Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Finen, Eberhard: Der Gott-begierige David Und Gott-begierige Christe. Braunschweig, 1715.

Bild:
<< vorherige Seite
Vorrede.

ER begehret mein / so will ich ihn aushelffen. Mit diesem Worten fällt GOTT dorten dem König David ins Wort Ps. XCI. v. 14. und giebt darinn eine herrliche Hoffnung vor GOTT-begierige Seelen. David hatte diesen gantzen Psalm herdurch / denen Schützlingen GOTTES viel Gutes versprochen; mächtigen Beystand / kräfftigen Trost / sicher Geleite von GOTT und seinen Engeln / krafft dessen sie Löwen / Ottern und Drachen solten unter die Füsse treten; Und da fällt ihm nun GOTT ins Wort / und will mit einer neuen Verheissung denen Zusagen Davids ihr rechtes Gewichte geben. Er begehret mein spricht er / so will ich ihn aushelffen / rühmet damit zuforderst das Gute so Er an seinen Schützlingen findet / und erbeut sich ihnen davor recht was Gutes wiederfahren zu lassen. Jenes heist: Er begehret mein / dieses: Darum will ich ihn aushelffen. Jenes deutet an die brünstige Liebe / davon der Gläubigen Hertz gegen Ihm entzündet / und das aus solcher Liebe entstehende sehnliche Verlangen und innigliche Wündschen Ihn als das höchste Gut zu haben / und mit Ihm hier im Glauben / dort im Schauen sich zu vereinigen; Dieses / das Aushelffen praesupponiret die unumgängliche Noht und Gefahr / in welche GOTT die Seinen nach seinem heiligen Raht und Willen gerathen lässet. Aus denselben sich zu helffen reicht ihr Vermögen nicht zu / Menschen Hülffe auch nicht / darum will Ers thun / Ich will ihm aushelffen / Ich will die Gefahr abwenden und ihn daraus mächtig erretten.

Vorrede.

ER begehret mein / so will ich ihn aushelffen. Mit diesem Worten fällt GOTT dorten dem König David ins Wort Ps. XCI. v. 14. und giebt darinn eine herrliche Hoffnung vor GOTT-begierige Seelen. David hatte diesen gantzen Psalm herdurch / denen Schützlingen GOTTES viel Gutes versprochen; mächtigen Beystand / kräfftigen Trost / sicher Geleite von GOTT und seinen Engeln / krafft dessen sie Löwen / Ottern und Drachen solten unter die Füsse treten; Und da fällt ihm nun GOTT ins Wort / und will mit einer neuen Verheissung denen Zusagen Davids ihr rechtes Gewichte geben. Er begehret mein spricht er / so will ich ihn aushelffen / rühmet damit zuforderst das Gute so Er an seinen Schützlingen findet / und erbeut sich ihnen davor recht was Gutes wiederfahren zu lassen. Jenes heist: Er begehret mein / dieses: Darum will ich ihn aushelffen. Jenes deutet an die brünstige Liebe / davon der Gläubigen Hertz gegen Ihm entzündet / und das aus solcher Liebe entstehende sehnliche Verlangen und innigliche Wündschen Ihn als das höchste Gut zu haben / und mit Ihm hier im Glauben / dort im Schauen sich zu vereinigen; Dieses / das Aushelffen praesupponiret die unumgängliche Noht und Gefahr / in welche GOTT die Seinen nach seinem heiligen Raht und Willen gerathen lässet. Aus denselben sich zu helffen reicht ihr Vermögen nicht zu / Menschen Hülffe auch nicht / darum will Ers thun / Ich will ihm aushelffen / Ich will die Gefahr abwenden und ihn daraus mächtig erretten.

<TEI>
  <text>
    <front>
      <div>
        <pb facs="#f0008" n="2"/>
      </div>
      <div>
        <head>Vorrede.<lb/></head>
        <p>ER begehret mein / so will ich ihn aushelffen. Mit diesem Worten fällt GOTT                      dorten dem König David ins Wort Ps. XCI. v. 14. und giebt darinn eine herrliche                      Hoffnung vor GOTT-begierige Seelen. David hatte diesen gantzen Psalm herdurch /                      denen Schützlingen GOTTES viel Gutes versprochen; mächtigen Beystand /                      kräfftigen Trost / sicher Geleite von GOTT und seinen Engeln / krafft dessen sie                      Löwen / Ottern und Drachen solten unter die Füsse treten; Und da fällt ihm nun                      GOTT ins Wort / und will mit einer neuen Verheissung denen Zusagen Davids ihr                      rechtes Gewichte geben. Er begehret mein spricht er / so will ich ihn aushelffen                      / rühmet damit zuforderst das Gute so Er an seinen Schützlingen findet / und                      erbeut sich ihnen davor recht was Gutes wiederfahren zu lassen. Jenes heist: Er                      begehret mein / dieses: Darum will ich ihn aushelffen. Jenes deutet an die                      brünstige Liebe / davon der Gläubigen Hertz gegen Ihm entzündet / und das aus                      solcher Liebe entstehende sehnliche Verlangen und innigliche Wündschen Ihn als                      das höchste Gut zu haben / und mit Ihm hier im Glauben / dort im Schauen sich zu                      vereinigen; Dieses / das Aushelffen praesupponiret die unumgängliche Noht und                      Gefahr / in welche GOTT die Seinen nach seinem heiligen Raht und Willen gerathen                      lässet. Aus denselben sich zu helffen reicht ihr Vermögen nicht zu / Menschen                      Hülffe auch nicht / darum will Ers thun / Ich will ihm aushelffen / Ich will die                      Gefahr abwenden und ihn daraus mächtig erretten.</p>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[2/0008] Vorrede. ER begehret mein / so will ich ihn aushelffen. Mit diesem Worten fällt GOTT dorten dem König David ins Wort Ps. XCI. v. 14. und giebt darinn eine herrliche Hoffnung vor GOTT-begierige Seelen. David hatte diesen gantzen Psalm herdurch / denen Schützlingen GOTTES viel Gutes versprochen; mächtigen Beystand / kräfftigen Trost / sicher Geleite von GOTT und seinen Engeln / krafft dessen sie Löwen / Ottern und Drachen solten unter die Füsse treten; Und da fällt ihm nun GOTT ins Wort / und will mit einer neuen Verheissung denen Zusagen Davids ihr rechtes Gewichte geben. Er begehret mein spricht er / so will ich ihn aushelffen / rühmet damit zuforderst das Gute so Er an seinen Schützlingen findet / und erbeut sich ihnen davor recht was Gutes wiederfahren zu lassen. Jenes heist: Er begehret mein / dieses: Darum will ich ihn aushelffen. Jenes deutet an die brünstige Liebe / davon der Gläubigen Hertz gegen Ihm entzündet / und das aus solcher Liebe entstehende sehnliche Verlangen und innigliche Wündschen Ihn als das höchste Gut zu haben / und mit Ihm hier im Glauben / dort im Schauen sich zu vereinigen; Dieses / das Aushelffen praesupponiret die unumgängliche Noht und Gefahr / in welche GOTT die Seinen nach seinem heiligen Raht und Willen gerathen lässet. Aus denselben sich zu helffen reicht ihr Vermögen nicht zu / Menschen Hülffe auch nicht / darum will Ers thun / Ich will ihm aushelffen / Ich will die Gefahr abwenden und ihn daraus mächtig erretten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/finen_david_1715
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/finen_david_1715/8
Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Der Gott-begierige David Und Gott-begierige Christe. Braunschweig, 1715, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_david_1715/8>, abgerufen am 23.04.2024.