Finen, Eberhard: Helmstädtsche Denk- und Dank-Reden. Helmstedt, 1702.Nun lacht denn der Tod über ihm / so lacht auch seine Seele mit den H. Engeln / die sich freuen über einen Sünder der Busse gethan. Man hat in seinen Papieren ein Buch gefunden / darinnen der Sehl. seine Sostra, oder was ihnen von seinen Patienten von Tage zu Tage gereichet worden / angeschrieben / biß an den 21. Decembr. des nechst verwichenen Jahrs ist er kommen. Es ist aber noch Raum da / und wenn der Wohlsehl. Mann nun noch etwas hinschreiben solte / würde es gewiß dieses seyn: Den 7ten Ian. 1700 hat mir mein GOtt gegeben den Himmel und die ewige Seeligkeit. Indessen bin ich auch deß wol versichert / ob gleich dieser Tod dem Tode annehmlich gewesen / so betrübt er doch gewiß viele Lebendige. Es beklagen seinen Verlust seine gute Freunde. Es beklagen ihm diejenige / welche ihn ihre Gesundheit hatten anvertrauet; und wenn ich sonst keinen Zeugen seines Nachgelassenen Verlangens hätte / So ist es die Gegenwärtige hochgeschätzte Versammlung / weil ja dieselbe / da der in GOtt Entschlaffener nunmehr von dem Anschauen der gantzen Welt hinweggegangen / ihm nachzufolgen und biß in das Grab nachzusehen sich gütigst gefallen lassen. Nun sein verschlossener Mund saget durch meine Wenigkeit hievor unterdienstl. Danck / und wünschet / daß da seine Hülffe ihnen nun entzogen / der Höchste sie noch lange Zeit bey solchem Zustande friste / daß sie seine Hülffe nicht missen / und wie er der gewöhnlichen Redens-Art nach lachende Erben hinterlässet / so wündschet er und ich / daß sie mit ihm auch dermahleins lachende Erben des Himmels werden. Nun lacht denn der Tod über ihm / so lacht auch seine Seele mit den H. Engeln / die sich freuen über einen Sünder der Busse gethan. Man hat in seinen Papieren ein Buch gefunden / darinnen der Sehl. seine Sostra, oder was ihnen von seinen Patienten von Tage zu Tage gereichet worden / angeschrieben / biß an den 21. Decembr. des nechst verwichenen Jahrs ist er kommen. Es ist aber noch Raum da / und wenn der Wohlsehl. Mann nun noch etwas hinschreiben solte / würde es gewiß dieses seyn: Den 7ten Ian. 1700 hat mir mein GOtt gegeben den Himmel und die ewige Seeligkeit. Indessen bin ich auch deß wol versichert / ob gleich dieser Tod dem Tode annehmlich gewesen / so betrübt er doch gewiß viele Lebendige. Es beklagen seinen Verlust seine gute Freunde. Es beklagen ihm diejenige / welche ihn ihre Gesundheit hatten anvertrauet; und wenn ich sonst keinen Zeugen seines Nachgelassenen Verlangens hätte / So ist es die Gegenwärtige hochgeschätzte Versammlung / weil ja dieselbe / da der in GOtt Entschlaffener nunmehr von dem Anschauen der gantzen Welt hinweggegangen / ihm nachzufolgen und biß in das Grab nachzusehen sich gütigst gefallen lassen. Nun sein verschlossener Mund saget durch meine Wenigkeit hievor unterdienstl. Danck / und wünschet / daß da seine Hülffe ihnen nun entzogen / der Höchste sie noch lange Zeit bey solchem Zustande friste / daß sie seine Hülffe nicht missen / und wie er der gewöhnlichen Redens-Art nach lachende Erben hinterlässet / so wündschet er und ich / daß sie mit ihm auch dermahleins lachende Erben des Himmels werden. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0014" n="8"/> <p>Nun lacht denn der Tod über ihm / so lacht auch seine Seele mit den H. Engeln / die sich freuen über einen Sünder der Busse gethan.