liches Stük Land. Daß im weitern Fortgange dieser Einrichtungen, wenn die verhältnißmäßige Menge von schon herangewachsener Jugend in den Jahren, wo sie nach der bisherigen Einrich¬ tung als Dienstboten nicht bloß ihren Unterhalt, sondern zugleich auch ein Jahrlohn erwerben, sich in diesen Anstalten befinden wird, diese die schwächere Jugend übertragen, und bei der ohnedies nothwendigen Arbeitsamkeit, und weisen Wirthschaft, diese Anstalten sich größten¬ theils selbst werden erhalten können, scheint einzuleuchten. Fürs erste, so lange die erstge¬ nannte Art der Zöglinge noch nicht vorhanden ist, dürften dieselben größerer Zuschüsse bedür¬ fen. Es ist zu hoffen, daß man sich zu Beiträ¬ gen, deren Ende man absieht, williger finden werde. Sparsamkeit, die dem Zwecke Eintrag thut, bleibe fern von uns; und ehe wir diese uns erlauben, ist es weit besser, daß wir gar nichts thun.
Und so halte ich denn dafür, daß, bloß guten Willen vorausgesezt, bei der Ausführung dieses Plans keine Schwierigkeit ist, die nicht durch Vereinigung mehrerer, und durch die Richtung aller ihrer Kräfte auf diesen einigen Zwek, leichtlich sollte überwunden werden können.
liches Stuͤk Land. Daß im weitern Fortgange dieſer Einrichtungen, wenn die verhaͤltnißmaͤßige Menge von ſchon herangewachſener Jugend in den Jahren, wo ſie nach der bisherigen Einrich¬ tung als Dienſtboten nicht bloß ihren Unterhalt, ſondern zugleich auch ein Jahrlohn erwerben, ſich in dieſen Anſtalten befinden wird, dieſe die ſchwaͤchere Jugend uͤbertragen, und bei der ohnedies nothwendigen Arbeitſamkeit, und weiſen Wirthſchaft, dieſe Anſtalten ſich groͤßten¬ theils ſelbſt werden erhalten koͤnnen, ſcheint einzuleuchten. Fuͤrs erſte, ſo lange die erſtge¬ nannte Art der Zoͤglinge noch nicht vorhanden iſt, duͤrften dieſelben groͤßerer Zuſchuͤſſe beduͤr¬ fen. Es iſt zu hoffen, daß man ſich zu Beitraͤ¬ gen, deren Ende man abſieht, williger finden werde. Sparſamkeit, die dem Zwecke Eintrag thut, bleibe fern von uns; und ehe wir dieſe uns erlauben, iſt es weit beſſer, daß wir gar nichts thun.
Und ſo halte ich denn dafuͤr, daß, bloß guten Willen vorausgeſezt, bei der Ausfuͤhrung dieſes Plans keine Schwierigkeit iſt, die nicht durch Vereinigung mehrerer, und durch die Richtung aller ihrer Kraͤfte auf dieſen einigen Zwek, leichtlich ſollte uͤberwunden werden koͤnnen.
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liches Stuͤk Land. Daß im weitern Fortgange
dieſer Einrichtungen, wenn die verhaͤltnißmaͤßige
Menge von ſchon herangewachſener Jugend in
den Jahren, wo ſie nach der bisherigen Einrich¬
tung als Dienſtboten nicht bloß ihren Unterhalt,
ſondern zugleich auch ein Jahrlohn erwerben,
ſich in dieſen Anſtalten befinden wird, dieſe die
ſchwaͤchere Jugend uͤbertragen, und bei der
ohnedies nothwendigen Arbeitſamkeit, und
weiſen Wirthſchaft, dieſe Anſtalten ſich groͤßten¬
theils ſelbſt werden erhalten koͤnnen, ſcheint
einzuleuchten. Fuͤrs erſte, ſo lange die erſtge¬
nannte Art der Zoͤglinge noch nicht vorhanden
iſt, duͤrften dieſelben groͤßerer Zuſchuͤſſe beduͤr¬
fen. Es iſt zu hoffen, daß man ſich zu Beitraͤ¬
gen, deren Ende man abſieht, williger finden
werde. Sparſamkeit, die dem Zwecke Eintrag
thut, bleibe fern von uns; und ehe wir dieſe
uns erlauben, iſt es weit beſſer, daß wir gar
nichts thun.
Und ſo halte ich denn dafuͤr, daß, bloß guten
Willen vorausgeſezt, bei der Ausfuͤhrung dieſes
Plans keine Schwierigkeit iſt, die nicht durch
Vereinigung mehrerer, und durch die Richtung
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Fichte, Johann Gottlieb: Reden an die deutsche Nation. Berlin, 1808, S. 376. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fichte_reden_1808/382>, abgerufen am 24.11.2024.
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