Finen, Eberhard: Der unbewegliche Damm der Gläubigen. Braunschweig, [1716].oder Durchfall befallen; Ob er nun zwar dieselbe mit einigen ihm gewöhnlichen Hauß-Mitteln für dasmahl gestillet / so hat sich doch der Durchfall und Schmertzen der Gedärme bald wieder eingefunden / und ist von der Zeit an der seelige Mann / ohngeachtet aller dagegen gebrauchten Mittel nimmer von Unruhe des Leibes / und vielen Blehungen befreyet worden / wobey insonderheit die offtermahligen Cardialgiae oder Hertz-Coliqven sehr gefährlich gewesen / und er unterschiedene mahl seines Endes in solchen Paroxysmis sich befürchtet. In solchem beschwerlichen Stande hat der seelige Herr Assessor fast den vorigen gantzen Winter des Bettes hüten müssen / wobey auch die Haemorrhoides oder güldene Ader offtermahl starck hervor gebrochen / welche aber / wie man doch gehoffet / der Kranckheit keine Aenderung gegeben. Ob nun zwar verschiedene berühmte Medici hierüber consuliret worden / auch ihre Consilia mitgetheilet / der seelige Herr Assessor auch durch Hülffe einiger von dem berühmten Herrn D. Wedel aus Jena ihm gesandten Medicamenten im Frühling dieses Jahrs so weit kommen / daß die hefftigen Hertz-Coliqven sich nicht so sehr mehr angefunden / er auch in dem Stande gewesen die Kirche zu besuchen / auszureisen und seiner Geschäffte abzuwarten / so ist er doch nicht völlig gesund geworden / indem die Unruhe des Leibes / und die vielen Blehungen in demselben ihn immer geqvälet. Dahero ihm von unterschiedenen Medicis und guten Freunden die Brunnen-Cur gerahten worden / als welche ihm schon vor vielen Jahren recommendiret gewesen. Zu selbiger hat der Herr Assessor zwar ungerne / doch endlich resolviret / und im oder Durchfall befallen; Ob er nun zwar dieselbe mit einigen ihm gewöhnlichen Hauß-Mitteln für dasmahl gestillet / so hat sich doch der Durchfall und Schmertzen der Gedärme bald wieder eingefunden / und ist von der Zeit an der seelige Mann / ohngeachtet aller dagegen gebrauchten Mittel nimmer von Unruhe des Leibes / und vielen Blehungen befreyet worden / wobey insonderheit die offtermahligen Cardialgiae oder Hertz-Coliqven sehr gefährlich gewesen / und er unterschiedene mahl seines Endes in solchen Paroxysmis sich befürchtet. In solchem beschwerlichen Stande hat der seelige Herr Assessor fast den vorigen gantzen Winter des Bettes hüten müssen / wobey auch die Haemorrhoides oder güldene Ader offtermahl starck hervor gebrochen / welche aber / wie man doch gehoffet / der Kranckheit keine Aenderung gegeben. Ob nun zwar verschiedene berühmte Medici hierüber consuliret worden / auch ihre Consilia mitgetheilet / der seelige Herr Assessor auch durch Hülffe einiger von dem berühmten Herrn D. Wedel aus Jena ihm gesandten Medicamenten im Frühling dieses Jahrs so weit kommen / daß die hefftigen Hertz-Coliqven sich nicht so sehr mehr angefunden / er auch in dem Stande gewesen die Kirche zu besuchen / auszureisen und seiner Geschäffte abzuwarten / so ist er doch nicht völlig gesund geworden / indem die Unruhe des Leibes / und die vielen Blehungen in demselben ihn immer geqvälet. Dahero ihm von unterschiedenen Medicis und guten Freunden die Brunnen-Cur gerahten worden / als welche ihm schon vor vielen Jahren recommendiret gewesen. Zu selbiger hat der Herr Assessor zwar ungerne / doch endlich resolviret / und im <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0038" n="32"/> oder