</p> <p>Man hat in seinen Papieren ein Buch gefunden / darinnen der Sehl. seine Sostra, oder was ihnen von seinen Patienten von Tage zu Tage gereichet worden / angeschrieben / biß an den 21. Decembr. des nechst verwichenen Jahrs ist er kommen. Es ist aber noch Raum da / und wenn der Wohlsehl. Mann nun noch etwas hinschreiben solte / würde es gewiß dieses seyn: Den 7ten Ian. 1700 hat mir mein GOtt gegeben den Himmel und die ewige Seeligkeit. Indessen bin ich auch deß wol versichert / ob gleich dieser Tod dem Tode annehmlich gewesen / so betrübt er doch gewiß viele Lebendige. Es beklagen seinen Verlust seine gute Freunde. Es beklagen ihm diejenige / welche ihn ihre Gesundheit hatten anvertrauet; und wenn ich sonst keinen Zeugen seines Nachgelassenen Verlangens hätte / So ist es die Gegenwärtige hochgeschätzte Versammlung / weil ja dieselbe / da der in GOtt Entschlaffener nunmehr von dem Anschauen der gantzen Welt hinweggegangen / ihm nachzufolgen und biß in das Grab nachzusehen sich gütigst gefallen lassen. Nun sein verschlossener Mund saget durch meine Wenigkeit hievor unterdienstl. Danck / und wünschet / daß da seine Hülffe ihnen nun entzogen / der Höchste sie noch lange Zeit bey solchem Zustande friste / daß sie seine Hülffe nicht missen / und wie er der gewöhnlichen Redens-Art nach lachende Erben hinterlässet / so wündschet er und ich / daß sie mit ihm auch dermahleins lachende Erben des Himmels werden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [8/0014]
Nun lacht denn der Tod über ihm / so lacht auch seine Seele mit den H. Engeln / die sich freuen über einen Sünder der Busse gethan.
Man hat in seinen Papieren ein Buch gefunden / darinnen der Sehl. seine Sostra, oder was ihnen von seinen Patienten von Tage zu Tage gereichet worden / angeschrieben / biß an den 21. Decembr. des nechst verwichenen Jahrs ist er kommen. Es ist aber noch Raum da / und wenn der Wohlsehl. Mann nun noch etwas hinschreiben solte / würde es gewiß dieses seyn: Den 7ten Ian. 1700 hat mir mein GOtt gegeben den Himmel und die ewige Seeligkeit. Indessen bin ich auch deß wol versichert / ob gleich dieser Tod dem Tode annehmlich gewesen / so betrübt er doch gewiß viele Lebendige. Es beklagen seinen Verlust seine gute Freunde. Es beklagen ihm diejenige / welche ihn ihre Gesundheit hatten anvertrauet; und wenn ich sonst keinen Zeugen seines Nachgelassenen Verlangens hätte / So ist es die Gegenwärtige hochgeschätzte Versammlung / weil ja dieselbe / da der in GOtt Entschlaffener nunmehr von dem Anschauen der gantzen Welt hinweggegangen / ihm nachzufolgen und biß in das Grab nachzusehen sich gütigst gefallen lassen. Nun sein verschlossener Mund saget durch meine Wenigkeit hievor unterdienstl. Danck / und wünschet / daß da seine Hülffe ihnen nun entzogen / der Höchste sie noch lange Zeit bey solchem Zustande friste / daß sie seine Hülffe nicht missen / und wie er der gewöhnlichen Redens-Art nach lachende Erben hinterlässet / so wündschet er und ich / daß sie mit ihm auch dermahleins lachende Erben des Himmels werden.
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Zitationshilfe: | Finen, Eberhard: Helmstädtsche Denk- und Dank-Reden. Helmstedt, 1702, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/finen_dankreden_1702/14>, abgerufen am 16.07.2024. |