Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716].
Denn / wen hat iemahls GOtt in seinem Reich' erquicket; Alß / der die Gallen tranck vorher wie deßen Lamm? Dem seehligen Herrn Assessori zu schuldigen Ehren / und der Hochbetrübten Frau Wittib und Kindern zu kräfftigem Troste schrieb dieses J. Fr. Kätzler. Der Stadt Braunschweig Bürger-Meister und Syndicus. ES stehe dieser Damm durch ungezehlte Zeit / Der Himmel lasse Ihn / so fest als Babels Mauren / Ja wieder allen Sturm und Zwietrachts vollen Wind / Weit mehr als Niederlands berühmte Dämme dauren. SO war ehemahls der Wundsch / den ich vor funfftzehn Jahren / An Ihm Hochwehrtester aus Leipzig abgesand; In dem ich dazumahl durch sicher Hand erfahren / Daß Er veränderte / den herben Wittwer-Stand. Allein des Höchsten Schluß / hat seine Zeit gezehlet / Ach! Leyder gar zu kurtz / nach menschlicher Vernunfft / Wann Er der Ewigkeit nunmehro ist vermählet / Jetz schwebt für GOttes Thron in jener Engels-Zunfft / Und wann schon Niederland berühmte Dämme führet / Die aller Wellen Macht beständig halten auf / So wird doch öffters auch darin ein Riß gespühret / Der nicht mehr halten kan / der Fluhten starken Lauff / Ja Babels Mauren sind vielmehr ein Beyspiel worden / Daß nichts beständigs sey / in dieser Zeitlichkeit / Und daß die Menschen selbst / nach allen ihren Orden / Eh man es sich ver sieht / gehn zu der Ewigkeit.
Denn / wen hat iemahls GOtt in seinem Reich’ erquicket; Alß / der die Gallen tranck vorher wie deßen Lamm? Dem seehligen Herrn Assessori zu schuldigen Ehren / und der Hochbetrübten Frau Wittib und Kindern zu kräfftigem Troste schrieb dieses J. Fr. Kätzler. Der Stadt Braunschweig Bürger-Meister und Syndicus. ES stehe dieser Damm durch ungezehlte Zeit / Der Himmel lasse Ihn / so fest als Babels Mauren / Ja wieder allen Sturm und Zwietrachts vollen Wind / Weit mehr als Niederlands berühmte Dämme dauren. SO war ehemahls der Wundsch / den ich vor funfftzehn Jahren / An Ihm Hochwehrtester aus Leipzig abgesand; In dem ich dazumahl durch sicher Hand erfahren / Daß Er veränderte / den herben Wittwer-Stand. Allein des Höchsten Schluß / hat seine Zeit gezehlet / Ach! Leyder gar zu kurtz / nach menschlicher Vernunfft / Wann Er der Ewigkeit nunmehro ist vermählet / Jetz schwebt für GOttes Thron in jener Engels-Zunfft / Und wann schon Niederland berühmte Dämme führet / Die aller Wellen Macht beständig halten auf / So wird doch öffters auch darin ein Riß gespühret / Der nicht mehr halten kan / der Fluhten starken Lauff / Ja Babels Mauren sind vielmehr ein Beyspiel worden / Daß nichts beständigs sey / in dieser Zeitlichkeit / Und daß die Menschen selbst / nach allen ihren Orden / Eh man es sich ver sieht / gehn zu der Ewigkeit.<TEI> <text> <body> <div> <l><pb facs="#f0060"/> Denn / wen hat iemahls GOtt in seinem Reich’ erquicket; Alß / der die Gallen tranck vorher wie deßen Lamm?</l> <l>Dem seehligen Herrn Assessori zu schuldigen Ehren / und der Hochbetrübten Frau Wittib und Kindern zu kräfftigem Troste schrieb dieses</l> <p>J. Fr. Kätzler.</p> <p>Der Stadt Braunschweig Bürger-Meister und Syndicus.</p> <l>ES stehe dieser Damm durch ungezehlte Zeit / Der Himmel lasse Ihn / so fest als Babels Mauren / Ja wieder allen Sturm und Zwietrachts vollen Wind / Weit mehr als Niederlands berühmte Dämme dauren.</l> <l>SO war ehemahls der Wundsch / den ich vor funfftzehn Jahren / An Ihm Hochwehrtester aus Leipzig abgesand; In dem ich dazumahl durch sicher Hand erfahren / Daß Er veränderte / den herben Wittwer-Stand. Allein des Höchsten Schluß / hat seine Zeit gezehlet / Ach! Leyder gar zu kurtz / nach menschlicher Vernunfft / Wann Er der Ewigkeit nunmehro ist vermählet / Jetz schwebt für GOttes Thron in jener Engels-Zunfft / Und wann schon Niederland berühmte Dämme führet / Die aller Wellen Macht beständig halten auf / So wird doch öffters auch darin ein Riß gespühret / Der nicht mehr halten kan / der Fluhten starken Lauff / Ja Babels Mauren sind vielmehr ein Beyspiel worden / Daß nichts beständigs sey / in dieser Zeitlichkeit / Und daß die Menschen selbst / nach allen ihren Orden / Eh man es sich ver sieht / gehn zu der Ewigkeit. </l> </div> </body> </text> </TEI> [0060]
Denn / wen hat iemahls GOtt in seinem Reich’ erquicket; Alß / der die Gallen tranck vorher wie deßen Lamm? Dem seehligen Herrn Assessori zu schuldigen Ehren / und der Hochbetrübten Frau Wittib und Kindern zu kräfftigem Troste schrieb dieses J. Fr. Kätzler.
Der Stadt Braunschweig Bürger-Meister und Syndicus.
ES stehe dieser Damm durch ungezehlte Zeit / Der Himmel lasse Ihn / so fest als Babels Mauren / Ja wieder allen Sturm und Zwietrachts vollen Wind / Weit mehr als Niederlands berühmte Dämme dauren. SO war ehemahls der Wundsch / den ich vor funfftzehn Jahren / An Ihm Hochwehrtester aus Leipzig abgesand; In dem ich dazumahl durch sicher Hand erfahren / Daß Er veränderte / den herben Wittwer-Stand. Allein des Höchsten Schluß / hat seine Zeit gezehlet / Ach! Leyder gar zu kurtz / nach menschlicher Vernunfft / Wann Er der Ewigkeit nunmehro ist vermählet / Jetz schwebt für GOttes Thron in jener Engels-Zunfft / Und wann schon Niederland berühmte Dämme führet / Die aller Wellen Macht beständig halten auf / So wird doch öffters auch darin ein Riß gespühret / Der nicht mehr halten kan / der Fluhten starken Lauff / Ja Babels Mauren sind vielmehr ein Beyspiel worden / Daß nichts beständigs sey / in dieser Zeitlichkeit / Und daß die Menschen selbst / nach allen ihren Orden / Eh man es sich ver sieht / gehn zu der Ewigkeit.
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