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Finen, Eberhard: Helmstädtsche Denk- und Dank-Reden. Helmstedt, 1702.

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gnügsamkeit. Nun wie stehts um dieses Register mit unserm seel. Hr. Amptschreiber? Treflich wol / das vide & approbavi stehet darunter. Die Einnahme ob-erzehlter Güter hat er niemahls geleugnet. Vielmehr hat man die so wol geistliche als leibliche von Gott empfangene Güter in seinem guten Christenthum und Preißwürdigen Bezeigen gegen GOtt und Menschen wie in einem lebendigen inventario lesen können. Sein biß in den Tod beständiger Glaube / seine bey Lebens-Zeiten verspührete ungemeine Christen-Tugenden / sein seeliges Ende bezeugen / daß er ein erlösetes / ein wiedergebohrnes / ein von GOtt regiertes GOttes-Kind; Seine Gottesfurcht / seine Redlichkeit / seine Leut-seelige Freundlichkeit gaben gnug zu erkennen / daß er ein Sohn / des weyland frommen Theologi Jacobi Nicolai Rösers Consistorial-Rahts und Superintendenten zu Quedlinburg / dessen Nahm und Nuhm in vieler Hertzen und vortreflichen Schrifften verewiget bleiben wird / und ein Bruder der theils verstorbenen theils noch lebenden Herrn Rösers gewesen. Wittenberg und Jena rühmen seinen Fleiß / die Hoch-Fürstl. Oberhauptmanschafft und deren theils in Gott ruhende theils noch lebende vor gesetzte hohe Ministres liebeten und betrauren nunmehr seinen unvergleichlichen Verstand. Die Hochfürstl. Cammer zu Zelle verlieret einen Diener / deßen Treu und Fleiß sie mit einer offenen Schrifft gerühmet / und mit einer ansehnlichen Amptmanns-charge ehestens zu belohnen unter Fürstl. Insiegel versprochen hat / und ich zweiffele nicht die Hochfürstl. Ampts-Unterthanen / die nunmehr die traurige Post von diesem Todes-Fall werden gehöret haben / würden gerne wenn es müglich wäre ihren so sanfftmühtigen und mitleidigen Herrn Amptschreiber mit Thränen suchen wieder lebendig zu machen.

gnügsamkeit. Nun wie stehts um dieses Register mit unserm seel. Hr. Amptschreiber? Treflich wol / das vide & approbavi stehet darunter. Die Einnahme ob-erzehlter Güter hat er niemahls geleugnet. Vielmehr hat man die so wol geistliche als leibliche von Gott empfangene Güter in seinem guten Christenthum und Preißwürdigen Bezeigen gegen GOtt und Menschen wie in einem lebendigen inventario lesen können. Sein biß in den Tod beständiger Glaube / seine bey Lebens-Zeiten verspührete ungemeine Christen-Tugenden / sein seeliges Ende bezeugen / daß er ein erlösetes / ein wiedergebohrnes / ein von GOtt regiertes GOttes-Kind; Seine Gottesfurcht / seine Redlichkeit / seine Leut-seelige Freundlichkeit gaben gnug zu erkennen / daß er ein Sohn / des weyland frommen Theologi Jacobi Nicolai Rösers Consistorial-Rahts und Superintendenten zu Quedlinburg / dessen Nahm und Nuhm in vieler Hertzen und vortreflichen Schrifften verewiget bleiben wird / und ein Bruder der theils verstorbenen theils noch lebenden Herrn Rösers gewesen. Wittenberg und Jena rühmen seinen Fleiß / die Hoch-Fürstl. Oberhauptmanschafft und deren theils in Gott ruhende theils noch lebende vor gesetzte hohe Ministres liebeten und betrauren nunmehr seinen unvergleichlichen Verstand. Die Hochfürstl. Cammer zu Zelle verlieret einen Diener / deßen Treu und Fleiß sie mit einer offenen Schrifft gerühmet / und mit einer ansehnlichen Amptmanns-charge ehestens zu belohnen unter Fürstl. Insiegel versprochen hat / und ich zweiffele nicht die Hochfürstl. Ampts-Unterthanen / die nunmehr die traurige Post von diesem Todes-Fall werden gehöret haben / würden gerne wenn es müglich wäre ihren so sanfftmühtigen und mitleidigen Herrn Amptschreiber mit Thränen suchen wieder lebendig zu machen.

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[22/0028] gnügsamkeit. Nun wie stehts um dieses Register mit unserm seel. Hr. Amptschreiber? Treflich wol / das vide & approbavi stehet darunter. Die Einnahme ob-erzehlter Güter hat er niemahls geleugnet. Vielmehr hat man die so wol geistliche als leibliche von Gott empfangene Güter in seinem guten Christenthum und Preißwürdigen Bezeigen gegen GOtt und Menschen wie in einem lebendigen inventario lesen können. Sein biß in den Tod beständiger Glaube / seine bey Lebens-Zeiten verspührete ungemeine Christen-Tugenden / sein seeliges Ende bezeugen / daß er ein erlösetes / ein wiedergebohrnes / ein von GOtt regiertes GOttes-Kind; Seine Gottesfurcht / seine Redlichkeit / seine Leut-seelige Freundlichkeit gaben gnug zu erkennen / daß er ein Sohn / des weyland frommen Theologi Jacobi Nicolai Rösers Consistorial-Rahts und Superintendenten zu Quedlinburg / dessen Nahm und Nuhm in vieler Hertzen und vortreflichen Schrifften verewiget bleiben wird / und ein Bruder der theils verstorbenen theils noch lebenden Herrn Rösers gewesen. Wittenberg und Jena rühmen seinen Fleiß / die Hoch-Fürstl. Oberhauptmanschafft und deren theils in Gott ruhende theils noch lebende vor gesetzte hohe Ministres liebeten und betrauren nunmehr seinen unvergleichlichen Verstand. Die Hochfürstl. Cammer zu Zelle verlieret einen Diener / deßen Treu und Fleiß sie mit einer offenen Schrifft gerühmet / und mit einer ansehnlichen Amptmanns-charge ehestens zu belohnen unter Fürstl. Insiegel versprochen hat / und ich zweiffele nicht die Hochfürstl. Ampts-Unterthanen / die nunmehr die traurige Post von diesem Todes-Fall werden gehöret haben / würden gerne wenn es müglich wäre ihren so sanfftmühtigen und mitleidigen Herrn Amptschreiber mit Thränen suchen wieder lebendig zu machen.

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Zitationshilfe: Finen, Eberhard: Helmstädtsche Denk- und Dank-Reden. Helmstedt, 1702, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_dankreden_1702/28>, abgerufen am 29.03.2024.