Durchfall befallen; Ob er nun zwar dieselbe mit einigen ihm gewöhnlichen Hauß-Mitteln für dasmahl gestillet / so hat sich doch der Durchfall und Schmertzen der Gedärme bald wieder eingefunden / und ist von der Zeit an der seelige Mann / ohngeachtet aller dagegen gebrauchten Mittel nimmer von Unruhe des Leibes / und vielen Blehungen befreyet worden / wobey insonderheit die offtermahligen Cardialgiae oder Hertz-Coliqven sehr gefährlich gewesen / und er unterschiedene mahl seines Endes in solchen Paroxysmis sich befürchtet. In solchem beschwerlichen Stande hat der seelige Herr Assessor fast den vorigen gantzen Winter des Bettes hüten müssen / wobey auch die Haemorrhoides oder güldene Ader offtermahl starck hervor gebrochen / welche aber / wie man doch gehoffet / der Kranckheit keine Aenderung gegeben. Ob nun zwar verschiedene berühmte Medici hierüber consuliret worden / auch ihre Consilia mitgetheilet / der seelige Herr Assessor auch durch Hülffe einiger von dem berühmten Herrn D. Wedel aus Jena ihm gesandten Medicamenten im Frühling dieses Jahrs so weit kommen / daß die hefftigen Hertz-Coliqven sich nicht so sehr mehr angefunden / er auch in dem Stande gewesen die Kirche zu besuchen / auszureisen und seiner Geschäffte abzuwarten / so ist er doch nicht völlig gesund geworden / indem die Unruhe des Leibes / und die vielen Blehungen in demselben ihn immer geqvälet. Dahero ihm von unterschiedenen Medicis und guten Freunden die Brunnen-Cur gerahten worden / als welche ihm schon vor vielen Jahren recommendiret gewesen. Zu selbiger hat der Herr Assessor zwar ungerne / doch endlich resolviret / und im </p> </div> </body> </text> </TEI> [32/0038]
oder Durchfall befallen; Ob er nun zwar dieselbe mit einigen ihm gewöhnlichen Hauß-Mitteln für dasmahl gestillet / so hat sich doch der Durchfall und Schmertzen der Gedärme bald wieder eingefunden / und ist von der Zeit an der seelige Mann / ohngeachtet aller dagegen gebrauchten Mittel nimmer von Unruhe des Leibes / und vielen Blehungen befreyet worden / wobey insonderheit die offtermahligen Cardialgiae oder Hertz-Coliqven sehr gefährlich gewesen / und er unterschiedene mahl seines Endes in solchen Paroxysmis sich befürchtet. In solchem beschwerlichen Stande hat der seelige Herr Assessor fast den vorigen gantzen Winter des Bettes hüten müssen / wobey auch die Haemorrhoides oder güldene Ader offtermahl starck hervor gebrochen / welche aber / wie man doch gehoffet / der Kranckheit keine Aenderung gegeben. Ob nun zwar verschiedene berühmte Medici hierüber consuliret worden / auch ihre Consilia mitgetheilet / der seelige Herr Assessor auch durch Hülffe einiger von dem berühmten Herrn D. Wedel aus Jena ihm gesandten Medicamenten im Frühling dieses Jahrs so weit kommen / daß die hefftigen Hertz-Coliqven sich nicht so sehr mehr angefunden / er auch in dem Stande gewesen die Kirche zu besuchen / auszureisen und seiner Geschäffte abzuwarten / so ist er doch nicht völlig gesund geworden / indem die Unruhe des Leibes / und die vielen Blehungen in demselben ihn immer geqvälet. Dahero ihm von unterschiedenen Medicis und guten Freunden die Brunnen-Cur gerahten worden / als welche ihm schon vor vielen Jahren recommendiret gewesen. Zu selbiger hat der Herr Assessor zwar ungerne / doch endlich resolviret / und im
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