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Finen, Eberhard: Helmstädtsche Denk- und Dank-Reden. Helmstedt, 1702.

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im Himmel zu genießen hoffete / und je länger die Post ausblieb / die ihn ins Vaterland führen solte / je mehr mehrete sich sein Verlangen. Endlich ward der Wunsch erfüllet / wie ihn ein Freytag (ich meine den / an welchen er gebohren) in die Dienstbahrkeit vor 41. Jahren gesetzet / so führete ihn wieder ein Freytag in die rechte Freyheit; GOtt gab Gluck zur Reise / daß sein Geist glücklich ins himmlische Zion überging.

Wir wünschen dir Glück / du theure Seele / zu deinen glücklich vollbrachten Reisen! Betrauren wollen wir dich nicht / denn an dich ist nichts Traurens würdiges. Wolten wir beklagen deinen Tod / so beklagten wir deine Glückseeligkeit / die dich von dem sauren Welt-Wege ins Vaterland gebracht. Wolten wir bejammern die Blüte deines Alters / in welcher du hingerissen worden / so bejam merten wir zugleich / daß du so früh zur Freude des Himmels reiff geworden. Wolten wir betrauren / daß du keine Nachkommen hinterlassen / diß soll auch nicht seyn / denn du bist darum desto glückseeliger / weil du die Ewigkeit deines Andenckens / niemand als dir selbst zu dancken hast. Ehrlich hastu gelebet / seelig bistu gestorben / und die Freüde die du jetzo hast / ist unauffhörlich: so finde ich nichts / das an dir zu betrauren wäre. Eins aber will ich in deinem Namen thun / ich will dieser Hochansehnlichen Versammlunge schuldigen Danck sagen vor die Liebe / die sie auch nach deinem Tode verspühren lassen / und da sie dich auf deiner Lebens-Reise zu begleiten nicht viel Gelegenheit gehabt / deinen Leichnam nach dem Tode begleiten wollen. Dabey will ich versichern / daß deine hinterbliebene Anverwandten diese Mühe mit grösserer Mühe / doch lieber in frölichen als tranrigen Tagen zu ersetzen eyfrigst werden bemühet seyn. Ich meines theils wünsche allen eine glückliche Reise in die Ewigkeit.

im Himmel zu genießen hoffete / und je länger die Post ausblieb / die ihn ins Vaterland führen solte / je mehr mehrete sich sein Verlangen. Endlich ward der Wunsch erfüllet / wie ihn ein Freytag (ich meine den / an welchen er gebohren) in die Dienstbahrkeit vor 41. Jahren gesetzet / so führete ihn wieder ein Freytag in die rechte Freyheit; GOtt gab Gluck zur Reise / daß sein Geist glücklich ins him̃lische Zion überging.

Wir wünschen dir Glück / du theure Seele / zu deinen glücklich vollbrachten Reisen! Betrauren wollen wir dich nicht / denn an dich ist nichts Traurens würdiges. Wolten wir beklagen deinen Tod / so beklagten wir deine Glückseeligkeit / die dich von dem sauren Welt-Wege ins Vaterland gebracht. Wolten wir bejammern die Blüte deines Alters / in welcher du hingerissen worden / so bejam merten wir zugleich / daß du so früh zur Freude des Himmels reiff geworden. Wolten wir betrauren / daß du keine Nachkommen hinterlassen / diß soll auch nicht seyn / denn du bist darum desto glückseeliger / weil du die Ewigkeit deines Andenckens / niemand als dir selbst zu dancken hast. Ehrlich hastu gelebet / seelig bistu gestorben / und die Freüde die du jetzo hast / ist unauffhörlich: so finde ich nichts / das an dir zu betrauren wäre. Eins aber will ich in deinem Namen thun / ich will dieser Hochansehnlichen Versammlunge schuldigen Danck sagen vor die Liebe / die sie auch nach deinem Tode verspühren lassen / und da sie dich auf deiner Lebens-Reise zu begleiten nicht viel Gelegenheit gehabt / deinen Leichnam nach dem Tode begleiten wollen. Dabey will ich versichern / daß deine hinterbliebene Anverwandten diese Mühe mit grösserer Mühe / doch lieber in frölichen als tranrigen Tagen zu ersetzen eyfrigst werden bemühet seyn. Ich meines theils wünsche allen eine glückliche Reise in die Ewigkeit.

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                     Glückseeligkeit / die dich von dem sauren Welt-Wege ins Vaterland gebracht.
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                     geworden. Wolten wir betrauren / daß du keine Nachkommen hinterlassen / diß soll
                     auch nicht seyn / denn du bist darum desto glückseeliger / weil du die Ewigkeit
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                     gelebet / seelig bistu gestorben / und die Freüde die du jetzo hast / ist
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[33/0039] im Himmel zu genießen hoffete / und je länger die Post ausblieb / die ihn ins Vaterland führen solte / je mehr mehrete sich sein Verlangen. Endlich ward der Wunsch erfüllet / wie ihn ein Freytag (ich meine den / an welchen er gebohren) in die Dienstbahrkeit vor 41. Jahren gesetzet / so führete ihn wieder ein Freytag in die rechte Freyheit; GOtt gab Gluck zur Reise / daß sein Geist glücklich ins him̃lische Zion überging. Wir wünschen dir Glück / du theure Seele / zu deinen glücklich vollbrachten Reisen! Betrauren wollen wir dich nicht / denn an dich ist nichts Traurens würdiges. Wolten wir beklagen deinen Tod / so beklagten wir deine Glückseeligkeit / die dich von dem sauren Welt-Wege ins Vaterland gebracht. Wolten wir bejammern die Blüte deines Alters / in welcher du hingerissen worden / so bejam merten wir zugleich / daß du so früh zur Freude des Himmels reiff geworden. Wolten wir betrauren / daß du keine Nachkommen hinterlassen / diß soll auch nicht seyn / denn du bist darum desto glückseeliger / weil du die Ewigkeit deines Andenckens / niemand als dir selbst zu dancken hast. Ehrlich hastu gelebet / seelig bistu gestorben / und die Freüde die du jetzo hast / ist unauffhörlich: so finde ich nichts / das an dir zu betrauren wäre. Eins aber will ich in deinem Namen thun / ich will dieser Hochansehnlichen Versammlunge schuldigen Danck sagen vor die Liebe / die sie auch nach deinem Tode verspühren lassen / und da sie dich auf deiner Lebens-Reise zu begleiten nicht viel Gelegenheit gehabt / deinen Leichnam nach dem Tode begleiten wollen. Dabey will ich versichern / daß deine hinterbliebene Anverwandten diese Mühe mit grösserer Mühe / doch lieber in frölichen als tranrigen Tagen zu ersetzen eyfrigst werden bemühet seyn. Ich meines theils wünsche allen eine glückliche Reise in die Ewigkeit.

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Helmstädtsche Denk- und Dank-Reden. Helmstedt, 1702, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_dankreden_1702/39>, abgerufen am 21.11.2024.