brechen / Wann zu meinem JEsu soll / Also sterb ich Glaubens voll. 18. So will ich den Tod verlachen / So will ich zu nutz mir machen Den so edlen Blutes-Schweiß / Dafür ich viel tausend Preiß Dir / mein liebster Heiland / bringe / Und dir nur zu Ehren singe Den zwar schlechten Lobgesang: Ach! mein JEsu / habe Danck.

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Die Rechte des Herrn, ein Lied im Hause der Weyland durchlauchtigsten ... Frauen Sophia Eleonora, Hertzogin zu Braunschweig und Lüneburg, Käyserl. Freyen Stiffts Gandersheim Canonissin, nach dero höchst-seeligsten Absterben zu erbaulicher Andacht anderer frommen Christen, auf hohen gnädigsten Befehl zum Druck befördert. Braunschweig, 1713, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_rechte_1713/176>, abgerufen am 02.05.2024.